Analyse
11:45 Uhr, 25.10.2022

DEFAMA – Die Mittelfristprognose wird deutlich erhöht

Wie alle Immobilientitel, so hat es auch die Aktie von Defama, derzeit nicht leicht an der Börse. Der Bestandshalter von Fachmarktzentren bietet aber auch ein paar Besonderheiten.

Erwähnte Instrumente

  • DEFAMA Deutsche Fachmarkt AG - WKN: A13SUL - ISIN: DE000A13SUL5 - Kurs: 22,000 € (XETRA)

Da beruhigt es ungemein, wenn das Unternehmen besser unterwegs ist als zunächst erwartet und die Prognosen auch für die kommenden Jahre erhöht. Bis 2025 will Defama auf 350 Mio. EUR Portfoliowert wachsen. Eine Kennzahl die erstmal für sich genommen nicht viel aussagt.

Mehr FFO pro Aktie

Worauf es Immobilieninvestoren vor allem ankommt ist der FFO (Funds from Operations) pro Aktie. Dieser sagt aus, wie viel der Investor tatsächlich am Ende des Tages verdient. Ohne Aufwertungen oder allerlei anderem Kram der rein bilanztechnischer Natur ist.

Defama will den FFO gemäß der neuen Mittelfristplanung bis zum Jahr 2025 auf 2,70 EUR pro Aktie steigern. Bei einem aktuellen Kurs von rund 22 EUR wäre Defama also in etwa mit dem achtfachen FFO auf Basis 2025 bewertet. Amüsanterweise ein Wert, der dem von Vonovia, gemäß den aktuellen Analystenschätzungen, recht ähnlich ist. Dabei könnten die beiden Unternehmen kaum unterschiedlicher sein.

Defama hat den Vorteil, dass die Mieten zu einem Großteil indexiert sind und somit an die aktuelle Inflation nach oben angepasst werden können. Zudem baut Vorstand Schrade nur auf Bankdarlehen und hat eine längerfristige Zinsbindung. Hier kann von dieser Warte aus wenig anbrennen, selbst wenn die Zinsen noch weiter steigen. Die Zinsbindung liegt im Schnitt noch bei über 6 Jahren bei einem durchschnittlichen Zinssatz von rund 2,1 Prozent.

Bei neuen Objekten oder dem Verkauf von Immobilien wirken sich die steigenden Zinsen hingegen negativ aus. Ob die Renditen dadurch unter Druck kommen ist aber fraglich. Wenn die Kaufpreise günstiger werden kann dies steigende Zinsen auch überkompensieren.

Dass die Prognosen auch für das Jahr 2022 angehoben werden ist da beinahe schon obligatorisch. Der Konzernüberschuss soll auf 4,2 Mio. EUR steigen. Bislang wurden 3,5 Mio. EUR erwartet. Der Überschuss kann auch wesentlich höher ausfallen, falls noch ein weiterer Verkauf beurkundet wird. Die Dividende soll auch in Zukunft in jedem Jahr gesteigert werden.

Fazit: Mit Defama übersteht der Anleger die Immobilienkrise wohl mit ein oder zwei blauen Augen. Anleger anderer Immobilienaktien haben sich da schon beide Beine gebrochen. Nach den jüngsten Kursverlusten erscheinen Engagements mittelfristiger Natur wieder deutlich aussichtsreicher.

DEFAMA Deutsche Fachmarkt AG
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Der Autor hält Aktien von Defama.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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