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08:55 Uhr, 11.08.2015

DAX: Zurückhaltung vor Wirtschaftsdaten

Der DAX wird am Dienstag vor der Veröffentlichung der ZEW-Konjunkturerwartungen mit leichten Verlusten erwartet. Die schwachen Vorgaben aus Übersee üben ferner Druck aus.

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Der DAX wird heute mit moderaten Verlusten erwartet. L&S taxiert den DAX vorbörslich ein halbes Prozent tiefer bei 11.550 Punkten. Gestern notierte der Leitindex am Ende um 0,99 Prozent höher. Die Vorgaben aus Übersee zeigen sich für den Dienstag allerdings wieder schwächer: An der Wall Street gab der Future auf den US-Leitindex Dow Jones seit dem Xetra-Schluss am Montag nach.

Der Zeitpunkt der Zinswende in den USA bleibt das dominierende Thema an den Finanzmärkten. Heute wird das NFIB-Mittelstandsbarometer veröffentlicht. Ein Anstieg in Richtung 100 Punkte würde darauf hindeuten, dass die konjunkturelle Dynamik auf breitem Fundament steht. Am Donnerstag und Freitag gibt es Datenveröffentlichungen, die Einfluss auf die US-Zinserwartungen haben. Vor diesem Hintergrund richten Marktteilnehmer ihren Fokus zunächst auf europäische Wirtschaftszahlen und heute steht mit der ZEW-Umfrage ein Schwergewicht auf dem Programm.

Der Euro setzt seine Konsolidierung fort. Zwar könnte heute eine robuste ZEW-Umfrage tendenziell stützen, mit einem Anstieg über die bei gut 1,1030 verlaufende 100-Tagelinie ist aber nicht zu rechnen.

Die Ölpreise geben nach der Erholung vom Vortag im frühen Handel erneut nach. Ein Barrel Brent-Öl kostet am Morgen 50,16 Dollar. Händler verweisen auf die knapp zwei prozentig Abwertung der chinesischen Währung durch die Zentralbank des Landes. Dadurch werden die Importe teurer.

Nach Einschätzung der Weltbank werden die Ölpreise, im Zusammenhang mit der geplanten Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran, mittelfristig deutlich nachgeben. Durch eine „vollständige Rückkehr des Iran auf den Weltmarkt" werde der Ölpreis im kommenden Jahr um 10 Dollar je Barrel sinken, heißt es in einem aktuellen Bericht.

Berlin nach der Einigung über die griechischen Haushaltsziele zuversichtlich

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Jens Spahn (CDU), sieht gute Chancen für eine Einigung mit Griechenland auf ein neues Hilfspaket. „Es scheint so zu sein, dass es eine höhere Bereitschaft gibt, als wir sie in den letzten Monaten erleben mussten, mit auch viel Hin und Her. Wo man nicht genau wusste: Wohin will die griechische Regierung?", sagte Spahn am Dienstag im ARD-Morgenmagazin.

Laut Regierungskreisen hat sich Griechenland mit den internationalen Gläubigern auf die Haushaltsvorgaben für die kommenden Jahre geeinigt. Demnach soll Athen 2016 einen Primärüberschuss von 0,5 Prozent und 2017 von 1,75 Prozent erzielen. 2018 soll der Haushaltssaldo vor dem Schuldendienst auf 3,5 Prozent steigen.

Leoni bekräftigt Prognose

Der Autozulieferer Leoni hat im vergangenen Quartal dank des starken Dollars und boomender Geschäfte mehr verdient. Das Betriebsergebnis (EBIT) verbesserten die Nürnberger um sechs Prozent auf 50,4 Millionen Euro. Der Umsatz legte um 13 Prozent auf 1,16 Milliarden Euro zu. Im Gesamtjahr soll der Umsatz weiterhin auf 4,3 Milliarden von zuletzt 4,1 Milliarden Euro ansteigen und der Betriebsgewinn auf mehr als 200 Millionen von zuletzt 182,5 Millionen Euro zulegen.

Manz rutscht in die roten Zahlen

Stornierte Aufträge reißen den Maschinenbauer Manz im ersten Halbjahr in die roten Zahlen. Unter dem Strich stand ein Verlust von 15 Millionen Euro nach einem kleinen Gewinn ein Jahr zuvor. Der Umsatz ging um ein Viertel auf 122 Millionen Euro zurück.

Google wird radikal umgebaut

Der Internetkonzern Google wird in der Struktur grundlegend neu aufgestellt. Das Kerngeschäft mit der Suchmaschine und der Online-Werbung soll von neuen Unternehmungen wie selbstfahrenden Autos oder Drohnen abgetrennt werden. Es firmiert weiterhin unter dem Namen Google, kommt aber unter das Dach einer neu geschaffenen Konzern-Holding mit dem Namen Alphabet. Google-Aktien werden zu Alphabet-Aktien umgewandelt.

Jungheinrich hebt Jahresziele an

Der Gabelstaplerhersteller Jungheinrich bleibt optimistisch. „Auf Basis insgesamt positiver Konjunktureinschätzungen und vor dem Hintergrund unserer anhaltend guten Auftragslage erhöhen wir unsere Prognose für das Geschäftsjahr 2015", sagte Konzernchef Hans-Georg Frey. Außerdem kündigte er den Erwerb der Mias Group aus München an. Mit dem Lager- und Transportspezialisten, der im Vorjahr 40 Millionen Euro erlöste, will Jungheinrich seine Marktposition ausbauen.

Aareal Bank verdient deutlich mehr

Der Immobilienfinanzierer Aareal Bank steigerte im vergangenen Quartal den Zinsüberschuss auf 191 (169; Marktkonsens: 190) Millionen Euro. Die Risikovorsorge sank auf 31 (32; Marktkonsens: 31) Millionen Euro. Das operative Ergebnis verbesserte sich auf 233 (65; Marktkonsens: 191) Millionen Euro und das Nettoergebnis auf 204 (39) Millionen Euro. Der Ausblick für 2015 wurde bestätigt.

adidas will US-Geschäft „zu neuen Höhepunkten führen"

Um das schwache US-Geschäft anzukurbeln, bietet der Sportartikelhersteller adidas laut der Tageszeitung "Die Welt" dem NBA-Star James Harden einen Vertrag über 200 Millionen US-Dollar. „Er kann unsere Marke und die ganze Branche zu neuen Höhepunkten führen", heißt es.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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