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08:55 Uhr, 17.07.2015

DAX zeigt sich nach 7-Tages-Rally stabil

Nach einer siebentätigen Rally, die dem DAX Gewinn von bis zu 1.000 Punkte bescherte, zeichnet sich ein ruhigerer Wochausklang ab. Die Anleger dürften zunächst einmal ihre Gewinne absichern, vermuten Händler.

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Der Deutsche Leitindex machte am Donnerstag im Gleichschritt mit der Entspannung in puncto Griechenland weiteren Boden gut. Der Dax ließ gar die 11.700-Punkte-Marke wieder locker hinter sich und schloss mit eineinhalb Prozent im Plus. Auch heute dürften die deutschen Standardwerte stabil in den letzten Handelstag dieser bewegten Woche starten. Vorbörslich taxieren Banken und Broker den DAX um 0,36 Prozent fester bei 11.758 Punkten.

Mehrere Faktoren sorgen hier für Beruhigung. Zum einen hob die Europäische Zentralbank die Ella-Notkredite an und verhindert damit einen Banken-Kollaps in Griechenland. Gleichzeitig genehmigte die Euro-Gruppe die notwendige Brückenfinanzierung für das Krisenland sowie auch das dritte Hilfspaket.

Der Bundestag entscheidet heute in einer Sondersitzung über die Aufnahme von Verhandlungen über ein drittes Hilfspaket für Griechenland. Nach den Fraktionssitzungen gestern Abend zeichnet sich eine beruhigende Mehrheit ab.

Störfeuer kam von Ökonomenseite: Ifo-Chef Hans Werner Sinn zufolge wird sich der Internationale Währungsfonds nicht an einem weiteren Rettungspaket für Griechenland beteiligen. „Der IWF ist nicht mehr dabei, der IWF wird rausgekegelt“, sagte Sinn im ZDF. Kanzleramtschef Altmaier hat diese Spekulationen um einen IWF-Ausstieg umgehend zurückgewiesen. IWF-Chefin Christine Lagarde habe sehr deutlich gemacht, dass der Fonds sich nicht zurückziehen werde, so Altmaier im ZDF. „Und die Bundesregierung hat ganz klipp und klar gesagt, dass der IWF an Bord bleiben muss und sich bei den Hilfen für Griechenland beteiligen muss“.


Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem hat derweil ein Ende der Debatte über einen Ausstieg Griechenlands aus der Währungsunion gefordert. Dijsselbloem sagte am Donnerstag am Rande einer Sondersitzung der SPD-Fraktion, es gebe eine Vereinbarung. Und daran müssten sich alle Beteiligten halten. Alle Politiker sollten hinter den Abmachungen mit Griechenland stehen. „Wenn du einen Deal hast, hast du einen Deal.“ Bundesfinanzminister Schäuble hatte noch am Donnerstag erneut einen zeitweisen Ausstieg Griechenlands aus der Euro-Zone ins Spiel gebracht.

Ericsson: Stellenabbau drückt auf das Ergebnis

Der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson hat im zweiten Quartal wegen hoher Kosten für ein neues Sparprogramm einen Gewinneinbruch erlitten. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 2,1 Milliarden schwedische Kronen und damit 20 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der Umsatz kletterte auch dank günstiger Wechselkurse um elf Prozent auf 60,7 Milliarden Kronen und übertraf damit die Erwartungen von Analysten.

Sharp dürfte Verlust ausweisen

Der japanische Elektronikkonzern Sharp dürfte für das abgelaufene Quartal einen operativen Verlust von 35 Milliarden Yen (280 Mio. Dollar) verbuchen, berichtet Nikkei.com. Vor einem Jahr war noch ein Gewinn von 4,6 Milliarden Yen angelaufen. Der Umsatz soll bei 600 Milliarden Yen liegen, nach 619,7 Milliarden vor einem Jahr. Als Grund der Rückgänge wird der sinkende Absatz von LCD-TVs genannt.

Google profitiert von einem florierenden Anzeigengeschäft

Der Internetkonzern Google hat für das zweite Geschäftsquartal ein überraschend kräftiges Umsatzplus von elf Prozent auf 17,73 Milliarden Dollar ausgewiesen. Der Gewinn stieg um 17 Prozent auf netto 3,93 Milliarden Dollar.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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