Analyse
12:45 Uhr, 27.01.2020

DAX-Wochenausblick - Das gapts doch gar nicht!

Der DAX nimmt sich die Überschrift aus der Vorwoche zu Herzen und markiert heute das fünfte Gap in Folge. Zuvor kam es tatsächlich zum erwarteten Abverkauf des neuen Allzeithochs. Machen die Verkäufer nun Nägel mit Köpfen?

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  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 13.300,57 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 13.300,57 Pkt (XETRA)

Rückblick: So lautete das Fazit des letzten DAX-Wochenausblicks: "Das Fazit bleibt selbstverständlich unverändert: Es ist immer wieder faszinierend, welchen Stimmungswechseln Mr. Market unterliegt. Dachte man vor gut einem Jahr mit Blick auf die Börsenkurse noch, die Welt würde untergehen, herrscht aktuell die blanke Euphorie. Sämtliche Risiken werden ausgeblendet. Mit Blick auf meine mehr als 20-jährige Börsenerfahrung war das in der Vergangenheit selten der Nährboden für ausgeprägte Aufwärtsrallys. Insofern sollte man gerade mittelfristig zusehends vorsichtiger werden. Kurzfristig könnte das Allzeithoch im DAX noch einen gewissen Reiz für die Bullen darstellen. Spätestens dann dürfte auch das letzte Rind auf der Weide vollgefressen sein. "

Und das waren die wichtigen herausgearbeiteten Chartmarken:

  • Kurzfristig dreht sich nun alles um die Hürde bei 13.550 Punkten. Wird auch sie genommen, entsteht ein Ausbruchssignal.
  • Das Allzeithoch bei 13.597 Punkten bildet in diesem Fall ein weiteres und durchaus auch ein potenzielles finales Ziel für die Bewegung seit Oktober.
  • Unverändert gilt:
  • Unter 13.425 Punkten könnten die Käufer dagegen zurückschlagen und zumindest ein Schließen der Kurslücke vom 9. Januar bei 13.334 Punkten bewirken.
  • Oberhalb von 12.948 Punkten zeigt der übergeordnete Trend im Index aufwärts.
  • Steigt der DAX wider Erwarten direkt über 13.600 Punkte an, läge das nächste Ziel bei 13.750 Punkten.

Zunächst einmal vielen Dank an den User TradeJo, der mir die Vorlage für die geniale Headline des neuen DAX-Wochenausblicks gegeben hat. Ich hoffe, Ihnen gefällt sie so wie mir. In der Vorwoche überschrieb ich den Artikel noch mit "Er kann es nur per Gap". Dass der DAX im Anschluss sage und schreibe vier Gaps in Folge ausbilden würde und heute sogar das fünfte in den Chart fräst, hätte ich allerdings nicht im Traum gedacht. Was mich sehr freut, ist, dass die zur Vorsicht mahnende Haltung gegen das allgegenwärtige Bullengeschrei sich als goldrichtig erwiesen hat. Und es war wahrlich nicht einfach dagegen anzukommen.

Dass es keine Anschlusskäufe nach dem neuen Allzeithoch im DAX geben würde, mit diesem Plan lag ich in der Vorwoche richtig. Leider schoss der Index in der ersten Handelsstunde am Mittwoch temporär über die Marke von 13.600 Punkten. Dass es keinen Stundenschlusskurs darüber gab, hilft Tradern, die durch den Spike ausgestoppt worden sind, nur wenig. Leider hatte ich die Marke von 13.640 Punkten erst später auf dem Schirm. Der Hinweis darauf erfolgte zumindest um 10:11 Uhr auf meinem Guidants-Desktop. Es lohnt sich also, mir dort zu folgen, da ich da auch besser auf das aktuelle Marktgeschehen eingehen kann. Mehr zur wichtigen Marke bei 13.640 Punkten lesen Sie weiter unten.

Heute durchschlägt der DAX weitere Supports und schließt unter anderem ein Gap bei 13.334 Punkten.

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DAX Monatschart vom 01.01.2007 bis 27.01.2020

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DAX Ichimoku-Monatschart vom 01.10.2010 bis 27.01.2020

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DAX Wochenchart vom 20.02.2017 bis 27.01.2020

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DAX Ichimoku-Wochenchart vom 11.04.2016 bis 13.07.2020

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DAX Tageschart vom 24.09.2019 bis 27.01.2020

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DAX Ichimoku-Tageschart vom 29.07.2019 bis 27.01.2020

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DAX Wochenchart mit Supertrend-Indikator vom 02.11.2015 bis 27.01.2020

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DAX Tageschart mit Supertrend-Indikator vom 05.08.2019 bis 27.01.2020

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Der Bonuschart der Woche ist der DAX-Wochenchart mit einer Fibonacci-Projektion seit dem Rallystart im Dezember 2018. Genau bei 13.643 Punkten entspricht die Länge der Aufwärtsbewegung seit August 2019 der Länge der Strecke von Dezember 2018 bis Juli 2019. Es herrscht also absolute Harmonie. Das Ziel wurde in der Vorwoche mit einer Genauigkeit von drei Punkten erreicht. Folglich könnte der DAX nun erst einmal "fertig sein".

DAX vollzieht a=c seit Dezember 2018
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Ausblick: Man konnte die Sorglosigkeit des Marktes in den vergangenen Wochen regelrecht greifen. Damit ist es nun erst einmal vorbei. Die neuen Allzeithochs im DAX werden brachial verkauft.


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Folgende Punkte sind mir bei der Chartbeschau darüber hinaus aufgefallen (fett markiert = neue Erkenntnisse):

  • Der DAX hat ein hervorragendes Börsenjahr 2019 hinter sich gebracht und ein gutes Viertel an Wert gewonnen.
  • Die Stimmungslage zum Jahreswechsel 2019/20 ist völlig spiegelbildlich zu der vor einem Jahr.
  • Herrschte im Dezember 2018 noch Panik, sind die Bullen im Dezember 2019 mehr als gesättigt.
  • Insofern muss man als Antizykliker auch mit einem schwierigeren Börsenjahr 2020 rechnen.
  • Aus technischer Sicht zeigen dagegen sämtliche Trends aufwärts, wohingegen im Janur 2019 sämtliche Trends abwärts gerichtet waren.
  • Der DAX stieg in der Vorwoche auf ein neues Allzeithoch bei 13.640 Punkten.
  • Bei 13.643 Punkten liegt ein wichtiges Fibonacci-Ziel, man kann unter diesem Aspekt mit der Bewegung folglich zufrieden sein.
  • Am Freitag drehten die Käufer noch einmal auf und übertrieben es wieder einmal.
  • Während ein "normaler" Rücklauf nur 13.550 Punkte hätte erreichen sollen, stieg der DAX auf 13.600 Punkte, um heute unter 13.300 Punkte zu fallen.
  • Die Volatilität gemessen am VDAX explodiert regelrecht.
  • Die Unterstützung bei 13.425 Punkten ist Geschichte, das Gap bei 13.334 Punkten geschlossen.
  • Der DAX hat den EMA50 im Tageschart bei 13.240 Punkten im heutigen Handel nahezu erreicht.
  • Von dort aus sind temporäre Erholungen möglich.
  • Diese dürften es aber schwer haben, über 13.374 oder 13.425 Punkte hinauszukommen.
  • Gibt der Index den EMA50 als Support auf, käme die Unterstützungszone zwischen 13.144 und 13.110 Punkten ins Spiel.
  • Dort verläuft auch der Supertrend im Tageschart.
  • Erst wenn dieser Kursbereich ebenfalls aufgegeben wird, könnte der DAX in ein Sell-off-Szenario übergehen.
  • Dieses ist im Chart rot eingezeichnet und sieht Kursabgaben in Richtung 12.656/12.600 Punkte vor.
  • Dort verläuft wiederum der EMA200.
  • Kurzfristig rettet die Bullen nur ein schnelles Reversal.
  • Supertrend-Betrachtungen:
  • Der Supertrendindikator im Monatschart lieferte im Oktober 2018 ein Ausstiegssignal, welches erst über 13.513 Punkten aufgehoben wäre. Aktuell notiert der DAX unter dieser Marke. Wichtig: Hier ist der Monatsschlusskurs entscheidend, also achten Sie auf den Schlusskurs am Freitag!
  • Im Supertrendindikator im Wochenintervall ist seit April 2019 ein Longsignal aktiv. Dieses wäre erst unter 12.560 Punkten negiert. (Wochenschlusskurs entscheidet!).
  • Der Supertrend auf der Tagesebene steht weiter auf long. Zweimal entging der DAX bereits in den vergangenen Wochen nur knapp einem Verkaufssignal. Ein Tagesschlusskurs unter 13.224 Punkten würde den Indikator umspringen lassen.
  • Ichimoku-Betrachtungen:
  • Im Tageschart ist der Tenkan Sen unterschritten. Im heutigen Handel erreicht der DAX den Kijun Sen bei 13.294 Punkten. Die Wolke dient inzwischen bereits um 13.160 Punkte als Support.
  • Im Wochenchart bietet die Wolke bei 11.950 Punkten Halt. Der Tenkan Sen notiert bei 13.263 Punkten, der Kijun Sen bei 12.453 Punkten.
  • Im Monatschart verblieb der DAX trotz des Sell-offs im vierten Quartal 2018 über der Wolke. Der Tenkan Sen hat den Kijun Sen im Oktober 2019 mit Ansage bullisch geschnitten, was die erwartete Trendbeschleunigung zur Folge hatte. Kijun Sen und Wolke bieten um 11.940 Punkte nun eine hervorragende Unterstützung für die kommenden Monate.

Fazit: Was mit vollgefressenen Bullen auf der Weide im Falle neuer Allzeithochs passiert, zeigte der DAX-Handel in den vergangenen Tagen eindrucksvoll. Heute werden bereits Steaks gegrillt. Es lohnt sich also immer einmal wieder, gegen den Strom zu schwimmen und Bewegungen anders als die Masse zu hinterfragen. Im aktuellen Fall war das Sentiment auf Anschlag, der VDAX bestätigte die neuen Hochs im Index seit längerer Zeit nicht mehr, zudem divergierten einige prominente Indikatoren massiv. Kurzum: Das Kursgewurschtel im Index seit Anfang November löst sich dynamisch zur Unterseite auf, was für die Strukturen gar nicht so schlecht ist.

Im Wochenverlauf dürften die EMA50-Fans den Index genau beäugen. Aufgrund der inneren Schwäche des DAX wird es ohne ein Reversal der US-Indizes aber kaum groß nach oben gehen können. Wichtig ist neben dem EMA50 bei 13.240 Punkten auch der Supportbereich zwischen 13.144 und 13.110 Punkten. Grundsätzlich könnte sich niemand beschweren, wenn der Index innerhalb einiger Wochen in Richtung 12.600 Punkte zurücksetzt. Es wäre vielmehr nur ein ganz normaler Pullback auf den Ausbruch im Oktober 2019, der dann auch wieder sinnvollere Einstiegsniveaus ermöglichen würde.

Ich wünsche eine erfolgreiche Handelswoche und verweise für Kurzfrist-Trader auf die "DAX-am-Mittag"-Sendungen, täglich live um 13:00 Uhr auf dem GodmodeTrader!

Ich werde Sie auf meinem Guidants-Desktop wie gewohnt zum DAX auf dem Laufenden halten und wünsche viel Erfolg in der laufenden Handelswoche.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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