DAX: Wie werden die Märkte auf die US-Arbeitsmarktdaten reagieren?
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Erwähnte Instrumente
DAX
Am letzten Handelstag dieser Woche stehen die Arbeitsmarktdaten aus den USA im Fokus der Marktteilnehmer. Bereits im Vorfeld haben die Investoren eine vorsichtigere Positionierung eingenommen. Der DAX notierte zuletzt bei 11.541 Punkten und damit um 0,34 Prozent leichter. Die Unsicherheit vor der Datenbekanntgabe rührt daher, weil die Reaktion der Märkte nicht vorhersehbar ist. Im Blick der Anleger bleibt auch weiterhin der Wechselkurs des Euro zum Dollar. Positive Signale vom US-Arbeitsmarkt dürften den Dollar weiter stärken und im Gegenzug den Euro drücken, wodurch der DAX weiter Auftrieb erhalten könnte. Negative Signale hätten die gegenteilige Wirkung.
Thema des Tages
Die am Nachmittag anstehenden Jobdaten sowie die Entwicklung der Stundenlöhne für den Monat Juli aus den USA dürften der Fed die entscheidenden Kriterien für ihre Zinserhöhungspläne im September liefern. Zu gute Zahlen könnten die Erwartungen an eine Zinswende im September weiter erhöhen und so die Märkte belasten. Angesichts aber der zuletzt gestiegenen Sorgen um die Konjunktur und der Annahme, dass eine Zinswende bereits an den Märkten eingepreist ist, könnten gute Zahlen auch zu einer Erholung führen.
Beim heutigen Arbeitsmarktbericht dürfte die Aufmerksamkeit auch den Stundenverdiensten gelten, die im Trend seit Herbst 2009 gleichfalls „nur“ Zuwachsraten von rund 2 Prozent aufweisen. Derzeit gehen vom Arbeitsmarkt damit keine Signale aus, die über einen steigenden Lohndruck zu Gefahren für die Preisstabilität führen könnten. Da auch die jüngsten Ölpreisrückgänge den disinflationären Trend weiter befeuern, könnte die Fed aus diesen Gründen vor Zinserhöhungen absehen.
Die Bank of England steuert wie die Fed auf Zinsanhebungen zu. Gefragt nach der Möglichkeit von Zinsanhebungen noch in 2015, sagte der britische BoE-Chef Carney der „Daily Mirror“: „Ich wäre verrückt, irgendetwas aus- oder einzuschließen.“ Ähnlich wie die Fed hält die BoE also den Zeitpunkt der Zinswende weiter offen und verweist darauf, dass dieser von der konjunkturellen Entwicklung abhänge. Diese Art der Kommunikation steht im Gegensatz zur früheren Herangehensweise, als die Notenbanken mit in die Zukunft gerichteten Einschätzungen (Forward Guidance“) ihren Kurs zu erklären versuchten. Die Analysten der UBS gehen nun neuerdings davon aus, dass die BoE den Leitzins erst im Februar 2016 (bisher November 2015) anheben wird.
Aktien im Blick
Im Fokus steht heute nach der Zahlenbekanntgabe die Aktie der Allianz. Obwohl der Vorstand bezüglich der Gewinnprognose positive Signale geliefert hat, wird das Papier verkauft (-0,68 %). Börsianer begründen dies mit Gewinnmitnahmen nach der jüngst erfreulichen Kursentwicklung.
Konjunktur
Griechenland hat fristgemäß Zinsen an den Internationalen Währungsfonds getilgt. Es ging um eine Summe von 186,3 Millionen Euro. Das berichtete der staatliche griechische Rundfunk unter Berufung auf einen Sprecher des IWF.
Der Chef der Bank of Japan, Kuroda, schließt eine Verzögerung beim Erreichen des Inflationsziels von 2 Prozent Ende des Fiskaljahrs 2016 nicht mehr aus. Ein Unsicherheitsfaktor für die Projektionen sei insbesondere der Ölpreis.
In Spanien ist die Industrieproduktion im Juni (arbeitstäglich bereinigt) um starke 4,5 Prozent angestiegen. Erwartet wurde ein Plus von 3,8 Prozent.
Währungen
Der US-Dollar notiert am Freitag im Vorfeld der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts gegenüber den anderen Hauptwährungen leicht schwächer. EUR/USD bewegt sich mit leicht positiver Tendenz (bislang bei 1,0949 im Hoch), während GBP/USD nach den gestrigen Verlusten infolge des unveränderten Zinsentscheids der Bank of England wieder Boden gutmachen kann und bislang 1,5530 im Hoch erreichte.
USD/JPY fiel nach dem gleichfalls unveränderten Zinsentscheid der Bank of Japan bislang bis zutiefst 124,59 zurück. USD/CHF setzt nach Meldung einer schweizerischen Arbeitslosenquote im Juli von 3,3 Prozent hingegen seinen Anstieg in Richtung des Hochs vom 13. April 2015 bei 0,9863 fort. USD/NOK hat kaum auf die jüngsten norwegischen Daten reagiert und konsolidiert zum Wochenschluss weiterhin sein am 5. August 2015 bei 8,3050 erreichtes Viereinhalbmonatshoch bei 8,3050. Im Hoch notierte das Währungspaar bislang bei 8,2865.
Rohstoffe
Nach einer leichten Erholung im frühen Handel ging es mit den Ölpreisen gegen Mittag wieder etwas abwärts. Ein Barrel Brent kostete 49,28 US-Dollar. Das waren 24 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass West Texas Intermediate fiel um vier Cent auf 44,64 Dollar. Am Morgen konnten noch Schwierigkeiten in den USA bei der Verabschiedung des Abkommens zum Ende des Iran-Atomstreits die Ölpreise zeitweise stützen.
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