Kommentar
19:03 Uhr, 06.12.2018

DAX: Wie weit geht es abwärts?

Anleger sollten sich besser anschnallen: Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die jüngsten Kursverluste erst der Anfang gewesen sein könnten.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Ende Januar 2018 war die Welt der Anleger am deutschen Aktienmarkt noch in Ordnung. Der DAX erreichte ein neues Allzeithoch bei knapp 13.600 Punkten. Doch rund elf Monate später ist von heiler Welt fast nichts mehr zu spüren.

Mit den dramatischen Kursverlusten von heute hat der DAX gegenüber dem Allzeithoch inzwischen mehr als 20 Prozent eingebüßt und befindet sich damit nun auch "offiziell" in einem Bärenmarkt. Nach einer gängigen Definition eines Bärenmarktes setzt dieser nämlich Kursverluste von mindestens 20 Prozent voraus - auch wenn die Definition letztlich recht willkürlich ist.

Viele Anleger am Aktienmarkt stellen sich nun die Frage, wie weit es im Extremfall noch nach unten gehen kann. Ein Blick in die Geschichte zeigt dabei, dass die jüngsten Kursverluste erst der Anfang gewesen sein könnten. Bei den letzten beiden größeren Bärenmärkten wurden deutlich größere Kursverluste verbucht.

Das Platzen der Internetblase im Jahr 2000 führte im DAX zu Kursverlusten von zeitweise rund 73 Prozent. Das Platzen der US-Immobilienblase und die anschließende Finanzkrise von 2008 hatte Kursverluste von zeitweise rund 56 Prozent zur Folge.

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Die Geschichte des US-Aktienmarktes sowie anderer Aktienmärkte mit langer Historie zeigt zudem, dass Kursverluste von rund 80 Prozent, wie sie während der Weltwirtschaftskrise von 1929 aufgetreten sind, ungefähr ein Mal pro Jahrhundert erwartet werden müssen.

Die folgende Tabelle zeigt, auf welchen Punktestand der DAX aktuell einbrechen müsste, um gegenüber dem im Januar erreichten Allzeithoch ungefähr so starke Kursverluste wie in den großen Krisen der Vergangenheit zu verzeichnen.

Ereignis Jahre maximale Kursverluste entspricht DAX-Einbruch auf
Finanzkrise 2008-2009 ca. 56 % 5.100 Punkte
Internetblase 2000-2003 ca. 73 % 3.130 Punkte
Weltwirtschaftskrise 1929-1932 ca. 80 % 2.320 Punkte

Dass es tatsächlich zu so dramatischen Kursverlusten kommt, ist nicht sehr wahrscheinlich. Die Tabelle zeigt aber klar, dass die jüngsten Kursverluste noch nicht das Ende der Reise gewesen sein müssen. Es kann weiter dramatisch abwärts gehen und Anleger sollten sich besser darauf einstellen.

In dem folgenden Youtube-Video setzt sich der US-Finanzwissenschaftler Dr. Robert J. Frey, der früher in leitender Position im Hedgefonds Renaissance Technologies tätig war, mit der mathematischen Modellierung von Kursverlusten auseinander, wie sie in den vergangenen 180 Jahren Börsengeschichte am US-Aktienmarkt aufgetreten sind.

Ein ausgeprägter Bärenmarkt muss für langfristig orientierte Anleger nichts Schlimmes sein. Ganz im Gegenteil: Die dramatischen Kursverluste ermöglichen oft den besonders günstigen Einstieg, der dann anschließend zu riesigen Kursgewinnen führen kann. Dies ist auch die Basis der Goldregen-Strategie von US-Starinvestor Warren Buffett.


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    Arktishecht

    Gekauft wird, wenn der Mond zur Hypothenuse im rechten Winkel und im Einklang zur Sonne steht. Dabei läuft die Venus zur Höchstform auf und die Mitternacht trifft auf den Tag.

    12:17 Uhr, 07.12.2018
  • Super-Hobel
    Super-Hobel

    Gar nicht weiter abwärts, zumindest nicht dieses Jahr.Warum? Weil ich long stehe. Basta! ;-)

    22:10 Uhr, 06.12.2018
    1 Antwort anzeigen
  • kopfsache
    kopfsache

    oh

    21:14 Uhr, 06.12.2018

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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