Kommentar
08:41 Uhr, 06.01.2016

DAX: Wie schlimm war 2015?

Gefühlt war das Jahr 2015 extrem schwierig. Da sind sich alle, die live dabei waren, einig. Hier zeigt sich allerdings wieder einmal: die Masse hat nicht immer Recht. Eine Analyse zur DAX-Entwicklung des letzten Jahres im historischen Vergleich.

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Der Dax schnellte nach einer kurzen Schwächephase ganz zu Beginn des Jahres 25 % nach oben. Die Vorfreude auf das Quantitative Easing Programm der EZB war einfach zu groß, um nicht um jeden Preis Aktien aufzusammeln. Schon in den USA hatte das jedes Mal sehr gut funktioniert...

Als QE dann wirklich begann schwächte sich die Rallye ab und ging in eine zähe Korrektur von 14 % über. Eine kleine 10 %ige Sommerrallye unterbrach den Abwärtstrend, bevor sich dieser im August fortsetzte und beschleunigte. In weniger als 3 Wochen verlor der Dax über 20 %.

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Die Jahresenderallye fiel 2015 nicht aus. Es war nur vielmehr eine Herbstrallye, die den Index zwischen Anfang Oktober und Anfang Dezember um über 20 % nach oben katapultierte.

Das sind alles beeindruckende Zahlen. Wer dabei war, weiß das. Es fühlte sich wie eines der volatilsten Jahre überhaupt an. Der Eindruck täuscht allerdings. Vom Jahreshoch bis zum Jahrestief verlor der Dax 24 %. Umgekehrt (von diesem Tief zurückgerechnet zum Hoch) war es ein Anstieg von 31 %. Grafik 1 zeigt diese beiden Werte im Vergleich mit allen Jahren seit Einführung des Dax.

In 28 Jahren hat der Dax enorme Sprünge und Einbrüche mitgemacht. 2015 war keines dieser außergewöhnlichen Jahre. 2015 befindet sich vielmehr im Mittelfeld der Historie. Trotzdem sind alle der Meinung: 2015 war schwierig. Die Jahresperformance von knapp 10 % wirkt extrem hart erkämpft und wird überhaupt nicht als Gewinn wahrgenommen. Die 10 % Rendite, die durch Buy and Hold hätten erwirtschaftet werden können fühlen sich beinahe wie ein Verlust an.

Wer 2015 als sehr anstrengend empfand, der kann sich 2016 und in den Folgejahren auf einiges gefasst machen. Grafik 2 zeigt die jährliche Dax Performance und die dazugehörige maximale Schwankungsbreite des jeweiligen Jahres. Im Durchschnitt fällt der Dax vom Jahreshoch zum Jahrestief 28 % und gewinnt dabei 12 %. 2015 lag die Schwankungsbreite bei 24 % und einer Performance von 10 %. Das ist absolut durchschnittlich und zu erwarten. Zugegeben, 2015 war das volatilste Jahr seit 2011, doch als Anleger, der vorhat sich viele Jahre an der Börse aufzuhalten, muss auf noch viel größere Bewegungen gefasst sein.

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4 Kommentare

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  • P_44
    P_44

    Das Jahr 2015 war total super! Mehr als 10% Gewinn.

    17:34 Uhr, 06.01. 2016
  • TradingKaiser
    TradingKaiser

    Hallo Herr Schmale, interessanter Artikel, wie fast immer ;-) Die Darstellung der Vola in den einzelnen Jahren müsste aber m.E. in Punkten erfolgen. denn die %-Werte haben ja in jedem Jahr eine andere Berechnungsbasis. Ich denke, das wäre dann nochmal etwas präziser

    16:46 Uhr, 06.01. 2016
  • Roma
    Roma

    Hallo Herr Schmale, die Drawdowns auf die entsprechenden Jahreshochs, haben Sie in der Grafik m.E. falsch dargestellt.

    10:59 Uhr, 06.01. 2016
  • Weißer Ritter
    Weißer Ritter

    Es hat mich immer schon amüsiert, daß man aus der kalenderjahresweisen Betrachtung der Finanzmärkte versucht, irgendwelche tieferen Erkenntnisse zu ziehen. Da doch jeder weiß, daß die Märkte ihre eigenen Zyklen haben, denen es herzlich Wurscht ist, wann nun zufällig der Kalender das Ende oder den Beginn eines neuen Sonnenjahres ansetzt. Nur die Finanzmarktzyklen zu betrachten lohnt sich. Alles andere ist nur eine höhere Form von Infotainment.

    09:19 Uhr, 06.01. 2016

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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