Kommentar
08:06 Uhr, 26.11.2024

DAX wartet auf Fortsetzung der Rekordjagd in New York – Schwacher Euro stützt

Die durch Thanksgiving verkürzte Handelswoche könnte den Beginn einer Weihnachtsrally markieren. Die Stimmung an der Wall Street ist gut und der S&P 500 konnte seine Gewinne seit der Wiederwahl von Donald Trump verteidigen.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 19.405,20 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 19.405,20 Pkt (XETRA)

Nun gilt es, mit Schwung auf ein neues Rekordhoch auszubrechen und die Rally fortzusetzen. Solange Trump noch nicht im Amt ist, können sich die Anleger noch auf die möglichen positiven Impulse für die Wirtschaft konzentrieren, ohne dies mit der Realität abgleichen zu müssen. Die Nominierung von Scott Bessent als Finanzminister beruhigt, da er von einem verantwortungsvolleren Umgang mit dem Haushalt spricht und gleichzeitig neues Wachstum anstrebt, sich aber in Bezug auf Strafzölle zurückhaltend äußert.

In den USA geht eine überraschend starke Berichtssaison zu Ende, in der das Gewinnwachstum doppelt so hoch ausfiel wie erwartet. In Europa hingegen war die Berichtssaison enttäuschend. Das schwache Gewinnwachstum wird Folgen haben. Die Analystenhäuser sind eifrig dabei, ihre Gewinnprognosen für 2025 nach unten zu korrigieren. Die Hoffnungen auf eine konjunkturelle Erholung verschieben sich auf die zweite Jahreshälfte, wobei auch dies zu optimistisch sein könnte, da unklar ist, was Trump tun wird und ob sich die chinesische Wirtschaft spürbar erholen kann.

Dennoch sind viele Aktien im DAX derzeit überverkauft, und wenn die Wall Street weiter steigt, könnten auch die Kurse in Frankfurt weiter steigen. Wichtig bleibt dafür, dass der Index die Marke von 19.300 Punkten halten kann. Trotz Trumps Wahlsieg und der Verschärfung des Krieges in der Ukraine bleiben die großen Verkäufe aus.

Auf der anderen Seite hilft die jüngste Abwertung des Euro gegenüber dem Dollar den deutschen Exporten in die USA wahrscheinlich mehr als mögliche Strafzölle im Januar Schaden anrichten könnten. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Euro die Parität zum Dollar erreicht, steigt, da die Risiken einer Stagflation in der Eurozone zunehmen. Leerverkäufer haben den Euro noch nicht entdeckt. Die Leerverkaufsquoten sind niedriger als in früheren Krisen.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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