DAX wackelt zu Wochenbeginn – Wirecard-Aktie weiter im freien Fall
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Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Deutschland meldet wieder steigende Infektionszahlen und einen zwar aufgrund lokaler Ausbrüche stark schwankenden, aber wieder kritischen R-Wert. Apple schließt in den USA erneut einige seiner Stores und Brasilien beklagt mehr als 50.000 Corona-Tote. Die Stimmung an der Börse bleibt auch zu Wochenbeginn belastet durch die sich weiter verschlechternde Nachrichtenlage rund um das Virus. Nach dem Verfall am Freitag könnte nun Bewegung in den Deutschen Aktienindex kommen, der sich in der vergangenen Woche noch eher seitwärts bewegte, in der Nacht diesen Kanal aber schon nach unten verlassen hat.
Auch weil völlig Corona-unabhängige Krisenherde eskalieren. Bei Wirecard gibt es – für viele zwar nicht wirklich überraschend – noch immer keine Spur von den 1,9 Milliarden Euro, die auf Treuhandkonten in Asien liegen sollten. Das Unternehmen selbst sieht nun eine „überwiegende Wahrscheinlichkeit“ dafür, dass das Geld nicht existiert. Waren die zu den Milliarden führenden angeblichen Forderungen nur reine Luftbuchungen, steht das gesamte Geschäftsmodell des Zahlungsdienstleisters in Frage und somit auch nahezu jeder Euro, den die Aktie noch wert ist. Das Papier fällt heute um weitere 50 Prozent.
Zudem bereichern mögliche Sanktionen seitens der USA gegen China wegen eines neuen Sicherheitsgesetzes der Volksrepublik in Hongkong die schon nervöse Stimmung auf dem Parkett. Im Vorfeld der Wahlen in Hongkong im September dürfte dieses Thema immer wieder hochkochen. Im Moment allerdings sorgt der noch vorhandene Wille Chinas, sich an den Ankauf landwirtschaftlicher Güter wie in Phase 1 des Handelsvertrags vereinbart halten zu wollen, für etwas Ruhe an dieser Front.
Auch die Europäische Union und China streiten ab 10 Uhr auf einem Gipfeltreffen über den Handel. Zu den Streitpunkten zählen der mangelnde Marktzugriff für EU-Unternehmen in China, vor allem im Finanzsektor, der Mangel eines wettbewerbsorientierten Handelsumfelds wegen der Bevorzugung von staatsnahen chinesischen Unternehmen sowie die Bereiche Nachhaltigkeit und Umwelt. Eine gemeinsame Abschlusserklärung werde es zwar nicht geben. Es ist aber gut möglich, dass der Handel am deutschen Aktienmarkt heute durch verschiedene Wortmeldungen der Verhandlungspartner beeinflusst wird.
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