Kommentar
17:59 Uhr, 11.01.2017

US-Justiz: VW bekennt sich schuldig - Trump will Einfuhrzölle verhängen

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  • US-Justiz: VW bekennt sich schuldig
  • Trump erneuert Versprechen aus dem Wahlkampf
  • Rohöllagerbestände steigen überraschend stark
  • VW: Vergleich mit US-Justizministerium sieht Strafzahlungen von 4,3 Mrd. US-Dollar vor
  • Siemens hält an seinen Zielen für das Geschäftsjahr 2016/17 fest
  • Airbus überholt Boeing bei den Netto-Bestellungen
  • CropEnergies geht zuversichtlich ins neue Geschäftsjahr
  • General Motors überrascht die Aktionäre positiv

Trump erneuert Wahlkampfversprechen auf erster Pressekonferenz seit Wahlsieg

Bei seiner ersten Pressekonferenz seit dem Wahlsieg hat der designierte US-Präsident Donald Trump zahlreiche Wahlkampfversprechen erneuert. Während seiner Amtszeit würden viele neue Arbeitsplätze geschaffen, sagte Trump. Unternehmen müssten bei Produktionsverlagerungen aus den USA künftig hohe Einfuhrzölle zahlen. Die Gesundheitsreform von Präsident Barack Obama ("Obamacare") werde er zurücknehmen. Außerdem werde eine Mauer zu Mexiko errichtet, um die illegale Einwanderung aus dem südlichen Nachbarland zu verhindern. Trump wies Medienberichte zurück, wonach Russland über kompromittierendes Material über ihn verfüge. Die US-Märkte gaben nach Beginn der Rede zunächst deutlich nach, erholten sich allerdings schnell wieder. Pharmawerte blieben allerdings wegen der geplanten Streichung von Obamacare und Trump-Plänen zur Ankurbelung des Wettbewerbs im Gesundheitssektor unter Druck. Die Aktien von Lockheed Martin gaben um rund ein Prozent nach. Trump hatte angekündigt, das Programm zum Bau der Kampfjets F35 und F18 zu restrukturieren, um Kosten zu sparen. Die Leitung seines Firmenimperiums hat Trump für die Dauer seiner Amtszeit an die Söhne Eric und Donald Jr. übertragen, um Interessenskonflikte zu vermeiden.

Unternehmensnachrichten

  • Das US-Justizministerium hat gemeldet, dass VW sich schuldig bekannt hat, und eine Strafe von 4,3 Milliarden US-Dollar zahlen wird.
  • Die Analysten von Barclays haben ihre Bewertung für RWE auf „Equal-Weight“ angehoben. Die Experten verwiesen auf ein Interview mit Vorstandschef Rolf Schmitz in der „Welt“. Mit der Aussage, dass RWE seinen Beitrag zum Atomfonds im kommenden Jahr in einem Akt leisten werde, habe Schmitz ein beruhigendes Signal in Bezug auf die Finanzen des Unternehmens gesendet und die Marktsorgen hinsichtlich der Transparenz gedämpft, so die Experten.
  • Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat im vergangenen Jahr 688 Verkehrsflugzeuge ausgeliefert und Netto-Bestellungen über 731 Maschinen erhalten. Stornierungen sind bereits herausgerechnet. Damit wurde der US-Konkurrent Boeing geschlagen. Die Amerikaner erhielten „lediglich“ 668 Neuaufträge. Im Vorjahr hatte Airbus mit mehr als 1.000 Neubestellungen allerdings noch deutlich stärker abgeschnitten. Der Auftragsbestand lag Ende 2016 bei 6.874 Verkehrsflugzeugen. Airbus will 2017 mehr als 700 Verkehrsflugzeuge ausliefern.
  • Der Volkswagen-Konzern steht vor einem teuren Meilenstein. Mit der milliardenschweren Vergleichszahlung könnte sich VW in dem Verfahren mit der US-Justiz im Abgas-Skandal freikaufen. Man habe Bußgeld- und Strafzahlungen von 4,3 Mrd. US-Dollar ausgehandelt, gab der Konzern am Dienstagabend bekannt. Mit der Einigung sollen strafrechtliche Untersuchungen sowie zivilrechtliche Bußgeldverfahren beigelegt werden, hieß es. DerVergleich sei aber noch nicht endgültig besiegelt. Neben den hohen Bußgeldern soll VW auch die Kontrollsysteme ausweiten und ein Schuldgeständnis abgeben, vulgo kriminelles Handeln zugeben.
  • Siemens hält an seinen Zielen für das Geschäftsjahr 2016/17 (per Ende September) fest. Trotz geopolitischer Unsicherheiten und überschaubarer Investitionsneigung der Kunden peilt der Konzern moderate Umsatzzuwächse an, wie Reuters unter Verweis auf eine Investorenpräsentation berichtet. Die Marge im industriellen Geschäft soll bis zu 11,5 Prozent erreichen, der Gewinn je Aktie bei 6,80 bis 7,20 Euro liegen.
  • Das Lebensmittel-Einzelhandelsunternehmen Supervalu ist im dritten Quartal überraschend in die Verlustzone geschlittert. Auf um negative Sondereffekte bereinigter Basis wurde ein Mini-Gewinn von 0,05 US-Dollar je Aktie erreicht.
  • Der Hersteller von Druckmaschinen Kornit liefert Textil-Produktions-Systeme an Amazon. Im Gegenzug erhält der US-Konzern das Recht bis zu 2,9 Mio. Aktien zu 13,03 US-Dollar zu erwerben.
  • Der US-Automobilzulieferer BorgWarner hat die erste Prognose für das Geschäftsjahr 2017 vorgelegt und erwartet einen Gewinn von 3,35 bis 3,45 Dollar je Aktie.
  • Der US-Autohersteller General Motors rechnet im laufenden Jahr mit mehr Gewinn als bisher angenommen. 2017 sollen netto zwischen 6,00 und 6,50 US-Dollar je Aktie verdient werden, so CEO Mary Barra. Für das abgelaufene Jahr rechnet GM mit 5,50 bis 6,00 US-Dollar. Weltweit dürften die Umsätze steigen und in den USA sowie China sollte der Gewinn wachsen.
  • Der frühere Volkswagen-Vorstandschef Martin Winterkorn und das Vorstandsmitglied Herbert Diess werden nach Informationen von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR in der Abgas-Affäre schwer belastet. Zwei VW-Manager haben als Kronzeugen bei der US-Justiz ausgesagt, Winterkorn und Diess seien Ende Juli 2015 über die Manipulation von Schadstoffmessungen bei Diesel-Fahrzeugen in den USA informiert worden. Die Konzernspitze habe daraufhin aber keine Initiative ergriffen, um die US-Behörden über die Manipulationen aufzuklären.
  • Der Bioethanol-Hersteller CropEnergies hat seinen Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr 2016/17 leicht von 558 auf 565 Mio. Euro gesteigert. Hauptgrund für den höheren Umsatz sei die Wiederinbetriebnahme der Anlage in Wilton, Großbritannien. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die Südzucker-Tochter laut angehobener Prognose von Ende Dezember nun einen Umsatz zwischen 760 und 790 (zuvor: 670 bis 720) Mio. Euro.
  • Die italienische Krisenbank Monte dei Paschi will der Europäischen Zentralbank (EZB) in den kommenden Wochen einen Sanierungsplan vorlegen. Der italienische Staat will der Bank mit einer Rekapitalisierung helfen: Nach Berechnungen der Bankenaufsicht in Frankfurt benötigt das Notleidende Geldhaus 8,8 Mrd. Euro an frischem Kapital.
  • Laut Kreisen steht der europäische Flugzeugbauer Airbus vor einem Großauftrag von der saudi-arabischen Airlines Flynas über 60 Flugzeuge des Typs A320neo. Erst Ende des vergangenen Jahres hatte das Unternehmen mit der staatlichen Fluggesellschaft Iran Air einen großen Deal über die Lieferung von 100 Maschinen abgeschlossen.
  • Die US-Fluggesellschaft United Continental rechnet für das vierte Quartal nur noch mit einem Rückgang der Einnahmen pro Sitzplatz um 1,25 bis 1,75 Prozent (bisher 4 bis 6 %). Im November und Dezember seien die Einnahmen pro Sitzplatz weniger stark gesunken als erwartet. Zudem seien die Renditen besser gewesen als angenommen.

Konjunktur & Politik

  • Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der Vorwoche kräftig um 4,1 Mio. Barrel auf 483,1 Mio. Barrel gestiegen. Erwartet wurde nur ein Plus von 0,9 Mio. Barrel, nach einem Rückgang um 7,1 Mio. Barrel in der Vorwoche. Die inoffiziellen Zahlen des American Petroleum Institute (API) vom Vorabend hatten einen Anstieg der Rohöllagerbestände um 1,5 Mio. Barrel gezeigt.
  • Deutschland hat für 4,018 Mrd. Euro Bundesanleihen platziert, erwartet wurden 5,0 Mrd. Euro. Die Laufzeit beträgt 10 Jahre. Der durchschnittliche Zinssatz lag bei 0,36 Prozent, nach 0,21 Prozent zuvor.
  • Der russische Nachrichtendienst hat offenbar kompromittierendes Material über den designierten US-Präsidenten Donald Trump gesammelt. Die US-Nachrichtendienste haben Trump im Rahmen ihrer Berichts über russische Aktivitäten entsprechendes Material vorgelegt, das bei einen Russlandaufenthalt entstanden sein soll.
  • Das Ifo-Institut, das italienische Istat- und das französische Insee-Institut erwarten in den ersten zwei Quartalen des laufenden Jahres jeweils 0,4 Prozent Wachstum. Der private und der öffentliche Konsum seien Treiber, erklärten die Wirtschaftsexperten. Außerdem wird mit einem deutlichen Anstieg der Inflationsrate auf 1,5 Prozent im ersten und zweiten Quartal gerechnet.
  • Der Auftragseingang im deutschen Maschinenbau ist im November nach Angaben des Branchenverbands VDMA um real 5 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat gestiegen. Aus dem Inland kamen 3 Prozent mehr Bestellungen und aus dem Ausland 5 Prozent.
  • Die britische Industrie hat ihre Produktion im November nach Angaben des Statistikamts ONS um 2,1 Prozent gegenüber dem Vormonat gesteigert. Das ist der stärkste Zuwachs seit April 2016. Bankvolkswirte hatten mit einem schwächeren Anstieg um 0,8 Prozent gerechnet. Im Jahresvergleich belief sich das Plus auf 2,0 Prozent.
  • Der Bund hat nach einem Bericht der "Stuttgarter Zeitung" im vergangenen Jahr einen Haushaltsüberschuss in einstelliger Milliardenhöhe erzielt. Die genaue Höhe solle an diesem Donnerstag bekannt gegeben werden. Was mit den Zusatz-Milliarden passiert, ist noch unklar.
  • Die Weltbank erwartet eine anziehende Weltkonjunktur, allerdings mit leicht geringerer Dynamik als noch in der letzten Prognose. Die globale Wirtschaft werde 2017 um 2,7 Prozent wachsen, nachdem die Wirtschaftskraft im vergangenen Jahr um 2,3 Prozent angezogen ist, so das Institut. Zuletzt hatte die Weltbank für 2017 noch ein BIP-Plus von 2,8 Prozent in Aussicht gestellt.
  • Chinesische Investitionen im Rest der Welt haben 2016 mit fast 200 Mrd. US-Dolalr einen neuen Rekord erreicht, wie die Rhodium Group and das Mercator Institute for China Studies berichten. Nach Europa flossen demnach 35,1 Mrd., ein Plus von 76 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
  • Die Auftragsbücher der Baufirmen und Handwerker sind so voll wie seit 20 Jahren nicht. Nach Berechnungen des DIW Berlin wurden 2016 rund 350 Mrd. Euro für den Bau und die Planung neuer Gebäude, neuer Straßen sowie für deren Reparatur ausgegeben. Ein Plus von 2,5 Prozent zum Vorjahr. Das DIW erwartet, dass die Bauinvestitionen in 2017 und 2018 weiter steigen werden, real um 1,6 Prozent und 2,4 Prozent.
Termine des Tages: 10:00 Uhr - Gemeinsame Konjunkturprognose von ifo, Insee und Istat
16:30 Uhr - US: Rohöllagerbestände
17:00 Uhr - US: Pressekonferenz von Donald Trump

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