Fundamentale Nachricht
08:45 Uhr, 22.12.2015

DAX: Von vorweihnachtlicher Ruhe keine Spur

Gute Konjunkturdaten aus Deutschland und positive Vorgaben von der Wall Street geben dem DAX am heutigen Dienstag Rückenwind. Gestern schloss der Leitindex nach einer Berg- und Talfahrt mit einem Prozent im Minus. Die viel beschworene Weihnachtsrally lässt weiter auf sich warten.

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Aktienmarkt:

Die Talfahrt der Ölpreise hat die Anleger an den Aktienmärkten am gestrigen Montag verunsichert. Der DAX gab bis zu Handelsende seine zwischenzeitlichen Gewinne von beinahe zwei Prozent komplett wieder ab und schloss mit einem Minus von gut einem Prozent.

Rohöl der Sorte Brent verbilligte sich am Montag bis auf 36,04 US-Dollar - ein Elfeinhalb-Jahrestief. An den Börsen gilt der Preisverfall als Indiz für die schwache Konjunkturlage. Er spiegelt eine schwächelnde Nachfrage und damit eine rückläufige Wirtschaftsaktivität wider.

Am heutigen Morgen sorgt eine Stabilisierung der Rohstoffpreise erst einmal für eine Beruhigung an den Märkten. Röhöl der Sorte Brent steigt auf 36,65 US-Dollar/ Barrel, die US-Sorte WTI notiert bei 36,15 US-Dollar/ Barrel, jeweils immerhin ein Plus von ca. 30 US-Cent. Der Deutsche Leitindex wird vorbörslich freundlich gesehen. L&S taxiert den Leitindex eine halbe Stunde vor Handelseröffnung mit 1,30 Prozent im Plus bei 10.633 Punkten.

Der Euro hat sich am Dienstag zumindest vorerst knapp über der Schwelle von 1,09 US-Dollar gehalten. Am Morgen erreichte die Gemeinschaftswährung nach der Veröffentlichung von Konjunkturdaten aus Deutschland allerdings ihr Tagestief von 1,0904 Dollar. Laut dem Marktforscher GfK zeigen sich die deutschen Verbraucher aktuell wieder zuversichtlicher. So ist der GfK-Konsumklimaindex für Januar um 0,1 auf 9,4 Punkte gestiegen. Experten hatten keine Veränderung erwartet. Gesunkene Energiepreise haben außerdem die Importpreise für Deutschland deutlich verbilligt. Die Einfuhrpreise fielen laut dem Statistischen Bundesamt im November im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent.

Singulus will im Januar einen Sanierungsplan beschließen

Der angeschlagene Maschinenbauer Singulus kündigte eine Anleihegläubigerversammlung sowie eine außerordentliche Hauptversammlung im Januar an. Zu diesem Termin soll ein Sanierungskonzept verabschiedet werden. Die Franken wollen von der Gesellschaft selbst gehaltene Schuldverschreibungen an einen Investor verkaufen. Gemeinsam mit dem Vertreter der Gläubiger einer 60 Millionen Euro umfassenden Inhaber-Teilschuldverschreibung habe sich Singulus auf ein Konzept zur finanziellen Restrukturierung geeinigt, teilte Singulus am Montagabend mit.

Metallbranche rechnet für 2016 mit keinem Wachstum

Die deutsche Metall- und Elektroindustrie erwartet im kommenden Jahr eine Stagnation. „Wenn es gut läuft, gehe ich allenfalls von einer Seitwärtsbewegung aus", sagte der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Rainer Dulger, der Deutschen Presse-Agentur. Eine Prognose sei schwierig, weil der Konjunkturverlauf „mehr in der Hand der Notenbanken als in der Hand der Kunden und der Hersteller“ liege.

VW-Chef: Alle müssen den Gürtel enger schnallen

VW-Chef Matthias Müller hat angesichts des Abgas-Skandals eine konzernweite Kürzung der Vorstandsvergütungen angemahnt. Dabei geht es um den Bonus für 2015. Es ist klar, dass wir den Gürtel enger schnallen müssen, auf allen Ebenen, vom Vorstand bis zum Tarif-Mitarbeiter. Auch hier muss die Unternehmensspitze Vorbild sein", sagte Müller der WirtschaftsWoche" Das gelte auch für die Konzerntöchter Audi und Porsche, die für einen Großteil des Konzerngewinns stehen. „Wir sind eine Familie, das gilt in guten wie in schlechten Zeiten.“

HeidelbergCement rechnet mit weiterem Einsparpotenzial aus der Übernahme von Italcementi

Die Übernahme des italienischen Konkurrenten Italcementi soll dem Baustoffkonzern HeidelbergCement noch mehr Vorteile einbringen als zunächst gedacht. „Ich gehe davon aus, dass wir jährlich bis zu 400 Millionen Euro einsparen können, die ab 2018 voll wirksam werden", sagte Vorstandschef Bernd Scheifele dem „Mannheimer Morgen“. Bei der Ankündigung der geplanten Übernahme hatte der Konzern zunächst 175 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

SZ: Mindestlohn blockiert nicht den Arbeitsmarkt

Der vor einem Jahr eingeführte Mindestlohn von 8,50 Euro hat das deutsche Jobwunder nicht negativ beeinflusst. In traditionellen Niedriglohnbranchen ist die sozialabgabenpflichtige Beschäftigung sogar gestiegen, zitiert die Süddeutsche Zeitung aus einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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