DAX versucht Stabilisierung
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Erwähnte Instrumente
DAX
Nach seinem kräftigen Rückschlag am gestrigen Dienstag hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwochmorgen einen Gang zurückgeschaltet. Das Marktbarometer zeigte nur leichte Schwankungen. Zuletzt notierte das Marktbarometer um 0,30 Prozent fester bei 11.657 Punkten. Die Unsicherheit um die weiterhin ungelöste Krise in Griechenland sowie mit dem politischen Linksruck in Spanien sei aber nach wie vor zu spüren, sagen Marktbeobachter. Laut CMC Markets besteht an den europäischen Aktienmärkten zudem die Sorge, dass der Nackenschlag für die Stimmung an den Börsen durch den Fehlausbruch der US-Indizes auch nach Europa schwappen könnte.
Thema des Tages
Die EU-Kommission hat einen zeitnahen Abschluss der Verhandlungen über ein griechisches Reformpaket angemahnt. „Eine solche Abmachung muss so schnell wie möglich erreicht werden, auch mit Blick auf die komplizierte Liquiditätslage in Griechenland“, sagte EU-Vizekommissionschef Dombrovskis. Ohne verbindliche Reformzusagen können blockierte Hilfskredite in Höhe von 7,2 Milliarden Euro nicht freigegeben werden. US-Finanzminister Jack Lew forderte von der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds mehr Flexibilität bei der Lösung der griechischen Schuldenkrise. „Niemand kann die Auswirkungen einer Krise vorhersagen“, warnte Lew.
Wo die Unsicherheit groß ist, grassieren auch Spekulationen. In Athen und anderen griechischen Städten zirkulierten seit mehreren Tagen Gerüchte, wonach die Regierung das kommende Wochenende dazu nutzen könnte, Einschränkungen für das Abheben von Geldern von Bankkonten einzuführen. Der griechische Finanzminister Varoufakis wies dies am Mittwoch energisch zurück. „So etwas ist absolut ausgeschlossen", betonte er. Das komme unter keinen Umständen infrage
Aktien im Blick
Die Deutsche Telekom ist heute gefragt (+0,58 %). Barclays hat die Einstufung für den Titel auf „Overweight" mit einem Kursziel von 19,50 Euro belassen. Die Branche stehe vor einer Wende zum Positiven, so die Analysten.
Größter Verlierer im Dax ist die Munich Re (-0,75 %). Goldman Sachs hat den Titel von „Neutral" auf „Sell" abgestuft und das Kursziel von 165 auf 160 Euro gesenkt. Der Kursaufschlag der Munich-Re-Aktie sei angesichts der rückläufigen Ertragskraft und des hohen Engagements im schwierigen deutschen Lebensversicherungsgeschäft nicht gerechtfertigt.
Rheinmetall legen akt. um 1,30 % zu. Der Rüstungskonzern will für das polnische Militär zusammen mit einem lokalen Partner ein gepanzertes Radfahrzeug entwickeln.
Konjunktur
Goldman Sachs geht davon aus, dass die Verhandlungen zwischen Griechenland und seinen Kreditgebern mit einem Kompromiss enden werden und es nicht zu einem "Grexit" kommt.
Die EU und die Schweiz haben ein Abkommen zum Austausch von Bankdaten gegen Steuerflucht fixiert. "Es eröffnet eine neue Ära der Steuertransparenz und markiert de facto das Ende des Bankgeheimnisses für die EU und die Schweiz", so EU-Kommissar Moscovici.
Der EZB-Rat hat laut Bloomberg das Volumen der Ela-Notkredite ("Emergency Liquidity Assistance") für die Griechen-Banken in dieser Woche unverändert bei 80,2 Mrd. Euro belassen.
Deutsche Unternehmen kommen immer leichter an Bankkredite. Im Mai haben laut der ifo-Kredithürde nur noch 15,7 Prozent (Vormonat 16,0 %) der befragten Unternehmen in der gewerblichen Wirtschaft über Probleme bei der Kreditvergabe geklagt.
Investoren sehen Deutschland laut einer Umfrage von Ernst & Young als einen der drei attraktivsten Standorte der Welt. 21 Prozent der Befragten sehen Deutschland demnach an der Spitze. Nur China (38 %) und die USA (35 %) schnitten noch besser ab.
Währungen
Die US-Dollar-Rally hat zur Wochenmitte eine Pause eingelegt. EUR/USD legte dank der Gegenbewegung zu den gestrigen deutlichen Gewinnen des US-Dollars bislang bis 1,0930 im Hoch zu. Dabei kam dem Euro auch die Versicherung Athens zugute, dass man zuversichtlich sei, eine am 5. Juni 2015 fällige Schuldenrückzahlung an den IWF in Höhe von 305 Mio. Euro leisten zu können.
USD/JPY fiel bis 122,72 im Tief zurück, befindet sich aber auf Tagessicht mittlerweile im Plus. Das über Nacht veröffentlichte Sitzungsprotokoll des letzten Notenbanktreffens der Bank of Japan (BoJ) hat gezeigt, dass die Mitglieder des geldpolitischen Rats derzeit keine Notwendigkeit für weitere geldpolitische Lockerungen sehen. AUD/USD trotz einer enttäuschenden australischen Bauproduktion zu und notierte bislang bei 0,7769 im Hoch.
Rohstoffe
Ein kräftig aufwertender US-Dollar setzte die Rohstoffpreise gestern unter Druck. Brent-Öl verbilligte sich um knapp 3 Prozent und ging bei 63,70 Dollar je Barrel aus dem Handel – niedrigstes Niveau seit gut vier Wochen. WTI fiel auf ein Wochentief von 57,70 Dollar je Barrel. Laut Bloomberg dürften die Ölpreise in den nächsten Wochen unter Druck bleiben. Der Irak wird offenbar den Ölmarkt im Juni mit zusätzlichem Öl überfluten.
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