DAX verliert weiter den Anschluss – Wall Street profitiert vom schwachen Dollar
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Der US-Dollar verliert an Wert, der Euro wird im Gegenzug immer stärker. Anleger fürchten, dass die Neuverschuldung der US-Regierung Inflation auslösen könnte, was die Kaufkraft der Konsumenten schmälern und das Wachstum der Wirtschaft belasten würde. Schnell ansteigende Haushaltsdefizite motivieren Investoren seit jeher, ihre Anlage in der jeweiligen Landeswährung zu überdenken. Die Abwertung des US-Dollar könnte zu einem Gewinnsprung bei amerikanischen Unternehmen führen, während er deutsche, vor allem exportorientierte Firmen belastet. Das ist der Grund, weshalb sich der Deutsche Aktienindex seit einigen Tagen sehr viel schwächer entwickelt als die Wall Street.
Dieser Trend könnte anhalten, wenn der US-Dollar nach einem jahrelangen Anstieg nun beginnt, nachhaltig abzuwerten. Die jahrelang höheren Zinsen der Federal Reserve, die dem Greenback seine Stärke verliehen, werden in absehbarer Zeit nicht zurückkehren. Auch in den USA müssen sich Anleger nun mit der Realität von Nullzinsen arrangieren. Viele tun das, indem sie ihr Kapital in Gold und andere alternative Anlagen wie Kryptowährungen investieren.
Zudem sorgt die Berichtssaison vor allem an der Wall Street für gute Stimmung. Fast zwei Drittel der US-Unternehmen haben ihre Zahlen vorgelegt, 84 Prozent liegen über den Erwartungen. Viele Anleger blicken zurück und können sich nicht an eine Berichtssaison erinnern, die dermaßen erfreulich verlaufen ist, natürlich nur relativ zu den Erwartungen, nicht aber in absoluten Zahlen. Hier setzt sich die Gewinnrezession fort, die bereits vor der Pandemie für lange Gesichter bei Aktionären sorgte. Die Gewinne liegen zwar im Schnitt rund ein Fünftel über den tiefen Erwartungen, aber damit trotzdem rund 35 Prozent unter dem Vorjahr.
Daraus macht die Wall Street derzeit eine Stabilisierung der Kurse auf einem Bewertungsniveau, das zu den oberen zehn Prozent der vergangenen Dekaden gehört. Über die Nachhaltigkeit solcher Entwicklungen lässt sich streiten. Fakt ist, dass viele Anleger gerade wieder ihre Einstiegskurse sehen dürften, die sie mit ihren Portfolios vor der Pandemie erreicht haben. Andere sind vielleicht sogar im Plus, vor allem, wenn sie auf Versorger, Aktien aus dem Gesundheitswesen oder Technologieaktien gesetzt haben. Andere wiederum, die vor allem auf die schwer getroffenen Sektoren Energie, Industrie, Konsumgüter oder die Banken gesetzt haben, liegen immer noch stark im Minus.
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