Kommentar
09:16 Uhr, 20.04.2021

DAX verliert an Schwung – Banger Blick in Richtung Geldpolitik

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Die in den vergangenen Monaten gestiegenen Kurse am Aktienmarkt implizieren eine gestiegene Erwartungshaltung der Anleger, nicht nur was ein nahendes Ende der Pandemie mit einer sich dynamisch erholenden Wirtschaft angeht, sondern auch und vor allem in Bezug auf die Gewinnentwicklung in den Unternehmen. Diesem Optimismus gerecht wird zumindest der Autobauer BMW, der seine Eckdaten für das erste Quartal schon gestern überraschend nach Börsenschluss präsentierte. Vor allem die hohe Nachfrage aus China sorgte für einen Gewinnsprung auf 3,8 Milliarden Euro.

Dem Gesamtmarkt helfen diese Zahlen allerdings nicht. An der Schwelle von 15.500 Punkten setzten im Deutschen Aktienindex gestern Gewinnmitnahmen ein, die heute zunächst andauern. Und auch an der Wall Street und in Japan nehmen die Investoren zum Start in die heiße Phase der Berichtssaison in den USA eine eher abwartende Haltung ein. Ihre Sorge ist auch, dass zwar die Zahlen zum ersten Quartal noch überzeugen, aber steigende Inputpreise zu einer Wachstumsdelle im laufenden zweiten Quartal führen könnten. Zudem ist die Sektor-Rotation in Richtung Value-Aktien schon weit gediehen und könnte auch deshalb eine Pause vertragen, da zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar ist, wann vor allem in Deutschland die dritte Welle der Neuinfektionen ihren Höhepunkt erreicht oder gar gebrochen wird. Über die entsprechenden Maßnahmen dürfte zumindest noch eine Weile diskutiert werden.

Und in der Geldpolitik spricht man längst nicht mehr von einer weiteren Lockerung, sondern hat bereits im Dezember in China eine Debatte um eine Straffung der selbigen begonnen. Auch wenn die Federal Reserve weiter für eine lockere Geldpolitik steht und die Europäische Zentralbank dies am Donnerstag ebenfalls wiederholen dürfte, können die Anleger nicht mehr auf ewig offene Geldschleusen hoffen. Früher oder später dürfte auch im Frankfurter Ostend die Debatte über eine Rücknahme der Pandemie-Stützen beginnen. Einige Anleger fürchten, dass diese schon in dieser Woche angestoßen werden könnte.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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