Fundamentale Nachricht
12:54 Uhr, 20.01.2015

DAX verharrt auf Rekord-Niveau

Die Aussicht auf die milliardenschwere Geldschwemme treibt den Dax auch am Dienstag weiter an. Nur haarscharf unter der 10.300 Punkte-Marke vollführte der Leitindex am Vormittag eine kleine Kehrtwende.

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DAX

Im Vorfeld der Entscheidung der EZB ist die Spannung an den Finanzmärkten spürbar. Ökonomen erwarten ein großes Anleihenkaufprogramm seitens der Notenbank. Die Aussicht auf die milliardenschwere Geldschwemme treibt den Dax auch am Dienstag weiter an. In Spitze markierte der Index am Vormittag bei 10.298 Punkten. Zuletzt ließ die Dynamik nach, der Dax setzt aktuell auf 10.270 Punkte zurück.

Charttechnik

Das Tempo der jüngsten Kaufwelle im Dax lässt auch heute weiter nach, womit die Gefahr eines Pullbacks sukzessive zunimmt. Noch aber gibt es auf Stundenebene abgesehen vom fallenden Momentum noch keine prozyklischen Bestätigungen. Dafür müsste der Index unter 10.190 Punkte zurückfallen. Solange dies nicht der Fall ist, können sind neue Hochs bei 10.325/50 Punkte möglich bzw. leicht zu favorisieren.

Thema des Tages

Das Wirtschaftswachstum in China hat im vergangenen Jahr den niedrigsten Wert seit 1990 verzeichnet. Wie das Nationale Statistikamt mitteilte, legte die zweitgrößte Volkswirtschaft der Erde 2014 um 7,4 Prozent zu. Damit ist die Zielvorgabe der Regierung verfehlt worden. Ursachen der schwächeren Entwicklung sind die globale Konjunkturflaute, eine schwache Binnennachfrage und ein abkühlender Immobilienmarkt.

Die schwächere Konjunktur wird sich nach Worten des Präsidenten der Europäischen Handelskammer in China, Jörg Wuttke, negativ auf die deutsche und europäische Wirtschaft auswirken. Die Erwartungen an Wachstum und Margen in China müssten in den nächsten zwei, drei Jahren zurückgeschraubt werden. Auch dürften Investitionen hinausgezögert werden, sagte Wuttke der Deutschen Presse-Agentur in Peking. China werde aber mittel- und langfristig wieder extrem wichtig werden. Wegen der schlechteren Wachstumsaussichten korrigierte der Internationale Währungsfonds (IWF) seine bisherige Vorhersage für China am Dienstag um 0,3 Punkte auf 6,8 Prozent in diesem Jahr nach unten.

Aktien im Blick

SAP verlieren akt. 4,36 %. Die hohen Investitionen ins Cloud-Geschäft erschweren es dem Konzern, seine Gewinnziele zu erreichen.

Die Deutsche Lufthansa legt nach einem positiven Analystenkommentar von Barclays 4,68 % zu.

Die Commerzbank äußerte sich optimistisch zu den Aussichten von Osram im ersten Quartal, was den Kurs um 4,35 % antreibt.

Konjunktur

Die aktuellen ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland im Januar stehen nach einem Zugewinn von 13,5 Punkten bei 48,4 Punkten (langfristiger Mittelwert: 24,5 Punkte). Der Index steigt damit zum dritten Mal in Folge. Dies ist der höchste Stand seit Februar 2014.

Laut einem Bericht des „Handelsblatts“ sind die Tage der Troika gezählt. EU-Kommissionspräsident Juncker habe signalisierte, dass die EZB die Troika wohl verlassen müsse. Hintergrund sei der Anstoß des Europäischen Gerichtshofs, wonach sich die EZB aus der wirtschaftspolitischen Überwachung der Länder heraushalten müsse, wenn sie vorhabe Staatsanleihen zu kaufen.

Währungen

Der US-Dollar bewegt sich am Dienstag gegenüber den anderen Hauptwährungen in unterschiedliche Richtungen. EUR/USD erreichte ein Tageshoch bei 1,1615, während GBP/USD bislang in der Spitze bei 1,5165 notierte.

USD/CHF fällt bis zutiefst 0,8713 zurück, nachdem das Währungspaar am Morgen bei 0,8836 zunächst den höchsten Stand seit Aufgabe der Wechselkursobergrenze des Franken gegenüber dem Euro erreicht hatte.

USD/JPY notierte in der Spitze bislang bei 118,53. Die guten chinesischen Wirtschaftsdaten schmälern die Nachfrage nach dem „sicheren Hafen“ Yen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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