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17:17 Uhr, 24.08.2017

DAX im Wartemodus - Daimler plant mit neuer Holding-Struktur

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  • Paul Singer baut Stada-Anteil auf 11,59 % aus
  • USA: Verkauf bestehender Häuser sinkt stärker als erwartet
  • Adesso: Kurseinbruch nach Gewinnwarnung
  • Abercrombie & Fitch übertrifft die Erwartungen
  • Amazon: FTC genehmigt Übernahme der Bio-Supermarktkette Whole Foods
  • Frankreich: Insee-Geschäftsklima steigt überraschend
  • HelloFresh könnte noch im September an die Börse gehen
  • Britische Wirtschaft wächst wie erwartet
  • Bilanzfälschung? Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Steinhoff-Manager
  • Q2: Spanische Wirtschaft wächst deutlich
  • CTS Eventim: Enttäuschende Margenentwicklung
  • Capital Stage erhöht nach einem starken ersten Halbjahr Jahresziele
  • Bieterrennen um Air Berlin
  • Alternative zur thyssenkrupp-Tata-Stahlfusion
  • Handelsblatt: Politik forciert Deutsche Stahl AG
  • Irischer Baustoffhersteller CRH expandiert in Deutschland
  • Uber verringert Verluste deutlich

DAX

  • Der deutsche Aktienmarkt kann sich noch nicht für eine klare Richtung entscheiden. Nachdem der DAX am Donnerstagvormittag zunächst seine Erholung fortsetzte und bis auf über 12.250 Punkte zulegen konnte, übernahmen am Nachmittag wieder die Bären das Ruder. Der Leitindex notiert kurz vor Handelsschluss noch magere 0,3 Prozent im Plus, nachdem es zu einem deutlichen Sell-off nach dem Handelsstart in den USA kam. Vor der mit Spannung erwarteten Notenbanksitzung in Jackson Hole ist damit weiter Abwarten angesagt. Mit Wachstumsdaten aus Deutschland und dem vielbeachteten ifo-Geschäftsklimaindex stehen am Freitag auch wichtige Konjunkturdaten auf der Agenda. Unter den Einzelwerten waren am Donnerstag die Daimler-Aktien stark gefragt. Der Autobauer hat seine Pläne für einen Umbau in eine Holding konkretisiert und will diese bis spätestens zur Hauptversammlung 2019 umsetzen.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der aktivistische Investor Paul Singer hat seine Beteiligung an Stada auf 11,59 Prozent ausgebaut, wie aus Stimmrechtsmitteilungen hervorgeht. Damit hat Singer möglicherweise doch keine Aktien beim Übernahmeangebot von Bain Capital und Cinven eingereicht. Welche Motive Singer bei Stada verfolgt, ist nicht ganz klar. Möglicherweise spekuliert Singer auf einen Squeeze-Out deutlich über dem Angebotspreis des Übernahmeangebots.
  • Presse: TripAdvisor könnte sich zum Verkauf stellen ("Skift").
  • Die Aktien des IT-Dienstleisters Adesso sind nach einer Gewinnwarnung zeitweise um rund 15 Prozent eingebrochen. Für das Gesamtjahr wird nun ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 20 bis 24 Mio. Euro in Aussicht gestellt, nachdem bisher 23 bis 27 Mio. Euro erwartet wurden. Im zweiten Quartal verbuchte das Unternehmen nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 74,0 Mio. Euro (VJ: 62,9 Mio. Euro) und ein EBITDA von 2,5 Mio. Euro (VJ: 5,1 Mio. Euro) verbuchen.
  • Die US-Handelsbehörde FTC hat die Amazon-Übernahme der Bio-Supermarktkette Whole Foods genehmigt. Mit dem Schritt hatte der Online-Händler zuletzt überrascht.
  • Die Deutsche Post trennt sich von dem britischen Marketing- und Kommunikationsdienstleister Williams Lea Tag. Käufer ist der Finanzinvestor Advent. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
  • Der Kochboxen-Versender HelloFresh könnte noch im September an die Börse gehen. Das sagte Vorstandschef Dominik Richter dem „manager magazin“. Allerdings könne die Bewertung niedriger sein als zuletzt erwartet.
  • Der kriselnde Modekonzern Abercrombie & Fitch hat mit seinem Ergebnis zum zweiten Quartal positiv überrascht. Der Verlust je Aktie betrug 0,16 US-Dollar, während der Markt mit -0,30 US-Dollar gerechnet hatte.
  • Der Betreiber von Billig-Gemischtwarenläden Dollar Tree hat im zweiten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Der bereinigte Gewinn lag bei 0,98 US-Dollar je Aktie, Analysten hatten mit 0,88 US-Dollar gerechnet.
  • Der Lebensmittelkonzern J.M. Smucker Co. muss im ersten Quartal 2017/18 einen Gewinnrückgang um knapp ein Drittel auf 127 Mio. US-Dollar verkraften.
  • Die Juwelierkette Tiffany & Co. hat im zweiten Quartal die Delle des Vorquartal ausgemerzt und bei Umsatz und Gewinn überzeugt. Der Überschuss kletterte um 9 Prozent auf 115 Mio. US-Dollar. Wachstum erzielte Tiffany vor allem in Japan.
  • Der Spezialist für Bürdoartikel, die Staples Inc., hat im vergangenen Quartal einen Gewinnrückgang erlitten, aber die Analystenerwartungen dennoch knapp toppen können.
  • Das US-Hardware-Unternehmen HP Inc. hat im dritten Quartal den Umsatz zwar um 10 Prozent auf 13,1 Mrd. US-Dollar verbessert. Der Nettogewinn sank aber um 17,4 Prozent auf 696 Mio. US-Dollar.
  • Der Autohersteller Daimler konkretisiert seine Pläne für einen Umbau in eine Holding. Spätestens zur Hauptversammlung im Jahr 2019 solle das Unternehmen in der neuen Struktur arbeiten, möglicherweise auch schon früher, berichtete das „manager magazin“. Vorstandschef Zetsche und Finanzvorstand Uebber hätten eine entsprechende Grundsatzentscheidung getroffen. Vorgesehen ist demnach eine Dreiteilung in Mercedes-Benz (inkl. Lieferwagen), Lkw (inkl. Busse) sowie Finanzdienstleistungen, an die auch die Mobilitätsangebote angedockt werden können. Eine Aufspaltung sei nicht vorgesehen, denkbar seien aber Teilbörsengänge, so das Magazin weiter.
  • Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) hat eine Sicherheitswarnung für das Airbus-Großraumflugzeug A350-941 veröffentlicht. Airbus habe identifiziert, dass es in einer Hydraulikpumpe in der Nähe der Treibstofftanks potenziell zu einer Überhitzung kommen könnte, sagte ein Unternehmenssprecher.
  • Laut "manager magazin" ermittelt die Staatsanwaltschaft Oldenburg gegen den Vorstandschef des Möbelherstellers Steinhoff, Markus Jooste, wegen des Verdachts der Bilanzfälschung. Zudem würden ein weiterer hochrangiger Konzernmanager sowie zwei weitere Männer aus dem Umfeld des zweitgrößten europäischen Möbelherstellers beschuldigt. Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen Ermittlungen bestätigt. Steinhoff dementierte die im Bericht des Manager-Magazins enthaltenen Vorwürfe.
  • Der Hamburger Solar- und Windparkbetreiber Capital Stage erhöht nach einem starken ersten Halbjahr seine Jahresziele. Der Umsatz soll nun mehr als 215 Mio. Euro, anstelle 200 Mio. betragen. Das Ebitda dürfte sich damit auf über 160 Mio. erhöhen, 10 Mio. mehr als ursprünglich erwartet.
  • Der Veranstalter CTS Eventim hat im ersten Halbjahr von guten Verkäufen profitiert und den Umsatz um 16 Prozent auf 489 Mio. Euro gesteigert. Vor allem die Geschäfte über das Internet zogen weiter an, hieß es. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 3,4 Prozent auf 84,2 Mio. Euro. Die Marge sank von 19,3 auf 17,2 Prozent.
  • Eigentlich will thyssenkrupp seine Stahlsparte mit Tata Steel fusionieren. Doch Politik und Gewerkschaften forcieren als Alternative laut „Handelsblatt“ eine Deutsche Stahl AG – mit der Georgsmarienhütte von Jürgen Großmann. Gewerkschafter drängten ihn, den Verkauf der Stahlsparte von thyssenkrupp an den indischen Konkurrenten Tata zu verhindern und sich selbst an der Gründung einer deutschen Stahl AG zu beteiligen, erfuhr die Zeitung aus unternehmensnahen Kreisen. Großmann selbst dementiere zwar auf Anfrage entsprechende Pläne, im Hintergrund lote er die Machbarkeit aber nach Handelsblatt-Informationen dennoch aus. Der indische Stahlhersteller hat derweil laut „Economic Times" Interesse an dem insolventen Konkurrenten Essar Steel. Tata Steel habe sein Interesse für ein Angebot bekundet, sagte ein Gläubiger der Zeitung. Das neue Management von Tata Steel wolle so wieder die Spitzenposition auf dem indischen Stahlmarkt zurückerobern, die der Konzern an JSW Steel verloren habe
  • Der US-Fahrdienstvermittler Uber hat im zweiten Quartal ein Plus bei den Buchungszahlen von 16 Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Vierteljahr erzielt. Der Nettoverlust habe sich im Berichtszeitraum auf 645 Mio. Dollar verringert. Im Vorquartal waren es noch 708 Mio. und im vierten Quartal 991 Mio. Dollar.
  • Der irische Baustoffhersteller CRH expandiert in Deutschland und übernimmt die Xella-Tochter Fels. Der Kaufpreis soll bei 600 Mio. Euro liegen. Fels gehört zu den führenden Unternehmen bei Kalk und Zuschlagstoffen wie etwa Sand und betreibt neun Werke in Deutschland
  • Um die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin entwickelt sich ein Bieterrennen. Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ will neben Lufthansa und Easyjet auch die Ferienfluggesellschaft Condor einen Teil der Air-Berlin-Flotte übernehmen. Der irische Billigflieger Ryanair sowie der Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl haben ihr Interesse, Air Berlin komplett zu übernehmen, bereits öffentlich bekundet.
  • Die Ex-Geheimdienstmitarbeiterin Valerie Plame will per Crowdfunding den Kurznachrichtendienst Twitter kaufen, um das Konto des US-Präsidenten Donald Trump zu sperren. Plame hat ein ungewöhnliches Crowdfunding gestartet, um eine Milliarde Dollar für den Kauf einzusammeln.

Konjunktur & Politik

  • In den USA ist der Verkauf bestehender Häuser im Juli auf einen auf das Gesamtjahr hochgerechneten (annualisierten) Wert von 5,44 Mio. gesunken. Erwartet wurden 5,56 Mio. nach revidiert 5,51 Mio. (zunächst: 5,52 Mio.) im Vormonat.
  • Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA sind in der vergangenen Woche um 2.000 auf 234.000 gestiegen, teilte das Arbeitsministerium mit. Analysten hatten mit 238.000 Anträgen gerechnet.
  • Die Wirtschaft Großbritanniens ist im zweiten Quartal um 0,3 Prozent zum Vorquartal gewachsen, teilte das Statistikamt ONS nach einer zweiten Schätzung mit. Die Behörde bestätigte damit wie von Analysten erwartet eine erste Erhebung. Im ersten Quartal war die britische Wirtschaft um 0,2 Prozent im Quartalsvergleich gewachsen.
  • Das Bruttoinlandsprodukt Spaniens ist von April bis Juni um 0,9 Prozent gestiegen, so die endgültigen Daten des Statistikamtes in Madrid. Damit wurde eine erste Schätzung bestätigt.
  • Das Geschäftsklima in der französischen Wirtschaft verbessert sich weiter. Der entsprechende Indikator habe sich im August um einen Punkt auf 109 Zähler erhöht, teilte das Statistikamt Insee mit. Volkswirte wurden von der Entwicklung überrascht. Sie hatten keine Veränderung zum Vormonat erwartet.
  • Im US-Bundesstaat Wyoming in Jackson Hole beginnt heute das renommierte jährliche Treffen von Notenbankern und wichtigen Finanzpolitikern aus der ganzen Welt. Bei der Konferenz werden morgen unter anderem die Chefin der US-Notenbank, Janet Yellen, und EZB-Präsident Mario Draghi sprechen. Neben den geldpolitischen Inhalten dürfte die Anleger die Frage interessieren, wer Nachfolge von Fed-Chefin Yellen wird, deren Amtszeit Anfang kommenden Jahres endet. „Eine der größten Sorgen an den Märkten ist, wen Trump für den Vorsitz der Fed aussucht", sagt Analyst Stephen Gallagher von der Société Générale. „Normalerweise würden wir in den nächsten Wochen eine Wahl erwarten.“ Vor einem Monat hatte US-Präsident Donald Trump seinen Wirtschaftsberater Gary Cohn in einem Interview als Top-Anwärter für den Posten bezeichnet. Cohn selbst äußerte sich bislang nicht zu dem Thema. Zuletzt hat Trump sich auch offen gegenüber einer zweiten Amtszeit von Yellen gezeigt. Er könne sich gut vorstellen, an Yellen festzuhalten. „Ich mag sie; ich mag ihre Haltung. Ich denke, sie hat einen guten Job gemacht", sagte er im Juli dem "Wall Street Journal".

Rohstoffe

  • Der Tropensturm Harvey im Golf von Mexiko gewinnt schnell an Stärke und könnte laut National Hurricane Center (NHC) zu einem "Major Hurricane" werden. Wegen der zahlreichen Ölanlagen im Golf von Mexiko könnte dies für den Ölpreis relevant sein.

Dividendenausschüttungen

  • Prudential (0,145 Pfund je Aktie)
Termine des Tages:
10:30 Uhr - GB: BIP Q2 (2. Veröffentlichung)
14:30 Uhr - US: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche
16:00 Uhr - US: Verkauf bestehender Häuser Juli

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  • thomas84
    thomas84

    Nikkei 18800 uiel

    20:25 Uhr, 24.08. 2017

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