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08:55 Uhr, 24.04.2015

DAX: Übernehmen die Verkäufer wieder das Zepter?

Vorbörslich präsentiert sich am deutschen Aktienmarkt ein mittlerweile gewohntes Bild: Die Indikationen zeigen sich freundlich, der Handel verläuft zunächst unbeschwert, bevor es im Verlauf nach unten geht. Wiederholt sich heute dieses Muster?

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DAX

Der deutsche Leitindex hat erneut einen tiefroten Handelstag hinter sich. Am Donnerstag verabschiedete sich der DAX mit einem Minus von 1,21 Prozent aus dem Handel (bei 11.724 Punkten). Schwächer als anscheinend von vielen Marktteilnehmern erwartet ausgefallene Konjunkturdaten für Länder der Eurozone lasteten auf der Stimmung und ließen zahlreiche Investoren Gewinne mitnehmen.

Für den Wochenabschluss zeichnet sich eine Gegenbewegung ab. Vorbörslich tendiert der Dax freundlich bei 11.765 Punkten. Die internationalen Vorgaben sind dabei verhalten. An der Wall Street und Nasdaq ging es gestern leicht nach oben. An der Tokioter Börse setzten zum Wochenausklang Gewinnmitnahmen ein. Heute liegt der Fokus auf dem deutschen ifo-Geschäftsklimaindex. Dieser konnte sich zuletzt fünfmal in Folge verbessern und spricht damit für eine sich fortsetzende konjunkturelle Erholung im laufenden Jahr.

Die Ölpreise geben nach dem Anstieg vom Vortag aktuell wieder leicht nach. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostet zur Stunde 64,68 (-0,09 %), WTI zeigt sich nach einem schwächeren Handelsstart mittlerweile stabil bei 57,50 Dollar. Medienberichte, wonach die von Saudi-Arabien geführte Allianz neue Luftschläge gegen die Huthi-Rebellen im Jemen durchgeführt hat, hatten gestern für einen Anstieg bei den Preisen gesorgt.

Neue Zuversicht in der Causa Griechenland

Der griechische Ministerpräsident Tsipras zeigt sich nach einem Gespräch mit Bundeskanzlerin Merkel am Donnerstagabend zuversichtlich über eine Einigung mit den Gläubigern. Merkel bezeichnete das Treffen mit Tsipras als „konstruktiv“. Griechische Medien berichteten übereinstimmend, Merkel habe Tsipras gesagt, eine „katastrophale Pleite“ müsse vermieden werden. Sie habe betont, Athen müsse deswegen die Reformen beschleunigen, die das Land versprochen hat.

Auf die Gefahr einer Staatspleite Griechenlands angesprochen sagte Merkel am Donnerstag: „Es muss alles getan werden, um eine Zahlungsunfähigkeit Griechenlands vor einer Einigung mit den internationalen Geldgebern zu verhindern“.

Nach Einschätzung von Eurogruppenchef Dijsselbloem ist die griechische Regierung bereit, sich mit seinen Geldgebern auf ein Reformpaket zu einigen. „Sie (Anm.: die Griechen) sind sehr entschlossen, die Abmachung zu bekommen", sagte er am Freitag. Die Euro-Finanzminister treffen sich am heutigen Freitag in Riga, um über das weitere Vorgehen in der Griechenland-Krise zu sprechen. Mit einer Einigung ist nicht zu rechnen.

Griechenlands Kassenlage ist besorgniserregend

Die Regierung in Athen zwang diese Woche per Erlass alle staatlichen Institutionen und öffentlich-rechtlichen Betriebe, ihre Geldeinlagen an die Zentralbank zu überweisen. Damit sollen fällige Schulden an den IWF und andere Verpflichtungen in den kommenden Wochen bezahlt werden.

Frankreich bleibt im Handel mit Deutschland die Nummer eins

Frankreich ist weiterhin der wichtigste Handelspartner Deutschlands. 2014 wurden Waren im Wert von 169,4 Milliarden zwischen den beiden Nachbarländern ausgetauscht. Auf den Rängen 2 und 3 folgen die Niederlande (161,3 Mrd.) und China (154,0 Mrd.).

Deutsche Bank: Aufsichtsrat tritt heute zusammen

Der Aufsichtsrat der Deutschen Bank kommt zu einer Sondersitzung zusammen. Der Vorstand will über die Neuausrichtung des Instituts informieren. Dabei geht es wohl hauptsächlich um die Zukunft des Privatkundengeschäfts, und insbesondere der Postbank-Tochter

Singulus will Grundkapital herabsetzen

Der Maschinenbauer Singulus plant eine Herabsetzung des Grundkapitals zum Ausgleich der aufgelaufenen Verluste. Zudem soll die Hauptversammlung am 9. Juni der Gesellschaft die Möglichkeit einräumen, Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen unter Ausschluss des Bezugsrechts vorzunehmen.

Offshore-Windkraft macht Fortschritte

Der Ausbau der Offshore-Windkraft in Deutschland kommt in Schwung. Ende 2014 lieferten knapp 260 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 1.050 Megawatt Strom ins deutsche Netz. Bis zum Ende dieses Jahres soll sich die Leistung ungefähr auf 3.000 Megawatt verdreifachen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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