Empire State-Index enttäuscht - Griechenland rutscht wieder in eine Rezession

• NAHB-Hausmarktindex legt stärker zu als erwartet
• Thermo Fisher Scientific will Patheon schlucken
• Explosion in Werk von Automobilzulieferer Schaeffler
• RWE-Zahlen besser als gedacht
• Porsche SE steigert Gewinn zu Jahresbeginn beträchtlich
• IWF fordert Deutschland auf, mehr zu investieren
• Ölpreise nach Einigung auf verlängerte Förderkürzung im Aufwind
• K+S sucht nach einem Ankeraktionär.
• Aurubis hat sein Ergebnis überraschend stark gesteigert
• Salzgitter profitiert weiter von der Erholung der Stahlpreise
• United Internet ist unerwartet schwach ins Jahr gestartet
• GfK rechnet für den Rest des Jahres mit einer herausfordernden Wettbewerbssituation

DAX & Dow Jones

• Der DAX hat am Montag ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt. Zum Start des Handels in die Woche konnte der Leitindex neue Allzeithochs erzielen und erstmals über die Marke von 12.800 Zählern springen. Die Investoren bleiben in guter Stimmung, auch wenn seit dem Peak im frühen Handel leichte Gewinnmitnahmen das Bild prägen. Ein optimistischer Blick der Anleger auf die aktuelle Geschäftstätigkeit der 30 Blue-Chip-Unternehmne könnte nun sogar die wichtige Marke von 13.000 Punkten möglich werden lassen. Fundamental spricht vor allem die im zweiten Quartal zu erwartende Belebung der Wirtschaft in der Eurozone und den USA für den Aktienmarkt. Auch die Volatilität ist auf dem Rückzug. Die Anleger leiden somit nicht unter einer sonderlich ausgeprägten Verunsicherung. In solch einem Umfeld steigt natürlich die Wahrscheinlichkeit einer Korrektur, zumal die Unsicherheitsfaktoren nicht abebben. Ein geopolitisches Risiko, dass zu eskalieren droht, bleibt der Korea-Konflikt. Nordkorea hatte am Sonntag eine neue Rakete getestet. In Pjöngjang betonten die Verantwortlichen, dass der Flugkörper auch in der Lage sei, US-Festland zu erreichen.
• Der Dow Jones (+0,4 %) beendet den Tag im positiven Bereich, während S&P 500  und Nasdaq (+0,5 %) neue Rekordhochs erklimmen. Führender Sektor war der Energiekomplex, der von positiven Nachrichten seitens Russland und Saudi-Arabien profitierte.

Chartanalysen des Tages

• DAX - Tagesausblick für Montag, den 15.5.2017 
• US Ausblick: Helfen die Öltitel dem Dow Jones?

Unternehmensnachrichten

• Der US-Laborausrüster Thermo Fisher Scientific will für 7,2 Mrd. US-Dollar inklusive Schulden den Hersteller von Inhaltsstoffen für die Pharmaindustrie Patheon übernehmen. Thermo Fisher bietet 35 US-Dollar je Aktie in bar.
• Microsoft hat nach der Cyberattacke auf mehr als 200.000 Computer den Einsatz von Schadprogrammen durch Regierungen kritisiert. Dieser Angriff sei ein „Weckruf", so Manager Brad Smith.
• Alphabet-Tochter Waymo und das Startup Lyft wollen bei der Entwicklung von Technologien für autonomes Fahren kooperieren.
• Goldman Sachs belegt Tesla-Aktien weiterhin mit einer Verkaufsempfehlung und einem Kursziel von 190 Dollar. Die Bruttogewinnmargen dürfte sinken, die durchschnittliche Markterwartung für das zweite Halbjahr erscheine hier viel zu hoch.
• In einem Schaeffler-Werk in Eltmann hat es eine Explosion gegeben. Durch die Detonation seien 13 Menschen schwer verletzt worden, sagte eine Unternehmenssprecherin. Zu der möglichen Ursache wollte sie keine näheren Angaben machen.
• Der Aufschwung beim Autobauer Volkswagen sorgt auch beim Hauptaktionär Porsche SE für steigende Gewinne. Im ersten Quartal legte das Konzernergebnis nach Steuern um 49 Prozent auf 986 Mio. Euro zu.
• Der Düngemittel- und Salzproduzent K+S sucht nach einem Großaktionär. „Wir führen dazu Gespräche", sagte der seit Freitag amtierende Vorstandsvorsitzende Burkhard Lohr der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Als Ankeraktionär kämen insbesondere langfristig denkende Investoren infrage, die nicht aus der Branche stammten und auch keine Kunden von K+S seien, so Lohr, der mit dem Schritt sein Unternehmen stabilisieren will. Vor zwei Jahren hatte K+S einen Übernahmeversuch des kanadischen Konkurrenten Potash abgewehrt.
• Der Hackerangriff auf hunderttausendende Computer weltweit gibt den Aktien von europäischen Anbietern von Sicherheitssoftware Auftrieb. So haben die Papiere von F-Secure in Helsinki zugelegt, Konkurrent Sophos in London steigen ebenfalls deutlich.
• Der Energiekonzern RWE steigerte sein Nettoergebnis im ersten Quartal um 10 Prozent auf 946 Mio. Euro. Der Anstieg ist laut RWE vorrangig auf Verbesserungen im Finanzergebnis zurückzuführen. Das bereinigte Nettoergebnis belief sich auf 689 Mio. Euro. Im Vorjahr hatte es noch bei 838 Mio. Euro gelegen. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) sank um 6,5 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro, wie es weiter hieß. Hauptergebnisträger war dabei die Ökostromtochter Innogy. Im Kerngeschäft ohne Innogy kam RWE auf ein bereinigtes Ebitda von 514 Mio. Euro.
• United Internet machen die schärfere Regulierung zu schaffen: Die EU-Roaminggebühren fallen weg, zum anderen hatte die Bundesnetzagentur im Dezember einen Schnitt bei den Entgelten für die Durchleitung von Anrufen aus fremden Netzen gemacht. Auch die Zahl der Vertragskunden, di im ersten Quartal um 190.000 wuchs, blieb hinter den Erwartungen zurück. Die Erlöse legten zu Jahresbeginn entsprechend nur leicht um zwei Prozent auf 989 Mio. Euro zu. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen steigerte United Internet sein Ergebnis um sechs Prozent auf 215 Mio. Euro. Vorstandschef Ralph Dommermuth rechnet nicht mit weiter sinkenden Mobilfunkpreisen. "Telekommunikationsinfrastruktur zu bauen und zu erhalten ist teuer. Das muss auch bezahlt werden. Daher glaube ich nicht, dass die Mobilfunkpreise demnächst signifikant sinken werden", so Dommermuth zum "Handelsblatt".
• Der Kupferkonzern Aurubis hat das operative Vorsteuerergebnis im zweiten Quartal 2016/2017 um ein Drittel auf 100 Mio. Euro gesteigert. Analysten hatten mit deutlich weniger gerechnet. Als Gründe für den Anstieg nannte Aurubis gute Geschäfte im Kupferrecycling und positive Währungseffekte.
• Der Stahlhersteller Salzgitter profitiert weiter von der Erholung der Stahlpreise und konnte dadurch den Nettogewinn von 1 Mio. Euro im Vorjahr auf 48,7 Mio. Euro vervielfachen. Das operative Ergebnis (Ebit) verbesserte sich von 19,4 auf 99,9 Mio. Euro. Das ist laut Unternehmen das höchste Quartalsergebnis seit 2008.
• Der Reisekonzern TUI Group hat das erste Halbjahr 2016/17 mit einer starken Umsatzentwicklung und einem verbesserten operativen Ergebnis abgeschlossen. Die Erlöse kletterten im Jahresvergleich um um 8,2 Prozent auf 6,69 Mrd. Euro das bereinigte EBITA verbesserte sich um 6,3 Prozent auf ein saisonübliches Minus in Höhe von 193,3 Mio. Euro (Vorjahr -206,4 Millionen Euro. Der Ausblick bleibt trotz eines anspruchsvollen Marktumfeldes bestehen. der Konzern will beim bereinigten EBITA in diesem Jahr um mindestens 10 Prozent wachsen.
• Der Industriedienstleister Bilfinger ist holprig in neue Jahr gestartet. Die Zurückhaltung wichtiger Kunden habe im ersten Quartal einen Rückgang der Leistung um 8 Prozent auf 958 Mio. Euro zur Folge gehabt, so der Konzern. Wegen Umbaukosten kam es zu einem Nettoverlust von 55 Mio. (Vorjahr: 80 Mio.) Euro.
• Der Autozulieferer Stabilus hat im ersten Halbjahr den Umsatz um 31 Prozent auf 455,5 Mio. Euro und das bereinigte Ebit um 48 Prozent auf 67,8 Mio. Euro gesteigert. Im Gesamtjahr 2016/17 soll die Ebit-Marge anstatt von 13 bis 14 nun 14 bis 15 Prozent erreichen.
• Der Marktforscher GfK rechnet auch für den Rest des Jahres mit einer herausfordernden Wettbewerbssituation. Bei einer leicht über Vorjahr liegende Umsatzentwicklung wird eine AOI-Marge (angepasstes operatives Ergebnis zu Umsatz) auf Vorjahresniveau erwartet.
• Die Geschäfte der Bauer Gruppe liefen im ersten Quartal gut an. Die Gesamtkonzernleistung verzeichnete ein Plus von 18,9 Prozent auf 455,7 Mio. Euro, das EBIT konnte von 4,8 Mio. auf 8,5 Mio. Euro verbessert werden. Das Ergebnis nach Steuern lag mit -3,9 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahreswert (-9,6 Mio.).

Konjunktur & Politik

• Der NAHB-Hausmarktindex legte im Mai im Vergleich zum Vormonat um 2 Punkte auf 70 Punkte zu, teilte die National Association of Home Builders (NAHB) mit. Volkswirte hatten hingegen mit 69 Punkten gerechnet.
• Der Empire-State-Index, der die Geschäftsstimmung in der Region New York abbildet, rutscht im Mai in den negativen Bereich. Der Indikator fiel um 6,2 auf minus 1,0 Punkte. Analysten hatten dagegen einen Anstieg auf 7,6 Zähler erwartet.
• Griechenland ist wieder in eine Rezession gerutscht. Im Vergleich zum Vorquartal ging das Wachstum zwischen Januar und März um 0,1 Prozent zurück. Das vierte Quartal 2016 war mit einem Minus von 1,2 Prozent deutlich schlechter.
• Der Internationale Währungsfonds (IWF) empfiehlt für Deutschland Steuerentlastungen für Arbeitnehmer sowie höhere Löhne. Außerdem sollten die Investitionen z.B. in Infrastruktur und Digitalisierung ausgeweitet werden. Der hohe deutsche Handelsüberschuss solle abgebaut werden, heißt es in den am Montag vorgestellten Empfehlungen für Deutschland.
• Nordkorea hat die USA darauf hingewiesen, dass seine Waffen US-Gebiete treffen können. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un sagte laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap, die USA sollten die Realität nicht verkennen. Das US-Festland und das US-Einsatzgebiet im Pazifik seien in Reichweite für Angriffe Nordkoreas. Man habe alle Mittel für einen Vergeltungsschlag.
• Die Bundesregierung hat im Vorfeld des Besuchs von Emmanuel Macrons in Berlin die enge Partnerschaft beider Länder betont. Der Besuch Macrons sei Ausgangspunkt für eine hoffentlich intensive und freundschaftliche Zusammenarbeit, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag. Macron soll gegen 17.30 Uhr von Kanzlerin Angela Merkel mit militärischen Ehren empfangen werden.
• Die CDU hat die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen für sich entschieden. Laut vorläufigem amtlichen Endergebnis kommen die Christdemokraten auf 33 Prozent der Stimmen, 6,7 Punkte mehr als vor fünf Jahren. Die SPD verlor fast acht Prozentpunkte auf 31,2 Prozent der Stimmen. Es ist das schlechteste Ergebnis für die Sozialdemokraten bei einer NRW-Wahl seit 1947. Drittstärkste Kraft wurde die FDP mit 12,6 Prozent. Die Grünen sackten auf 6,4 Prozent ab. Die AfD zieht mit 7,4 Prozent erstmals in den Düsseldorfer Landtag ein. Die Linkspartei scheiterte knapp an der Fünf-Prozent-Hürde. Die Wahlbeteiligung lag bei 65,2 Prozent.

Rohstoffe

• Saudi-Arabien und Russland wollen die seit Jahresbeginn laufende Drosselung der Fördermenge verlängern. Ursprünglich war die Vereinbarungauf sechs Monate bis Juni ausgelegt. Nun soll die Produktionskürzung bis Ende des ersten Quartals 2018 ausgedehnt werden soll, wie der saudische Ölminister Khalid Al-Falih und sein russischer Amtskollege Alexander Nowak am Montag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Peking verkündeten.

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