Kommentar
14:00 Uhr, 31.05.2025

Wochenrückblick: Zölle, LIBRA-Memecoin-Skandal und "fehlende" Bitcoin bei Strategy

Diese Woche stand nicht nur im Zeichen der Bitcoin 2025 Konferenz in Las Vegas, bei welcher unter anderem der US Vizepräsident JD Vance, Ross Ulbricht, Michael Saylor, Don Trump Jr., Eric Trump und viele mehr vertreten waren… Nein, auch andere Ereignisse haben zu einer Berg- und Talfahrt bei den Krypto Kursen geführt.

Erwähnte Instrumente

  • Strategy Inc.
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    Kursstand: 369,060 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Bitcoin BTC/USD
    ISIN: XC000A2YY636Kopiert
    Kursstand: 103.663,58 $ (Coinbase Advanced) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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CLARITY-Gesetz: US-Kongress will Krypto neu definieren

Am 29. Mai haben Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses den "Digital Asset Market Clarity Act" (CLARITY) vorgestellt. Ziel ist es, die Zuständigkeiten zwischen der SEC und der CFTC klar zu regeln. Künftig sollen digitale Vermögenswerte, die als "dezentralisiert" gelten, nicht mehr automatisch als Wertpapiere eingestuft werden. Das würde bedeuten, dass die SEC hier nicht mehr zuständig wäre. Das Gesetz sieht auch vor, dass Krypto-Plattformen Kundengelder strikt von Unternehmensgeldern trennen und Interessenkonflikte offenlegen müssen. Zudem wird ein Zertifizierungsprozess eingeführt, mit dem Projekte ihren dezentralen Status nachweisen können.

Obwohl ein ähnlicher Entwurf zuvor im Senat scheiterte, wird erwartet, dass der CLARITY Act in den kommenden Wochen in Anhörungen weiter diskutiert wird. Die Chancen auf eine Umsetzung steigen, da die SEC kürzlich mehrere Klagen gegen Krypto-Unternehmen eingestellt hat.

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Michael Saylor: Diskrepanz bei BTC-Beständen von Strategy

Auf der Bitcoin-Konferenz 2025 äußerte sich Michael Saylor kritisch zur Offenlegung von BTC-Beständen und bezeichnete sie als "schlechte Idee". Während Strategy offiziell 580.250 BTC angibt, zeigen On-Chain-Daten lediglich 454.231 BTC. Diese Differenz von über 100.000 BTC entspricht einem Wert von rund 11,2 Milliarden USD. Einige Menschen vermuten, dass sich die fehlenden 107.000 BTC bei Vermögensverwalter Fidelity befinden. Hier gibt es keine Aufteilung der Bitcoin, wodurch diese nicht eindeutig Strategy zugeordnet werden können.

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Das Vertrauen in Strategy und Michael Sayler steht derzeit auf dem Prüfstand. Meiner Meinung nach zu Recht. Wir erinnern uns beispielsweise an fatale Ereignisse wie den FTX-Kollaps. Das Unternehmen sprach auch von einer sicheren Verwahrung der Kundengelder. Im Endeffekt wurden diese jedoch an die Trading-Firma Alameda Research weiter gereicht. Das ganze System brach schließlich zusammen, als die Einlagen der Kunden irgendwann nicht mehr gedeckt werden konnten.

Eine ausführliche Einschätzung zum Bitcoin-Konstrukt Strategy liest Du hier.

US-Strafzölle: Gerichtsurteil sorgt für Unsicherheit an den Märkten

Ein US-Gericht erklärte am 29. Mai die von Präsident Trump verhängten Strafzölle für unwirksam, da er seine Befugnisse überschritten habe. Kurz darauf setzte ein Berufungsgericht die Zölle jedoch vorübergehend wieder in Kraft. Diese juristischen Auseinandersetzungen führen zu erheblicher Unsicherheit an den Märkten. Der Kryptomarkt reagierte empfindlich: Bitcoin fiel um 2,3 % auf 105.935 USD, während andere Kryptowährungen wie Ether und Solana ebenfalls Verluste verzeichneten.

Am Abend des 30.05.25 legte Donald Trump nach und verkündete erneut schärfere Sanktionen gegen China. Seiner Ansicht nach hätten diese getroffene Vereinbarungen gebrochen. Die Folge: Bitcoin reagierte erneut und es kam zu einer weiteren Korrektur.

Bybit erhält MiCA-Lizenz in Österreich

Die Krypto-Börse Bybit hat erfolgreich eine MiCA-Lizenz in Österreich erhalten. Diese Lizenz erlaubt es Bybit, regulierte Krypto-Dienstleistungen innerhalb der EU anzubieten. Allerdings ist die Lizenz derzeit auf Österreich beschränkt. Für eine EU-weite Expansion müsste Bybit weitere Zulassungen in anderen Mitgliedsstaaten beantragen. Dennoch ist dies ein bedeutender Schritt für das Unternehmen, um seine Präsenz in Europa auszubauen und das Vertrauen der Nutzer zu stärken.

Circle friert 50 Mio. USD in USDC ein - LIBRA-Memecoin-Skandal weitet sich aus

Circle hat über 50 Millionen USD in USDC eingefroren, die mit dem Memecoin LIBRA in Verbindung stehen. Der Skandal begann, als der argentinische Präsident Javier Milei den Coin bewarb, woraufhin der Preis stark anstieg und kurz darauf abstürzte. Hayden Davis, CEO von Kelsier Ventures, wird verdächtigt, ein Pump-and-Dump-Schema aufgebaut zu haben. Er soll auch an der Vermarktung des MELANIA-Memecoins beteiligt gewesen sein.

Die eingefrorenen Gelder befinden sich auf Wallets, deren Eigentümer derzeit nicht öffentlich bekannt sind. Die argentinischen Behörden haben einen Haftbefehl gegen Davis beantragt. Es bleibt abzuwarten, wie Circle mit den eingefrorenen Mitteln verfährt und ob weitere rechtliche Schritte folgen.

Somit erlebten wir eine Woche von bedeutenden regulatorischen Entwicklungen, rechtlichen Auseinandersetzungen und Skandalen im Kryptobereich. Die Einführung des CLARITY Acts könnte langfristig für mehr Klarheit und Stabilität sorgen. Gleichzeitig zeigen die Ereignisse um Strategy, die US-Strafzölle und den LIBRA-Skandal, wie volatil und anfällig der Markt ist. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich diese Entwicklungen in den kommenden Wochen auf den Kryptomarkt auswirken werden.

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