DAX tritt nach 800-Punkte-Rally auf der Stelle
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DAX
Das Abkommen zwischen Brüssel und Athen von Montag verhalf dem DAX gestern zu einem Lauf bis an die 11.500-Zähler-Marke. Das war aber nur der erste Schritt auf einem immer noch sehr schwierigen Weg. Denn nun müssen noch einige Hürden zum tatsächlichen Hilfsprogramm für Griechenland überwunden werden. Die Vorsicht ist an die Märkte zurück ekehrt und spiegelt sich in den Kursen wider. Der DAX setzte zuletzt um 0,29 Prozent auf 11.451 Punkte zurück. Der heutigen Verschnaufpause vorangegangen ist allerdings auch eine dreitätige 800-Punkte-Rally.
Thema des Tages
Zwar ist am Montagmorgen nach zähen Verhandlungen ein Kompromiss im Schuldenstreit um Griechenland gefunden worden, aber die Umsetzung muss nun zeigen, ob es zu Verhandlungen für ein weiteres Hilfspaket kommen kann. Das benötigte Volumen von 86 Milliarden Euro für die nächsten drei Jahre fällt dabei höher aus als anfangs beziffert. Das griechische Parlament soll bis Mittwoch verschiedene Gesetze verabschieden. Dazu gehören eine Mehrwertsteuerreform, eine Verbreiterung der Steuerbasis, Maßnahmen im Rentensystem, die Sicherung der Unabhängigkeit der Statistikbehörde Elstat und Maßnahmen zur Stärkung der Haushaltsdisziplin als auch haushaltstechnische Automatismen bei Verfehlung der angepeilten Haushaltsziele.
Zudem ist unter anderem ein Privatisierungsfonds zur Schuldentilgung und die Beziehung des IWFs akzeptiert worden. Nachdem Athen in Vorleistung getreten ist, sollen dann die Modalitäten für ein Hilfspaket besprochen werden und seitens der betroffenen Parlamente genehmigt werden. Die EZB hat beschlossen die ELA-Kredite zunächst unverändert bestehen zu lassen. Derzeit arbeiten die Euro-Finanzminister auch an einer Brückenfinanzierung, damit Griechenland seine Zahlungsverpflichtungen in den kommenden Wochen erfüllen kann.
Aktien im Blick
Rocket Internet stürzten akt. um 14,37 % ab. Die Startup-Schmiede beschafft sich mit einer Wandelanleihe im Volumen von 550 Millionen Euro frisches Geld für den Expansionskurs.
RWE-Titel leiden darunter, dass die UBS die Aktien nun zum Verkauf rät (-2,97 %).
Konjunktur
Der ZEW-Konjunkturindikator für Deutschland ist im Juli um 1,8 Punkte auf 29,7 Zähler zurückgegangen, wie das ZEW mitteilte. Der entsprechende Indikator für die Eurozone sackte um 11 Punkte auf 42,7 Zähler ab. Experten hatten nur eine marginale Eintrübung auf 51,1 Punkte erwartet.
Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im Mai überraschend zurückgegangen. Die saisonbereinigte Industrieproduktion sei im Vormonatsvergleich um 0,4 Prozent gefallen, teilte das europäische Statisktikamt Eurostat mit. Ökonomen hatten mit einen Anstieg um 0,2 Prozent erwartet.
Im zweiten Quartal sind die Kredithürden gesunken, teilte die EZB in ihrem "Bank Lending Survey" in Frankfurt mit. Demnach haben drei Prozent der befragten Banken von einer Lockerung der Bedingungen für die Kreditvergabe an Unternehmen berichtet. Neun Prozent lockerten ihre Vergabebedingungen für Hauskredite an private Haushalte.
Währungen
Der Euro ist am Dienstag nach unten bis auf ein Wochentief bei 1,0967 Dollar gerutscht und stand zuletzt trotz gemischt ausgefallenen Konjunkturdaten aus der Eurozone erholt bei 1,1030.
Das britische Pfund konnte sich im Zuge des möglicherweise abgewendeten Grexit wieder erholen, und stieg nach zinsoptimistischen Aussagen der Bank of England in der Spitze auf 0,7137 Euro. Aktuell gibt das Pfund wieder auf 0,7081 ab.
Rohstoffe
Die Ölpreise sind am Dienstag nach der Einigung im Atomstreit mit dem Iran deutlich gesunken. Denn mit dem Abbau der Wirtschaftssanktionen kann der Iran über kurz oder lang mehr Öl auf dem Weltmarkt anbieten. Ein Barrel Brent kostete gegen Mittag 56,75 US-Dollar. Das waren 1,10 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass West Texas Intermediate fiel um 1,04 Dollar auf 51,16 Dollar.
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