Kommentar
09:11 Uhr, 25.01.2023

DAX tritt auf der Stelle – Microsoft warnt vor schwächerem Wachstum

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Die erste Reaktion in der Microsoft-Aktie gestern Abend nach der Schlussglocke war ein Plus von vier Prozent, da die Ergebnisse etwas besser ausfielen als erwartet. Das Problem aber war der Ausblick, Microsoft warnte vor einem schwächeren Wachstum im so zukunftsträchtigen Cloud-Geschäft. Wachstumsfantasie wird aber gerade in der Technologiebranche mit steigenden Aktienkursen honoriert. Geht sie wie jetzt verloren, fallen die Impulse für Aktienkäufe in diesem Sektor weg. Die aktuelle Berichtssaison wird damit wie erwartet zu einer harten Bewährungsprobe für den optimistischen Stimmungsumschwung der vergangenen Wochen an der Börse.

Auch der Deutsche Aktienindex tritt vor diesem Hintergrund weiter auf der Stelle, hier fehlt nach einem beeindruckenden Jahresstart und einem Plus von 27 Prozent seit Anfang Oktober die Fantasie für weiter steigende Kurse. Impulse könnte heute der Ifo-Geschäftsklimaindex bringen. Die Anleger wollen wissen, ob eine Rezession in Deutschland in diesem Jahr wirklich vermieden werden kann. Der Ifo-Index ist dabei wie ein weiteres Puzzlesteinchen in dieser Einschätzung. Sollte es zu einer Rezession kommen, wird sie sich wahrscheinlich nicht als solche anfühlen. Dafür ist der Arbeitsmarkt in Deutschland noch viel zu stark.

Aus Großbritannien erhalten wir zudem Daten zum Produzentenpreisindex. Die Schwankungen um die Veröffentlichung von Inflationsdaten herum sind allerdings in den vergangenen Wochen geringer geworden, da sich die Institute, die Schätzungen dafür abgeben, auf die Dynamik der Inflation ganz gut eingeschossen haben. Damit ist auch die Gefahr, dass Investoren durch die Zahlen auf dem falschen Fuß erwischt werden, geringer geworden. Gefahr droht jetzt vor allem von realwirtschaftlichen Daten, die neue Hinweise auf die Wahrscheinlichkeit einer Rezession geben.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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