DAX: Stimmung am deutschen Aktienmarkt kühlt sich spürbar ab
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
DAX
Der deutsche Leitindex hat den Rückwärtsgang eingelegt. Zuletzt stand das Börsenbarometer 1,17 Prozent tiefer bei 11.904 Punkten. Laut dem Analysehaus Sentix hat sich die Stimmung am Aktienmarkt auch spürbar abgekühlt. „Es riecht nach einem kurzen Zwischenintermezzo und damit nach einer Korrektur", schrieben die Experten. Die kurzfristigen Markterwartungen in den letzten drei Wochen mit Blick auf deutsche Aktien hätten auf recht hohem Niveau gelegen, nun seien die Anleger diesen Papieren gegenüber wieder „neutral“ eingestellt. Auch die Risiken hätten zugenommen. Deutsche Aktien vermittelten vielen Anlegern den Eindruck, dass mit ihnen leichtes Geld zu verdienen sei. Bei einer derart hohen Sorglosigkeit aber steige die Gefahr von Kursrückschlägen, so Sentix.
Heute ist der Wirtschaftskalender spärlich. Am Nachmittag könnten Zahlen vom US-Immobilienmarkt Impulse liefern.
Charttechnik
Der 12.000er Widerstand konnte am Freitag zwar überwunden werden, aber Anschlusskäufe sind bisher nicht auszumachen. Damit besteht das Risiko, dass die in der letzten Woche begonnene Korrektur noch nicht beendet ist. Kurzfristig läge bei 11.814/755 Punkten eine nächste Unterstützung, währen der 12.000er Bereich nun wieder als Widerstand für kurzfristige Erholungen fungieren würde. Aktuell läuft im sehr kleinen Zeitfenster ein Stabilisierungsversuch.
Thema des Tages
Im Vorfeld des heutigen Treffens zwischen Kanzlerin Merkel und dem griechischen Regierungschef Tsipras in Berlin hat Athen eine Reformliste vorgelegt. Nach Informationen der dpa sollen mit einer Kombination aus Steuererhöhungen, Privatisierungen sowie Nachzahlungen von Steuersündern die Einnahmen deutlich erhöht werden. So soll das Privatisierungsprogramm der Vorgängerregierung, das Tsipras' Regierung zwischenzeitlich gestoppt hatte, wieder aufgenommen werden. Zudem will Athen die Steuer auf große Vermögen deutlich erhöhen und mit einer Amnestie für Steuerhinterzieher eine Milliarde Euro einnehmen. 600 Millionen Euro soll der Staat darüber hinaus an Unternehmen verdienen, die der Korruption überführt werden
Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung verfügt die griechische Regierung nur noch bis 8. April über genügend Liquidität. Belastet wird der Besuch auch durch griechische Forderungen nach weiterer finanzieller Wiedergutmachung für Nazi-Unrecht.
Fed-Mitglied James Bullard hat Griechenland derweil vor einem Austritt auf der Eurozone gewarnt. „Ich denke, es wäre machbar, aber nicht ratsam, diesen Weg zu wählen", sagte er dem Sender CNBC. Die Konsequenzen für das Land wären sehr hart.
Aktien im Blick
Die Aktie der Deutschen Bank profitiert nur noch leicht von Spekulationen über Umbaupläne des größten deutschen Geldinstituts (akt.: +0,22 %).
Lufthansa-Aktien gaben zuletzt 1,30 % nach. Der Piloten-Streik ist beendet, doch nun steht der Airline der nächste Tarifkonflikt ins Haus - diesmal mit dem Bodenpersonal.
Konjunktur
Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) geht davon aus, dass die Inflation in Deutschland in den kommenden Jahren merklich anziehen und die Teuerungsrate 2019 rund 3 Prozent erreichen wird.
Die Bundesbank erwartet im ersten Halbjahr ein kräftiges Wirtschaftswachstum in Deutschland.
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) geht davon aus, dass die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2015 um rund 110.000 auf 2,79 Mio sinken wird.
Währungen
Der US-Dollar bewegt sich zu Wochenbeginn uneinheitlich. EUR/USD notierte am Vormittag bislang bei 1,0765 im Tief. GBP/USD notiert nach Bekanntgabe des britischen CBI-Index „Industrial Trends“ bei 1,4921 (-0,25 %).
USD/JPY fiel bislang bis 119,74 zurück. NZD/USD ist in Reaktion auf den starken Anstieg des neuseeländischen Westpac-Verbrauchervertrauens über Nacht auf ein Zweimonatshoch bei 0,7664 geklettert, hat aber im weiteren Handelsverlauf am Montagmorgen die Gewinne bereits wieder vollständig abgegeben.
Rohstoffe
Die Talsohle an den Rohölmärkten hat weiterhin Bestand. So kostet ein Barrel der US-Sorte WTI am Montagmittag 0,65 Prozent weniger als zu, Freitag-Fixing (46,16 USD). Der Ölminister Saudi Arabiens – Ali al-Naimi – signalisierte am Sonntag, dass seitens des Rohölkartells nicht mit preisstützenden Maßnahmen zu rechnen sei. Eine Drosselung der Öl-Förderung komme nur in Frage, wenn Nicht-Opec-Staaten ihre Ölproduktion ebenfalls kürzten, sagte al-Naimi.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|