Kommentar
09:30 Uhr, 18.03.2021

DAX springt über 14.700 Punkte – US-Notenbank befeuert die Sektor-Rotation

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  • DAX
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Die Zinsen in den USA steigen weiter – die Rendite der 10jährigen Staatsanleihe überspringt heute Morgen die Marke von 1,7 Prozent. Bei einem von der Fed erwarteten Wirtschaftswachstum in diesem Jahr von 6,5 Prozent auch eine logische Entwicklung, könnte man meinen. Denn steigende Zinsen repräsentieren bessere konjunkturelle Aussichten.

So weit, so gut. Problem sind und bleiben aber in diesem Umfeld die immer noch hoch bewerteten Technologieaktien, die zwar nach der Fed-Sitzung auch dynamisch nach oben drehten, aber im Gegensatz zum Dow Jones und S&P 500 kein neues Hoch ausbildeten. Und wieder dreht der Nasdaq-Future heute morgen vorbörslich mit den steigenden Renditen fast schon reflexartig ins Minus.

Damit bleibt mit Unterstützung der US-Notenbank die Sektor-Rotation in Gang und Value-Aktien Outperformer relativ zu Tech-Aktien. Und so steigen zum heutigen Handelsstart in Frankfurt die Aktien weiter, die schon in den vergangenen Tagen den Deutschen Aktienindex gegen alle Stürme an der Technologiebörse Nasdaq verteidigt haben. Banken, Autos und Industriewerte führen die Gewinnerliste an und sorgen für ein neues Allzeithoch im DAX.

Es ist eigentlich die beste aller Börsenwelten. Die US-Notenbank hat gestern das klare Signal gegeben, trotz sich verbessernder Wachstumsaussichten mit dem Fuß voll auf dem Gaspedal bleiben zu wollen, bis sich die Datenlage tatsächlich ändert. Es wird also nicht darüber spekuliert, dass eine Inflation kommen oder dass sich der Arbeitsmarkt schneller erholen könnte als erwartet. Die Fed wird abwarten und in der Zwischenzeit ihre ultralockere Geldpolitik fortsetzen. Die Befürchtung der Investoren, dass die Fed konservativere Töne anschlagen könnte, wurde gestern also nicht nur nicht erfüllt, es ging sogar noch über die Erwartungen hinaus. Nur wenige von ihnen haben damit gerechnet, dass die Fed so stoisch bei ihrer expansiven Haltung bleiben wird.

Nun will die Notenbank in den kommenden Tagen „etwas“ ankündigen, wie die Regeln für Banken in Zukunft aussehen werden, wenn sie Staatsanleihen in ihrem Portfolio halten. Anleger hoffen, dass zumindest diese Ankündigung die jüngste Aufwärtsbewegung der Zinsen etwas bremsen kann.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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