DAX setzt Talfahrt fort
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
DAX
Die Hoffnung der Investoren auf einen baldigen Kompromiss im griechischen Schuldendramas weicht immer stärker der Vorsicht resp. Angst. Dies zeigt sich am deutschen Aktienmarkt auch heute wieder. Nachdem der DAX bereits zum Wochenauftakt knapp zwei Prozent einbüßte, folgten heute Anschlussverkäufe, die das Marktbarometer zeitweise unter die Marke von 10.800 Punkten zurückweichen ließ. Der DAX hat nach seinem Allzeithoch am 10. April nun ca. 12 Prozent an Wert verloren.
Thema des Tages
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hält Anleihenkäufe der Europäischen Notenbank zur Euro-Rettung für rechtlich zulässig. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hatte Zweifel geäußert, dass die EZB mit dem OMT-Staatsanleihenprogramm ihr Mandat überschreitet und den EuGH angerufen. Das OMT Programm sieht vor, dass Anleihen eines Staates der Eurozone unter der Voraussetzung gekauft werden können, dass sich das Land in einem Hilfsprogramm des ESM befindet. Ein Kritikpunkt ist, dass es sich nur um Käufe von Anleihen eines Landes handelt und somit nicht im eigentlichen Sinne Geldpolitik betrieben wird.
Konkret ging es um den EZB-Beschluss von 2012, notfalls unbegrenzt Anleihen von Euro-Krisenstaaten zu kaufen, um diese zahlungsfähig zu halten. Das entsprechende Programm der Notenbank aus dem Jahr 2012 sei rechtmäßig, urteilten jetzt die Richter. „Das Programm überschreitet nicht die währungspolitischen Befugnisse der EZB und verstößt nicht gegen das Verbot der monetären Finanzierung von Mitgliedstaaten“, so der Gerichtshof. Beim Kauf von Staatsanleihen müsse die Zentralbank allerdings ihr Vorgehen begründen und dürfe damit keine Staatshaushalte finanzieren und müsse Fristen einhalten. In der Praxis hat die EZB das Kaufprogramm mit dem Namen „Outright Monetary Transactions“ (OMT) nie genutzt.
Aktien im Blick
Der Konsumgüterkonzern Henkel kommt beim Verkauf mehrerer Geschäftsbereiche von Procter & Gamble nicht zum Zug. Henkel-Papiere landeten mit einem Minus von 2,63 % am Dax-Ende.
Lufthansa-Aktien notierten zuletzt rund 2,06 % tiefer. Anleger spekulierten am Morgen, dass der Konzern seine Gewinnziele verfehlen wird, was die Gesellschaft aber umgehend dementierte. Nach wie vor strebe man ein EBIT von 1,5 Milliarden Euro an, so ein Sprecher.
Konjunktur
Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland haben sich im Juni den dritten Monat in Folge eingetrübt. Der Index fällt gegenüber dem Vormonat um 10,4 Punkte auf einen Stand von 31,5 Punkten (langfristiger Mittelwert: 24,9 Punkte), wie das Zentrum für Wirtschaftsforschung in Mannheim mitteilte. Die Beurteilung der gegenwärtigen Lage fiel mit 62,9 Punkten ebenfalls verhaltener aus. Die Erwartungen an die wirtschaftliche Situation in der Eurozone in sechs Monaten fielen auf 53,7 Punkte zurück.
Nach Informationen der Bild-Zeitung will Griechenland die am 30. Juni fällige IWF-Rate nicht zahlen. Athen habe in den IWF-Regularien eine Möglichkeit gefunden, die Zahlung um sechs Monate zu verschieben.
Der österreichische Bundeskanzler Faymann will Griechenland mehr Zeit für die Rückzahlung der Schulden einräumen. Für fünf Jahre solle das Land eine Form von Zahlungsaufschub bekommen mit strengen Bedingungen" sagte er der Tageszeitung "Österreich". Am Mittwoch will sich Faymann mit Tsipras treffen.
CDU-Innenexperte Bosbach hat sich entschieden gegen ein weiteres Rettungspaket für Griechenland ausgesprochen: „Ich glaube, dass wir das allermeiste Geld, was wir schon als Kredite gegeben haben, niemals wiedersehen werden“, sagte er dem Bayrischen Rundfunk.
Der griechische Regierungsberater Paraskevopoulos sagte, im rbb-Inforadio, Athen werde sich nicht auf weitere Rentenkürzungen einlassen.“"Die sind in Griechenland schon sehr tief gekürzt“.
Währungen
Der US-Dollar zeigt am Dienstag auf breiter Basis Stärke. EUR/USD gab bislang bis zutiefst 1,1237 nach, während GBP/USD trotz der Tatsache, dass die Inflation nach Großbritannien zurückgekehrt ist, bislang 1,5538 im Tief erreichte.
USD/CHF notierte bislang bei 0,9327 im Hoch. Die Konjunkturperspektiven für die Schweiz haben sich laut dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) seit der letzten Prognose vom März etwas verschlechtert.
AUD/USD fällt bislang bis zutiefst 0,7719 zurück, nachdem die australische Notenbank in ihrem Sitzungsprotokoll des letzten Notenbanktreffens signalisiert hat, dass weitere Zinssenkungen denkbar seien. Zudem enthält das Protokoll den Hinweis, dass der Austral-Dollar weiter abwerten müsse.
Rohstoffe
Gold zeigt sich weiterhin von dem Griechenland-Drama relativ unbeeindruckt und bewegt sich am Dienstag im Bereich der 1.180er-US-Dollar-Marke seitwärts. Die Investorennachfrage sei nach wie vor rückläufig, da sich der Markt auf die erwartungsgemäß steigenden US-Zinsen und einen stärkeren US-Dollar konzentriere, zitiert das Rohstoffportal „Kitco.com“ Analysten von Morgan Stanley.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|