Fundamentale Nachricht
12:15 Uhr, 13.05.2014

DAX: Schwacher ZEW-Konjunkturindex versalzt den Allzeithoch-Jägern die Suppe

Das Allzeithoch beim Dax war in greifbarer Nähe - doch dann trauten sich die Käufer am Vormittag doch nicht, die Marke von 9.794 Punkten zu knacken. In die Quere kam ihnen ein Einbruch des viel beachteten ZEW-Konjunkturindex. Gegen Mittag berappelt sich der Dax aber wieder.

Erwähnte Instrumente

  • ThyssenKrupp AG
    ISIN: DE0007500001Kopiert
    Kursstand: 22,55 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • E.ON SE
    ISIN: DE000ENAG999Kopiert
    Kursstand: 13,33 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

DAX

Der deutsche Leitindex liegt aktuell mit 0,55 % bei 9.755 Punkten vorne und hat damit das Allzeithoch bei 9.794 Zählern weiterhin fest im Blick. Doch von seinem Tageshoch bei 9.783 Punkten ist der Dax wieder gen Süden abgerückt. Nach dem überraschend deutlichen Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen nahm die Kauflust der Anleger spürbar ab. Frische Impulse kommen dagegen von Unternehmensseite.

Charttechnik

Seit gut einer Stunde korrigiert der Dax und läuft auf das bisherige Tagestief und das dort liegende Gap bei 9.732 Punkten zu. Dieser Bereich fungiert unterstützend und könnte nochmals ein Comeback der Käufer einleiten. Prozyklisch aber muss der DAX erst einmal über 9.765 Punkte klettern, um die kurzfristige Korrektur zu beenden. Solange besteht intraday die korrektive Abwärtstendenz und ein späteres Eintauchen in das Gap wäre möglich.

Thema des Tages

Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) monatlich veröffentlichte Konjunkturindex ist im Mai auf 33,1 Punkte eingebrochen, nach 43,2 Punkten im Vormonat. Das war der niedrigste Stand seit Januar 2013. „Es zeichnet sich bereits ab, dass die deutsche Wirtschaft das hohe Wachstumstempo nicht halten kann", sagte ZEW-Präsident Fuest. Das Stimmungsbarometer des ZEW fußt auf einer Umfrage unter 250 Analysten und professionellen Anlegern, die von Ende April bis Mitte Mai befragt wurden.

Nach dem fünften Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen in Folge nehmen die Risiken für den deutschen Wirtschaftsausblick laut den Analysen der ING-Diba zu. Die Lage in der Ukraine, Sorgen um die chinesische Wirtschaft und die jüngste Korrektur an den Aktienmärkten hätten das Vertrauen der Investoren im Mai belastet, schreiben die Experten in einem am Dienstag veröffentlichten Kommentar. Nach dem exzellenten Start in das Jahr erfahre die deutsche Wirtschaft immer mehr Gegenwind.

Aktien im Blick

Der Quartalsbericht von ThyssenKrupp wird am Markt positiv aufgenommen. Auch die höhere Gewinnprognose trägt dazu bei, dass die Aktie um 5,62 % zulegen kann.

Einen schlechten Tag erwischten dagegen die Aktien von E.ON (akt.: -1,54 %). Der Konzern hat im abgelaufenen Quartal erneut einen Gewinnrückgang verbucht.

Airbus-Titel steigen nach der Veröffentlichung des Zwischenberichts um 6,13 %. Der Flugzeugbauer zeigte sich zuversichtlich für 2014.


Konjunktur

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für die Eurozone fielen im April um 6,0 Punkte auf 55,2 Zähler. Die aktuelle Lage stieg um 4,9 Zähler auf minus 25,6 Punkte.

Die Industrie in China steigerte im April die Produktion um 8,7 %, erwartet wurden 8,9 %. Der Umsatz im Einzelhandel stieg zugleich um 11,9 % um und lag damit ebenfalls unter den Prognosen.

Währungen

Der US-Dollar legt auf breiter Basis zu, wobei USD/JPY mit 102,36 in der Spitze die größte Bewegung aufweist, während EUR/USD unter sein Freitagstief gefallen ist und bei 1,3738 ein frisches Fünfwochentief erreicht hat.

Der Austral-Dollar fällt nach schwachen Daten aus „Down Under“ und China, dem größten Handelspartner Australiens, zurück. AUD/USD notierte bislang bei 0,9330 im Tief. Die indische Rupie legt erneut zu, wobei die Valuta von Spekulationen profitiert, dass die als wirtschaftsfreundlich geltende hindu-nationalistische Oppositionspartei BJP die Wahlen gewonnen hat. Im Tief notierte USD/INR bislang bei 59,5925.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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