Fundamentale Nachricht
12:51 Uhr, 17.06.2014

DAX: Schwacher ZEW-Index lässt kurze Euphorie-Phase verpuffen

Nach vier Handelstagen im Minus kann sich der Dax am Dienstag wieder etwas berappeln. Der schwach ausgefallene ZEW-Konjunkturerwartungsindex trübt die Stimmung am Markt allerdings nachhaltig ein.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Aktueller Kursstand:   (FOREX)
  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

DAX

Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich am Dienstag von seiner freundlichen Seite. Der deutsche Leitindex startete bereits mit moderaten Gewinnen und konnte diese im weiteren Verlauf ausbauen. Nach dem enttäuschend ausgefallenen ZEW-Konjunkturindex schmolzen die Aufschläge aber wieder etwas dahin. Gegen Mittag liegt der Dax noch mit 0,13 % bei 9.898 Punkten im Plus.

Charttechnik

Dank der guten Eröffnungsphase zeigen sich im Dax wieder erste Kaufsignale auf Stundenebene. Ein Pullback zurück in Richtung der Ausbruchsniveaus und des Tagestiefs läuft aktuell, jedoch kann es im Anschluss wieder nach oben gehen. Das nächste größere Ziel läge am Allzeithoch. Kritisch wird es hingegen wieder unterhalb von 9.866 Punkten.

Thema des Tages

Der Automarkt in Europa dürfte die Talsohle so langsam durchfahren haben. Im Mai legte die Zahl der Neuzulassungen in der Europäischen Union mit einem Plus von 4,5 Prozent den neunten Monat in Folge zu, wie der Branchenverband Acea am Dienstag mitteilte. Mit 1,09 Mio. Neuwagen wurde allerdings die zweitniedrigste Zahl an Neuzulassungen für einen Mai in den vergangenen elf Jahren verzeichnet. Von den größeren Ländern gingen die Neuzulassungen nur noch in Italien zurück.

In den ersten fünf Monaten des Jahres wurden in der EU insgesamt 5,43 Mio. Autos verkauft und damit 6,9 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. „Die Entwicklung geht weiter in die richtige Richtung“, hieß es von Equinet. Dies sei ein gutes Zeichen für die gesamte Autoindustrie. Die größten drei Hersteller Volkswagen, PSA und Renault konnten jeweils deutliche Zugewinne einheimsen.

Aktien im Blick

Volkswagen-Titel steigen nach den Acea-Zahlen um 0,18 %.

Das Gebot von Siemens und Mitsubishi für Teile von Alstom liegt auf dem Tisch, die Konzerne müssen sich zur Stunde vor dem Wirtschaftsausschuss des französischen Parlaments erklären. Die Siemens-Aktie legt aktuell 0,26 % zu.

Die EU-Kommission will den Kauf von E-Plus durch durch Telefonica Deutschland genehmigen, sofern das neue Unternehmen mindestens 1/5 seiner Netzkapazität an kleinere Wettbewerber abgibt. Die Meldung gibt der Aktie Auftrieb (+4,11 %).

Konjunktur

Der ZEW-Konjunkturerwartungsindex ist im Juni zum 6. Mal in Folge gefallen. Mit 29,8 Punkten nach 33,1 Punkten im Vormonat wurden die Erwartungen des Marktes, der auf einen leichten Anstieg gesetzt hatte, klar verfehlt. Im Gegenzug stieg jedoch der Index für die aktuelle Lage der deutschen Wirtschaft deutlich von 62,1 auf 67,7 Punkte.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Arbeitskosten in der EU im 1. Quartal 2014 um 0,9 % gestiegen. Im vierten Quartal hatte der Anstieg noch bei revidiert 1,6 % gelegen.

Währungen

Der US-Dollar hat am Dienstag gegenüber dem Euro und dem Pfund die Nase vorn. EUR/USD notierte nach einem überraschenden Rückgang der deutschen ZEW-Konjunkturerwartungen bislang bei 1,3551 im Tief. GBP/USD fällt nach schwächer als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten aus Großbritannien bislang bis 1,6930 zurück.

Der Austral-Dollar ist nach Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls des letzten Notenbanktreffens der Reserve Bank of Australia unter Druck. AUD/USD notierte im Tief bislang bei 0,9336. Die RBA stellte angesichts der schleppenden Wirtschaftsaussichten einen weiterhin unveränderten Leitzins von 2,50 Prozent in Aussicht.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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