DAX: Rückenwind für den Dollar = Rückenwind für den Aktienmarkt?
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DAX
Die offenbar kurz bevorstehende US-Zinswende stützt den Dollar, der auch gegenüber dem Euro seit dieser Woche wieder spürbar zulegte. Rückenwind für den Dollar bedeutet auch Rückenwind für den deutschen Aktienmarkt: Denn ein schwacher Euro hilft den deutschen Unternehmen, die ihre Waren außerhalb der Eurozone exportieren, und macht deutsche Aktien für US-Investoren attraktiver. Zuletzt kletterte der DAX weiter um 1,35 Prozent auf 11.613 Punkte, nachdem ein Euro nur noch 1,0869 US-Dollar kostet. Im Fokus steht heute noch der ADP-Jobbericht aus den USA, der, falls er positiv überraschen sollte, die gestiegenen Erwartungen an eine rasche Zinswende noch anheizen könnte.
Thema des Tages
Der entscheidende Impuls für die jüngste Entwicklung am Devisenmarkt kam am Dienstagabend. Der Chef der regionalen Notenbank von Atlanta, Dennis Lockhart, hatte sich für September als Zeitpunkt für die erste US-Zinserhöhung seit fast zehn Jahren ausgesprochen. In einem Interview hatte er gesagt, nur eine starke Verschlechterung der US-Konjunktur würde für eine Verschiebung der mehrheitlich für September erwarteten Zinswende sprechen. Die Aussage von Lockhart ist umso bemerkenswerter, da das stimmberechtigte Mitglied im geldpolitischen Rat der Notenbank (FOMC) bislang nicht als zinspolitischer Falke galt. Experten sind sich nicht einig, ob die Zinswende bereits im September oder erst im Dezember gestartet wird. Sicher ist nach den jüngsten Andeutungen von Fed-Chefin Janet Yellen nur, dass eine Zinsanhebung noch in diesem Jahr erfolgt.
Aktien im Blick
Beiersdorf zählt im Mittagshandel mit einem Plus von 3,62 % zu den größten Gewinner-Titel im DAX. Der Gewinn im 2. Quartal lag über den Erwartungen.
Nach den Quartalszahlen der Hannover Rück notieren die Aktien mit einem Minus von 3,18 % am MDAX-Ende. Unter dem Strich wurden die Gewinnerwartungen deutlich verfehlt.
Konjunktur
Die Umsätze der Einzelhändler im Euroraum sind im Juni zum Vormonat um 0,6 Prozent gesunken. Volkswirte hatten nur einen Rückgang um 0,2 Prozent erwartet.
Der Gesamt-Einkaufsmanagerindex für die Eurozone sank laut finalen Daten im Juli überraschend um 0,3 Punkte auf 53,9 Zähler, wie das Forschungsinstitut Markit mitteilte. In einer ersten Schätzung war ein Wert von 53,7 Punkten ermittelt worden.
EU-Kommissionspräsident Juncker rechnet bis zum 20. August mit einer Einigung mit Griechenland. „Alle Berichte, die ich erhalte, deuten auf eine Einigung diesen Monat hin, vorzugsweise vor dem Zwanzigsten, wenn Athen 3,2 Milliarden Euro an die EZB überweisen muss", sagte er in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP.
Währungen
Der US-Dollar legt am Mittwochvormittag im Vorfeld der am Nachmittag anstehenden US-Daten sowie zinsbullischen Kommentaren eines Vertreters der Fed auf breiter Basis zu. EUR/USD notierte zur Wochenmitte bislang bei 1,0845 im Tief. Nicht profitieren konnte das Währungspaar von dem besser als gedacht ausgefallenen kombinierten Einkaufsmanagerindex für die Eurozone im Juli.
USD/CHF setzt seine Rally fort und hat bei 0,9805 jüngst ein Dreieinhalbmonatshoch erreicht. Unterstützung bekommt das Währungspaar dabei auch von enttäuschenden Verbraucherpreisen aus der Alpenrepublik. NZD/USD weitet zur Wochenmitte nach enttäuschenden neuseeländischen Arbeitsmarktdaten seine Verluste der vergangenen Handelstage aus und nähert sich mit bislang zutiefst 0,6513 bereits wieder seinem am 17. Juli 2015 bei 0,6483 erreichten Sechsjahrestief an.
Rohstoffe
Die Ölpreise haben sich am Mittwoch den zweiten Tag in Folge von ihrer jüngsten Verlustserie erholt. Im Mittagshandel kostete ein Barrel Brent 50,33 US-Dollar. Das waren 34 Cent mehr als am Dienstag. Der Preis für ein Fass WTI stieg um 25 Cent auf 45,99 Dollar. Tendenziell bleibt der Ölmarkt hoch fragil. Allein im Juli waren die Rohölpreise um etwa 20 Prozent gefallen.
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