Fundamentale Nachricht
12:48 Uhr, 09.02.2015

DAX: Rabenschwarzer Wochenauftakt!

DIe unsichere Lage in Griechenland und Gewinnmitnahmen drücken den Dax tief ins Minus. Am Mittag standen sämtliche 30 Dax-Werte im roten Terrain. Negative Impulse setzte auch die Wall Street.

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DAX

Die Hoffnung auf eine Kompromisslösung mit der neuen griechischen Regierung unter Premier Tspiras schwindet, was die Anleger am deutschen Aktienmarkt vorsichtiger werden lässt. Am Mittag standen sämtliche 30 Dax-Werte im Minus. Der deutsche Leitindex setzte zuletzt um 1,71 % auf 10.661 zurück. Der Dax wird außerdem von schwachen Vorgaben der Wall Street und mauen Konjunkturdaten aus China ausgebremst.

Charttechnik

Nach dem Einbruch zu Handelsbeginn und dem Tagestief bei 10.614 Punkten versuchen die Käufer im Dax ein Comeback. Dieses muss aber lediglich als Erholung im bärischen Intradayhandel gewertet werden, so dass im Anschluss neue Tagestiefs folgen können. Widerstände, die für eine Wiederaufnahme der Abwärtsbewegung taugen, liegen aktuell bei 10.720 und ca. 10.775 Punkten.

Thema des Tages

Griechenlands linker Regierungschef Tsipras sagte am Sonntag vor dem Parlament in Athen, dass die Ära der Sparmaßnahmen vorbei sei und man eine Verlängerung der EU-Rettungsprogramms ablehnen werde. Stattdessen schlug der Linkspolitiker eine Überbrückungsfinanzierung für das hoch verschuldete Land bis Juni vor. Seine Regierung benötige finanziellen Spielraum für die Zeit, in der neu über einen Ausweg aus der Schuldenkrise verhandelt werde.

Der eingeschlagene Konfrontationskurs findet damit seine Fortsetzung. Die Geldgeber bestehen hingegen darauf, dass Griechenland die Vereinbarungen einhält. Das Land hat rund 320 Milliarden Euro Schulden. Sollte eine Verlängerung der Ende Februar auslaufenden EU-Hilfen nicht zustande kommen, wäre das Land praktisch zahlungsunfähig.

Aktien im Blick

Infineon müssen mit einem Abschlag von 2,44 % leben. Seit Mitte Oktober hatten die Papiere aber auch in der Spitze fast 50 % an Wert gewonnen.

Borussia Dortmund-Titel legen nach dem Sieg der Mannschaft am Samstag gegen Freiburg um 4,06 % zu.

Konjunktur

Der vom Forschungsinstitut Sentix erhobene Konjunkturindex für den Euroraum steigt im Februar kräftig von 0,9 auf 12,4 Punkte. Seine Erwartungskomponente erreicht sogar ein 9-Jahres-Hoch. Die Konkretisierung des QE-Programms der EZB dürfte ein wesentlicher Treiber sein. Für Deutschland nimmt der Gesamtindex ebenfalls spürbar zu und erreicht mit 35 Punkten ein neues Allzeithoch.

Der OECD-Frühindikator CLI ist im Dezember um 0,1 Punkte auf 100,5 Punkten gestiegen, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit. Der Indikator signalisiert damit weiterhin ein robustes Wachstum.

Währungen

Der US-Dollar bewegt sich gegenüber den anderen Hauptwährungen zu Wochenbeginn in unterschiedliche Richtungen. Während sich EUR/USD unterstützt von einem starken sentix-Index von seinem über Nacht erreichten Wochentief bei 1,1295 lösen kann und bislang im Hoch bei 1,1360 notierte, bewegt sich GBP/USD weiterhin im Bereich seines Tagestiefs bei 1,5202.

USD/JPY fällt nach gemischten japanischen Wirtschaftsdaten von seinem am Freitag nach dem starken US-Arbeitsmarktbericht erreichten Dreiwochenhoch bei 119,22 bislang bis 118,46 zurück. USD/TRY setzt trotz eines deutlichen Anstiegs der türkischen Industrieproduktion seine jüngste Rally fort und hat bei 2,4952 ein frisches Allzeithoch erreicht.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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