DAX: Nur vor Neumond kaufen?
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Angeblich werden in Vollmondnächten deutlich mehr Verbrechen verübt als in "normalen" Nächten, wie viele Polizisten in der ganzen Welt behaupten. Es soll sogar Ärzte geben, die in Vollmondnächten keine Operationen durchführen, weil sie einen schlechten Ausgang erwarten - dies ist allerdings wohl nur ein Mythos. Zahlreiche Phänomene in Natur und Gesellschaft sind jedenfalls mit natürlichen Zyklen wie den Mondphasen korreliert. Naturwissenschaftler belächeln derartige Aussagen manchmal, aber es gab durchaus auch schon ernstzunehmende wissenschaftliche Studien, die Korrelationen von ganz unterschiedlichen Phänomenen mit den Mondphasen nachweisen konnten.
Wie sieht es nun mit dem DAX aus? Erstaunlicherweise gibt es eine ganz klare Korrelation zwischen der DAX-Performance und dem Mondzyklus, zumindest im Zeitraum seit Januar 2012.
Die unten stehende Tabelle zeigt die Performance, wenn man den DAX jeweils drei Tage vor Neumond zum Schlusskurs gekauft (dritte Spalte) und am Neumondtag zum Schlusskurs (zweite Spalte) wieder verkauft hätte. Fällt der Neumond auf das Wochenende, so wird die Position am ersten Handelstag nach dem Wochenende geschlossen und ebenfalls drei Handelstage vorher zum XETRA-Schlusskurs eröffnet. Hätte man diese Strategie konsequent angewandt, hätte man einen Gewinn von sage und schreibe 935,12 DAX-Punkten (vor Gebühren) verbucht.
Ganz anders das Verhalten vor Vollmond. Hier verlor der DAX in den drei vorherigen Handelstagen insgesamt 746,96 DAX-Punkte.
Wäre man an den drei Handelstagen vor Neumond also long und an den drei Handelstagen vor Vollmond short gewesen, hätte man erstaunliche 1.682,08 DAX-Punkte Gewinn gemacht! Der durchschnittliche Gewinn pro Trade (Roundturn) hätte sich auf ganz passable 39 DAX-Punkte belaufen.
Eine Korrelation zwischen zwei verschiedenen Phänomenen bedeutet natürlich nicht unbedingt, dass es einen kausalen Zusammenhang zwischen diesen beiden Phänomenen gibt. Berühmt ist das Beispiel der Geburten menschlicher Kinder und der Population der Störche. Im 20. Jahrhundert hat die Zahl der Geburten pro Einwohnerzahl deutlich abgenommen, außerdem ist die Population der Störche deutlich zurückgegangen. Die Korrelation beider Entwicklungen ist ziemlich hoch. Es wäre trotzdem falsch anzunehmen, dass Neugeborene von Störchen gebracht werden…
Die oben genannte Korrelation zwischen Aktienmarkt und Mondphasen kann Zufall sein, es kann aber durchaus auch einen kausalen Zusammenhang geben. Vielleicht gibt es sogar eine ganz banale Erklärung: Händler und Anleger schlafen in Neumondnächten vielleicht einfach besser als in Vollmondnächten und sind deshalb in den Tagen um Neumond besser gelaunt als an den Tagen um Vollmond…
Oliver Baron
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.