DAX: Noch überwiegt bei den Anlegern die Zuversicht!
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DAX
Trotz des zähen Tauziehens in Brüssel setzen die Anleger am deutschen Aktienmarkt weiter auf eine Lösung für die griechische Schuldenkrise. Am Donnerstagmittag drehte der DAX nach anfänglichen Kursverlusten ins Plus und eroberte sogar die Marke von 11.500 Punkten zurück. Das Brokerhaus CMC Markets beschreibt die Stimmung auf dem Parkett „zwischen Hoffen und Bangen“. Die „immer noch vorherrschende Meinung der Börsianer, dass zwischen Griechenland und seinen Gläubigern irgendwie doch ein Deal vereinbart wird", schütze den Dax vor größeren Verlusten, kommentierte Experte Andreas Paciorek.
Thema des Tages
Die Verhandlungen zwischen den Geldgebern und Griechenland um ein Reform- und Sparpaket sind bisher nicht vorangekommen. Österreichs Finanzminister Schelling sagte in Brüssel, inzwischen liege ein neues Papier vor, das nun geprüft werden müsse. Dabei soll es sich um einen Vorschlag der Institutionen, also EU-Kommission, EZB und IWF handeln. Es soll sich laut Spiegel Online um eine Liste von sog. prior actions, also Maßnahmen, die unmittelbar nach einer Einigung von den Griechen umgesetzt werden müssen, um ein vorläufiges "Staff-Level-Agreement", eine ausgearbeitete Version also, handeln. Diese Dokumente werden jetzt den Eurofinanzministern vorgelegt. Die Dokumente seien EU-Diplomaten zufolge „die Basis für eine Einigung“, schreibt das Online-Portal. „Wenn dieses Papier heute nicht akzeptierbar ist für die Finanzminister, werden wir über die Vorbereitung anderer Alternativen nachzudenken haben", sagte Österreichs Finanzminister Schelling. Was die Euro-Gruppe konkret vorhat, falls die Verhandlungen scheitern, sagte er nicht.
Auch Griechenland legte offenbar einen neuen Vorschlag vor. Ein Vertreter der griechischen Regierung sagte, diese seien realistisch und zeigten den Willen Athens, eine Lösung zu erzielen. Nach dem, was bisher bekannt ist, sind die beiden unterschiedlichen Papiere nicht zwischen den Geldgebern und der griechischen Regierung abgestimmt worden. Athen beharrt zur Lösung der griechischen Schuldenkrise derweil weiter auf einer Umschichtung des Schuldenberges des Landes. Dies sei der Schlüssel zur Lösung des Schuldendramas, sagte ein hoher Funktionär der regierenden Linkspartei Syriza, der namentlich nicht genannt werden wollte.
Österreichs Finanzminister Schelling unterstrich am Donnerstagmittag: die nächsten Stunden seien entscheidend. „Wir haben vom EU-Gipfel den Auftrag, bis 16.00 Uhr eine Lösung zu finden“, sagte er laut Reuters.
Aktien im Blick
Der wiedererstarkte Euro macht VW Sorgen, da er die Produkte der Wolfsburger für Käufer außerhalb der Währungszone verteuert. Die Aktie dreht am Mittag nach zwischenzeitlichen Verlusten leicht ins Plus.
Die Aktien von Osram sanken nach negativen Branchennachrichten aus den USA 1,48 %. Der US-LED-Hersteller Cree CR senkte seine Umsatzziele. Die Amerikaner kündigten einen Umbau des Unternehmens sowie Kapazitätskürzungen an, da die Preise für LED-Produkte stärker als erwartet gefallen seien.
Konjunktur
Bundesbank-Präsident Weidmann kritisiert die permanenten Nothilfen für angeschlagene griechische Banken scharf. Inzwischen seien diese Notkredite der Athener Zentralbank die einzige Finanzierungsquelle für die Institute, sagte Weidmann.“Das nährt Zweifel an ihrer finanziellen Solidität.“
Die Griechenlandkrise verunsichert auch die Verbraucher in Deutschland: Erstmals seit Oktober vergangenen Jahres verschlechterte sich im Juli das vom Marktforschungsinstitut GfK ermittelte Konsumklima. Der Indikator fällt um 0,1 Punkte auf 10,1 Zähler.
Währungen
Der US-Dollar legt im europäischen Handel am Vormittag gegenüber den anderen Hauptwährungen (mit Ausnahme des Yen) zu. Am Devisenmarkt liegen weiterhin die festgefahrenen Griechenland-Verhandlungen und die US-Wirtschaftsdaten im Fokus, die hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit einer baldigen US-Zinsanhebung analysiert werden.
EUR/USD notierte bislang bei 1,1150 im Tief. GBP/USD erreichte bisher 1,5673 im Tief, während USD/JPY bislang bis zutiefst 123,26 fiel. USD/SEK fällt unterstützt von einem Anstieg der schwedischen Erzeugerpreise zurück und notierte bisher bei 8,2047 im Tief.
Rohstoffe
Die Ölpreise haben am Donnerstag uneinheitlich tendiert. Ein Barrel Brent kostete zuletzt 63,61 US-Dollar und damit 11 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass WTI fiel um 17 Cent auf 60,11 Dollar. Die Ölpreise waren am Mittwoch trotz überraschend deutlich gefallener Rohöllagerbestände unter Druck geraten. Experten verwiesen auf die gestiegenen Benzinbestände.
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