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13:18 Uhr, 04.02.2015

DAX: Nach der Rekordjagd legen Anleger eine Rast ein

Die Käufer am deutschen Aktienmarkt haben am Mittwoch eine Pause eingelegt. Die runde Marke von 11.000 Punkten im Dax lässt also noch auf sich warten.

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Die Anleger am deutschen Aktienmarkt gönnen sich heute nach der Kauforgie der vergangenen Tage, die den Dax bis an die 11.000er Schallmauer brachte, eine Atempause. Zuletzt notierte der deutsche Leitindex 0,16 % tiefer bei 10.875 Punkten. Die Investoren warten auch auf die Ergebnisse der laufenden Verhandlungen der neuen griechischen Regierungs-Protagonisten Tsipras und seines Finanzministers Varoufakis mit den europäischen Geldgebern. Am Nachmittag dürften zudem Konjunkturzahlen wie den US-Arbeitsmarktdaten vom privaten Dienstleister ADP interessieren.

Charttechnik

Pünktlich auf der 10.810er Unterstützung prallte der Dax heute nach oben hin ab. Damit ist jetzt eine direkte Rally-Fortsetzung möglich, mit der heute bzw. in den nächsten Tagen neue Hochs im Bereich von 11.000 und 11.150 Punkten locken. Sollte es jedoch zu einem Stundenschluss unterhalb von 10.803 Punkten kommen, droht eine Korrekturausdehung.

Thema des Tages

Die griechische Regierung hat ihre Gespräche zur Lösung der Schuldenprobleme fortgesetzt. Der neue Premier Tsipras zeigte sich bei seinem Besuch in Brüssel davon überzeugt, mit den Geldgebern eine Einigung zu erzielen, das Land finanziell neu aufzustellen. „Wir sind auf gutem Weg, eine brauchbare Vereinbarung zu finden", sagte Tsipras nach einem Treffen mit EU-Parlamentschef Schulz. Auf Details einer möglichen Finanzvereinbarung ging er nicht ein. Schulz sagte: „Wir haben eine schwierige Zeit vor uns. Wir haben noch nicht die notwendigen Lösungen.“

Der griechische Finanzminister Varoufakis traf sich in Frankfurt am Main mit dem Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Draghi. Er habe deutlich gemacht, dass das Sparprogramm eine deflationäre Krise in Griechenland ausgelöst habe. Deshalb könne es nicht so weitergehen wie bisher, sagte Varoufakis nach dem Treffen.

Derweil berichtet die Financial Times, dass die Europäische Zentralbank die griechischen Pläne zur kurzfristigen Finanzierung ablehnt. Griechenland schlug vor, Geldmarktpapiere im Volumen von 10 Milliarden Euro zu emittieren, um die kommenden drei Monate zu überbrücken. Dafür müsste die Notenbank die derzeitige Obergrenze von 15 Milliarden Euro anheben - was sie jedoch der Zeitung zufolge nicht will. Ende des Monats läuft das EZB-Hilfsprogramm für Athen aus, so dass heimische Banken keine Staatsanleihen des Landes mehr als Sicherheit bei der Zentralbank hinterlegen könnten.

Aktien im Blick

BASF legen nach einer Empfehlung der Citigroup akt. um 0,52 % zu.

Die Osram-Titel steigen um 3,12 %. Der Lichtspezialist meldete für sein erstes Geschäftsquartal 2014/15 laut Börsianern starke Zahlen.

Heideldruck müssen nach schwachen Umsatz- und Ergebniszahlen einen Abschlag von 7,36 % hinnehmen.

Konjunktur

Die Umsätze der Einzelhändler in der Eurozone sind im Dezember mit einem Plus von 0,3 % höher ausgefallen als von Experten erwartet.

Der die Unternehmensstimmung in der Eurozone einfangende Markit-Einkaufsmanagerindex stieg im Januar um 1,2 Punkte auf 52,6 Zähler. Dies ist der höchste Stand seit sechs Monaten. In einer ersten Veröffentlichung war noch ein Wert von 52,2 Punkten ermittelt worden.

Die chinesische Notenbank hat ihre Geldpolitik erneut gelockert. Der Mindestreservesatz für Banken sinkt um 0,5 Prozentpunkte.

Währungen

Der Euro eröffnete heute gegenüber dem US-Dollar bei 1,1478, nachdem der Tiefstkurs des letzten Handelstages bei 1,1313 markiert wurde. Zuletzt tendierte das Wechselpaar EUR/USD 0,21 % schwächer bei 1,1439 Dollar. Die Dollar-Anleger setzen weiter auf die Unterstützung durch eine anhaltend lockere Geldpolitik der Fed.

Der Aussie legt zum US-Dollar ein gutes halbes Prozent zu und notierte zuletzt bei 0,7808. Dabei erholt sich der Australe-Dollar von seinen gestriggen Verlusten im Zuge der überraschenden Zinssenkung der Reserve Bank of Australia.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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