Fundamentale Nachricht
13:23 Uhr, 06.08.2014

DAX muss weitere Kursverluste hinnehmen - Größter virtueller Datendiebstahl aller Zeiten aufgedeckt

Der deutsche Aktienmarkt findet am Mittwoch keinen Boden. Die Gründe des Ausverkaufs sind schnell ausgemacht. War die Stabilisierung am Dienstag nur ein Strohfeuer?

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (FOREX)
  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

DAX

Negative Konjunktursignale aus Italien und der deutschen Industrie - dazu die „üblichen Verdächtigen“, der Ukraine-Konflikt und die zunehmenden Spannungen mit Russland: ein unheilvolles Potpourri, das die Investoren unsicher werden lässt. Das deutsche Marktbarometer Dax lässt denn auch die Flügel hängen und gibt zur Wochenmitte weitere 1,31 % ab. Der Index notiert aktuell bei 9.039 Punkten.

Charttechnik

Die schwache Eröffnung im Dax wurde auch in den letzten Stunden weiter ausgebaut. Der Index fiel auf kurzfristig neue Tiefs zurück und bestätigte so einerseits den laufenden Abwärtstrend, andererseits nähert sich der Kurs damit aber auch weiter der Unterstützungszone beginnend ab ca. 9.000 Punkte an. In diesem Bereich könnten die Käufer einen Erholungsversuch starten, wobei Gewinne bis auf 9.100/132 Punkte möglich wären.

Thema des Tages

Es könnte der größte virtuelle Datendiebstahl aller Zeiten sein: Russische Hacker sollen ca. 1,2 Mrd. Einwahl-Kombinationen für Internet-Profile (Nutzernamen und Passwörter) gestohlen haben. Von den Cyberattacken seien etwa 420.000 Webseiten und mehr als 500 Mio. verschiedene E-Mail-Adressen betroffen, berichtete am Mittwoch die „New York Times". Eine Firma aus Milwaukee, die sich auf Sicherheitslücken im Internet spezialisiert hat, soll den Fall aufgedeckt haben.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik in Bonn geht davon aus, dass auch Deutschland von dem mutmaßlichen Hackerangriff betroffen ist. Derzeit stehe man in Kontakt mit amerikanischen Stellen, um nähere Angaben zu dem Fall zu erhalten, teilte die Behörde mit.

Aktien im Blick

China hat Kartellstrafen gegen die VW-Tochter Audi angekündigt. Die Unternehmen hätten versucht, ihre marktbeherrschende Stellung auszunutzen, hieß es. VW-Vorzüge geben um 2,76 % nach.

Der US-Mobilfunkkonzern Sprint zeigt offenbar kein Interesse mehr an T-Mobile US. Darunter leiden die Aktien der Dt. Telekom, die zur Stunde knapp 2,80 % abgeben.

Hannover Rück-Titel müssen Verluste von 3,26 % hinnehmen. Der Rückversicherer hat mit seinen Gewinnzahlen für das 2. Quartal die Markterwartungen verfehlt.

Konjunktur

Die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone Italien ist im 2. Quartal überraschend in die Rezession gerutscht. Laut dem Statistikbüro Istat sank das Bruttoinlandsprodukt um 0,2 %, während Volkswirte im Vorfeld einen Anstieg um 0,2 % erwartet hatten. Der Rückgang folgt auf ein Minus von 0,1 Prozent im 1. Quartal.


Das ifo-Wirtschaftsklima für die Eurozone sinkt im dritten Quartal auf 118,9 Punkte von 123,0 Punkten im Vorquartal.

Währungen

Der US-Dollar weitet am Mittwoch im Umfeld einer sich robust erholenden US-Wirtschaft seine Gewinne der vergangenen Wochen aus. EUR/USD erreichte nach schwachen Daten aus der deutschen Industrie dabei bei 1,3347 ein Neunmonatstief, während GBP/USD nach gleichfalls enttäuschenden Daten aus der britischen Industrie bislang bis zutiefst 1,6826 absackte.

NZD/USD fällt nach schwachen neuseeländischen Arbeitsmarktdaten bislang bis 0,8423 zurück – ein Zweimonatstief. USD/THB gibt nach dem Zinsentscheid der thailändischen Notenbank bislang bis 32,1280 im Tief nach. Die Bank of Thailand (BoT) hat ihren Leitzins wie erwartet unverändert bei 2,00 Prozent belassen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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