DAX mit neuem Allzeithoch - Wird die Luft langsam dünn?
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Erwähnte Instrumente
DAX
Der deutsche Leitindex hat am Vormittag die historische Marke von 11.000 Punkten zeitweilig überschritten. Gegen Mittag stand der Index der 30 wichtigsten deutschen Aktien noch 0,52 % im Plus bei 10.977 Punkten. Drei Hauptfaktoren führen Experten an, wenn sie die Kauflust der Anleger im Dax (die dem Index in diesem Jahr immerhin bereits ein Plus von ca. 17 % beschert hat), zu erklären versuchen: Die Geldflut der Europäischen Notenbank, die Entspannung der geopolitischen Baustellen (Ukraine) und erste Signale eines Einlenken der griechischen Regierung. Hinzu kamen heute besser als erwartet ausgefallene Zahlen zum deutschen Wirtschaftswachstum im vierten Quartal, was einen zusätzlichen Schub auslöste.
Charttechnik
Seit mehr als zwei Stunden schleppt sich der Handel im Dax hin. Es ist kaum Bewegung im Markt und selbst im 1 Minutenchart gibt es aktuell keine Trends. Dies hinterließ auf Stundenebene zwei Insidekerzen. Erst wenn die Preiszone zwischen 10.995 und 10.964 Punkten nachhaltig verlassen werden kann, läge ein neuer Impuls vor. Bis dahin sind ein Stoppfischen an diesen Marken und weiter eher seitwärts tendiere Kurse einzuplanen.
Thema des Tages
Ungeachtet nach der neuen Friedensvereinbarung von Minsk schließt die Europäische Union weitere Sanktionen gegen Russland nicht aus. Bundeskanzlerin Merkel sagte nach einem EU-Gipfeltreffen in Brüssel, die Kommission sei dazu angemahnt worden, weitere Wirtschaftssanktionen gegen Russland vorzubereiten, falls diese notwendig werden sollten. Man halte sich alle Reaktionsmöglichkeiten offen. EU-Ratspräsident Tusk ergänzte, man sei zu weiteren Strafmaßnahmen bereit.
Derweil sind die Kämpfe im Osten der Ukraine in unverminderter Schärfe fortgesetzt worden. Nach Angaben der ukrainischen Armee wurden innerhalb der letzten 24 Stunden 11 Soldaten getötet. Die prorussischen Separatisten hätten ihre Kämpfe in der gleichen Intensität wie vor der Einigung von Minsk fortgesetzt, sagte ein Militärsprecher. In der Nacht von Samstag auf Sonntag soll im Osten der Ukraine eine Waffenruhe in Kraft treten. Der ukrainische Präsident Poroschenko sagte bei einem Truppenbesuch, von Frieden sei man noch weit entfernt. "Niemand glaubt wirklich daran, dass die Vereinbarungen von Minsk strikt eingehalten werden".
Aktien im Blick
Commerzbank-Aktien springen um 2,54 % an. Mit der Hoffnung auf Griechenland verbessert sich auch die Stimmung für die Bankenwerte.
ThyssenKrupp rutschen dagegen um 4,34 % ab. Da der Kurs seit Mitte Januar um mehr als 20 % angezogen ist, kam es zu Gewinnmitnahmen.
Konjunktur
Die deutsche Wirtschaft ist vorläufigen Angaben zufolge im 4. Quartal 2014 um 0,7 % gegenüber der Vorperiode gewachsen. Damit wurden die Erwartungen weit übertroffen. Zudem führte das überraschend starke Schlussquartal zu einer Aufwärtskorrektur des BIP-Wachstums für das Gesamtjahr 2014 von 1,5 % auf 1,6 %. Das Statistische Bundesamt teilte mit, dass die Impulse zum Jahresabschluss vor allem vom Konsum kam. Darüber hinaus entwickelten sich auch die Anlageinvestitionen positiv.
Das Bruttoinlandsprodukt im Euroraum legt im 4. Quartal um 0,3 % im Vergleich zum Vorquartal zu. Im Gesamtjahr legte das BIP um 0,9 % zum Vorjahr zu.
Griechenland zeigt sich offen für Verhandlungen. Der griechische Premier Tsipras erklärte, dass ein zunächst ein Überbrückungsprogramm angestrebt werde. Er sei zuversichtlich, dass eine Einigung gelingen werde.
Die AfD-Spitze hat die Bundesregierung zur Klage gegen das Anleihekaufprogramm der EZB aufgerufen. Das Programm verstoße eindeutig gegen das Grundgesetz und gegen gültige EU-Verträge.
Währungen
Der US-Dollar gibt zum Wochenschluss auf breiter Basis nach. EUR/USD notierte bislang bei 1,1443 im Hoch. GBP/USD können nach dem vom Markt positiv aufgenommenen Inflationsreport der Bank of England (BoE) vom Donnerstag die heutigen schwachen Daten zur britischen Bauproduktion nicht schocken. „Cable“ setzt seinen Anstieg fort und hat bei 1,5419 ein frisches Sechswochenhoch erreicht.
EUR/CHF bewegt sich zum Wochenschluss mit negativer Tendenz weiterhin im oberen Bereich der Spanne zwischen 0,9742 und 1,0644, in der sich das Cross seit der überraschenden Aufhebung der Frankenbindung an den Euro bislang bewegt hat. Im Tief notierte EUR/CHF nach Meldung eines Rückgangs des kombinierten schweizerischen Erzeuger- und Importpreisindex um 0,6 Prozent bislang bei 1,0576.
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