Kommentar
15:00 Uhr, 20.04.2008

DAX - Mit Geld kann man alles erreichen, ...

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

... viele Fußballfans sehen das so und missgönnen dem gutbetuchten FC Bayern auch den jüngsten Erfolg im DFB-Pokal. Auch wenn ich kein Bayern-Fan bin gratuliere ich doch recht herzlich, auch weil es ja schon andere Beispiele großen Geldes gab, wie zum Beispiel beim unterlegenen Finalisten, der mit viel Geld beinahe an die Wand gefahren wäre. (Das bedeutet nicht, dass ich es gut finde wenn ein gewisser Italiener sich den Knöchel hält obwohl er nur am Trikot gezupft wurde und der Gleiche 30 sec. vor Ende der Spielzeit vehement beim Schiedsrichter den Abpfiff fordert). Nun bewegt sich der BVB im fußballerischen MDAX ohne wirkliche Aussicht auf Aufstieg. Der FC Bayern dagegen hält sich auf Grund cleverer Finanzpolitik seit Jahren ganz oben und kommt nun auch wieder in europäischen Sportzeitschriften vor. Es genügt eben nicht, Aktien an die Börse zu bringen, sein Stadion zu verkaufen und große Ziele großmundig auszurufen. Es muss vor allem im Umfeld stimmen. Dortmund musste das in den letzten Jahren schmerzlich feststellen. Der FC Bayern hat sich trotz Druck von außen von seiner Finanzpolitik nicht abbringen lassen.

Auch die EZB lässt sich zur Zeit nicht von ihrer Finanzpolitik abbringen, obwohl sie sich zunehmend der Angriffe und Aufforderungen der USA gegenüber sieht. Solche Attacken waren schon einmal Mitauslöser eines Crashs, nämlich dem von 1987. Auch damals kritisierten die USA die deutsche Zinspolitik auch um vom eigenen Handelsbilanzdefizit abzulenken. Irgendwann hatten die Märkte dann die Nase voll!
Die EZB macht in diesen Tagen dagegen deutlich, dass es zunächst keine Zinssenkungen geben wird. Es wird sogar davon gesprochen, dass eher eine Erhöhung ins Haus steht.

Aktuell verwundert mich besonders, dass die Märkte steigen. Es werden unverändert Milliarden-Beträge genannt, die abgeschrieben werden oder sogar Verluste darstellen. Ein Gewöhnungseffekt scheint sich breit zu machen. Dabei gibt es immer mehr Stimmen, auch von wissenschaftlicher Seite, die davon sprechen, dass noch nicht einmal die Hälfte des Desasters bekannt sei. Trotz einem Euro der auf Rekordniveau notiert, trotz Rekordniveau beim Öl-Preis und trotz steigender Nahrungsmittelpreise steigen auch die Märkte. Zudem wird zum ersten Mal seit langer Zeit eine Inflationsrate von über 3 % ausgewiesen. Der Markt ist trotz all dieser Belastungsfaktoren offensichtlich einfach für eine Aufwärtskorrektur reif.

Wenn Sie krank sind und im Bett liegen, haben Sie es ja auch irgendwann satt, nur so da herumzuliegen. Obwohl Sie es genau wissen, dass es viel zu früh ist, stehen Sie auf und wenn Sie eben noch nicht vollständig auskuriert sind, kommt es nicht selten zu einem Rückschlag, der meist viel schlimmer ist, als die ursprüngliche Krankheit. Ich kann einfach nicht glauben, dass die Krise schon zu Ende sein soll. Wehe wenn wir jetzt leichtsinnig werden. Dieses Debakel mag ich mir gar nicht vorstellen. Soweit ist es aber noch nicht. Die Märkte wollen nach oben. Das haben sie in den letzten 3 Tagen eindrucksvoll bewiesen.

An dieser Stelle möchte ich gerne einmal auf den aktuellen, sehr interessanten Chart des Dow Jones hinweisen. Der US-Leitindex hat am Freitag einen Ausbruch aus der wochenlangen Lethargie vollzogen. Geschlossen hat er genau an der Abwärtstrendlinie. Es wird spannend, ob diese in der kommenden Woche nach oben gebrochen wird. Wenn dies der Fall ist, wird es eine Signalwirkung mit Anschlusskäufen geben. Davon wird auch der DAX betroffen sein, der sich mit dem Freitagsanstieg ein Aufwärtspotenzial bis ca. 7.100 Punkte erarbeitet hat. Aber was kommt danach? Einfach ein Weiterlaufen an die alten Höchstmarken? Daran kann ich noch nicht glauben.

Ich hoffe, die Märkte sind nicht zu früh aufgestanden und müssen nicht wie der BVB feststellen, dass Geld alleine eben doch nicht alles bewegt (wie zum Beispiel Zinssenkungen), sondern dass es auch auf eine clevere und besonnene Führung ankommt.

Bleiben Sie am Ball, es gibt ja noch einige Titel zu vergeben, und schützen Sie Ihr Geld!

Herzliche Grüße
bis zur nächsten Woche

Ihr
Martin Marquardt

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Anmerkung der Redaktion: Bei dem Namen "Martin Marquardt" handelt es sich um ein Pseudonym. Unter diesem Pseudonym schreibt ein charttechnischer Analyst eines größeren Bankhauses, der anonym bleiben möchte

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