DAX mit Freudensprung zum Wochenstart – Große Hoffnungen in Joe Biden
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Die Welt setzt große Hoffnungen in den neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten. In Deutschland hofft unter anderem BDI-Chef Dieter Kempf auf einen Neustart auf Augenhöhe und die Börsen erhoffen sich mehr Berechenbarkeit und weniger Volatilität. Auch wenn Noch-Amtsinhaber Donald Trump die Wahl nicht anerkennt, steigt der japanische Nikkei im Gleichklang mit den anderen asiatischen Börsen auf den höchsten Stand seit 1991.
Die Freude darüber, dass vier Jahre Trump der Vergangenheit angehören, ist im Anlegerverhalten heute Morgen nicht zu übersehen. Die Investoren setzen darauf, dass Biden wieder stärker auf das Thema weltweite Zusammenarbeit setzt. Und es macht sich die Erwartung breit, dass eine geteilte Regierung in den USA zu moderaten politischen Maßnahmen in Bezug auf Steuern und Ausgaben führen wird. Die Republikaner werden wahrscheinlich die Kontrolle über den Senat behalten, was die Fähigkeit der Demokraten einschränken würde, wichtige Initiativen wie die Rücknahme von Steuersenkungen umzusetzen.
Neue Strafzölle aber könnten ebenso der Vergangenheit angehören oder sogar zurückgezogen werden. Viele Schocks der Trump-Regierung würden so ihren Schrecken verlieren, ohne dass der Markt vor höheren Steuern Angst haben muss. Das ist im Moment der Grund, warum der Aktienmarkt so stark steigt. Joe Biden hat an den Märkten ein Stein im Brett, weil er eben nicht Donald Trump ist. Wie sein Regierungsstil allerdings sein wird, bleibt abzuwarten.
Die erste große Bewährungsprobe dürfte neben der Gesundheitskrise als solches die zeitnahe Verabschiedung eines Konjunkturpaketes zur Überwindung des wirtschaftlichen Corona-Schocks darstellen. Eine geteilte Regierung bedeutet am Ende nicht nur, dass höhere Steuern weniger wahrscheinlich werden. Es könnte auch bedeuten, dass sich das Konjunkturpaket länger hinzieht.
Auch wenn der Deutsche Aktienindex mit einem Freudensprung in die neue Woche startet, bleibt der Markt zur Stunde noch unter 12.750 Punkten, womit aus technischer Sicht die Trendwendeformation weiter intakt ist. Erst darüber würde sich das technische Gesamtbild aufhellen.