Kommentar
18:00 Uhr, 18.05.2008

DAX mit Ausbruch, Katastrophe in China

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Ich habe mich in der vergangenen Woche an dieser Stelle ausführlich mit dem chinesischen Regime und deren Haltung zur Hilfe für die Hurricane-Opfer in Birma befasst. Dass es unmittelbar danach zu einer ähnlich schlimmen Katastrophe für die chinesische Bevölkerung kam, ist fast schon Ironie des Schicksals. Fatal sind wiederum die Umstände, die man zur Zeit in diesem Zusammenhang im Fernsehen zu sehen und hören bekommt.

Genau wie bei der Hilfe für Birma, die die chinesische Regierung mit der Begründung ablehnt, es sei ja nicht so schlimm, ist auch die Hilfe für das eigene Volk nicht im erforderlichen Maße zu spüren. Trotzdem wird gesagt, man habe die Lage im Griff. Nahezu stündlich werden die Totenzahlen nach oben korrigiert. Wenn man hört, wie viele Städte und Ortschaften noch von der Aussenwelt abgeschnitten sind, dann kann man nur zu dem Schluss kommen, dass China gar nichts im Griff hat.

Propaganda ist einmal mehr das Allheilmittel, mit dem China versucht, eine Katastrophe zu managen. Menschenleben zählen nach wie vor nicht viel. Wann wacht dieses Regime endlich einmal auf? Vielleicht, wenn noch weitere Katastrophen geschehen? Oder wenn die Wirtschaft ob der hohen Rohstoffpreise vielleicht doch einmal ins Stocken gerät (sicher nicht)? Oder bedarf es erst eines Aufstandes der Bevölkerung, die der Diktatur überdrüssig ist? Eine Studentenbewegung wurde ja bereits einmal blutig niedergeschlagen. Und auch ich gehöre sicher nicht zu den Helden, die sich in die erste Frontlinie gegen totalitäre Militärs stellen würden. Aber mir geht es ja auch gut und mir fehlt es an nichts. Aber wenn der Mensch seines Essens und Trinkens und am Ende auch noch seiner Würde beraubt wird, dann sieht man das vielleicht mit anderen Augen und dann wird auch ein Feigling wie ich zum Helden. Ich bin gespannt, was wir bei den Olympischen Spielen alles zu sehen bekommen, was der Öffentlichkeit sonst vorenthalten wird. Vielleicht ist dieses Ereignis ja auch der vorläufige Höhepunkt der wirtschaftlichen Entwicklung. Ich warnte ja bereits vergangene Woche vor Anlagen in China, damals allerdings noch aus humanitären Gründen. Nun ist ein weiterer hinzugekommen.

Der DAX bewegte sich in der letzten Woche unter großen Schwankungen in der avisierten Bandbreite zwischen 7.000 und 7.100 Punkten. Am Freitag gab es dann den Ausbruch nach oben, was den Index bis an die Marke von 7.200 heranführte. Dieser Wert konnte im Tagesverlauf aber nicht gehalten werden. Trotzdem hat sich damit der Aufwärtstrend und auch der Ausbruch etabliert. Das nächste Ziel nach oben dürfte nun der Bereich von 7.400 Punkten sein. Die Marke von 7.200 stellt aber noch einen Widerstand dar, der aus dem Sommer letzten Jahres resultiert. Ein Überspringen der 7.200 dürfte dann den Schub Richtung 7.400 nach sich ziehen. Ich rechne dann aber mit einer Korrekturbewegung.

Der Markt ignoriert konsequent die nach wie vor negativen Daten. Das könnte nun bis zum Jahresende so bleiben. Die Präsidentschaftswahlen sind zusätzlicher Treibstoff für ein positives Marktumfeld, da Wahljahre in den USA immer schon gute Börsenjahre waren.

Freuen wir uns also über anhaltende Börsengewinne, bleiben aber trotzdem auf der Hut und am Ball und sichern weiterhin unser Vermögen.

Herzlichst,

bis zur nächsten Woche

Ihr Martin Marquardt

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