Kommentar
10:02 Uhr, 13.03.2023

DAX läutet Bärenmarkt ein – Erinnerungen an die Finanzkrise werden wach

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  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Der Deutsche Aktienindex hat nun eine obere Trendwendeformation ausgebildet. Am Freitag ist der über fünfmonatige Aufwärtstrend das erste Mal gebrochen worden. Technisch signalisiert der Index damit den Beginn eines Bärenmarktes. Die positive Tendenz heute Morgen diente lediglich dem Zweck, die ausgelöste Trendwende zu bestätigen. Dem Index gelang kein Wiederanstieg über 15.490 Punkte und damit droht jetzt ein weiterer Absturz.

Lange Zeit wähnte sich der Kapitalmarkt in Sicherheit vor den Exzessen am Markt für Kryptowährungen. Nun ist zumindest mittelbar eine Verknüpfung entstanden: Erst die Pleite der Silvergate Capital, jetzt die staatliche Carte Blanche für die SVB Financial. Zwar sorgt die Rettung der Einlagen des Startup-Finanzierers zunächst für eine positive Tendenz in den US-Futures für den heutigen Handel. Dennoch ist das, was in den vergangenen 72 Stunden bekannt geworden ist, unter dem Strich sehr negativ für den Finanzmarkt.

Die Art von Übernacht-Rettungs-Aktionen weckt böse Erinnerungen an die Finanzkrise von 2008. Die US-Regierung versucht, die Krise zu isolieren und toxische Ansteckungseffekte zu vermeiden. Es ist aber alles andere als sicher, ob das auch funktioniert. Der Markt vermutet, dass die Probleme, die bei der SVB sichtbar geworden sind, auch in anderen Bilanzen stecken, auch in jenen der ganz Großen.

Längst haben die Anleger eine Verknüpfung zwischen teuren staatlichen Rettungsaktionen und der damit ausgelösten Inflation hergestellt. Der Markt steht vor einem Teufelskreis aus dem Bedarf steigender Zinsen und einem wachsenden Rezessionsrisiko. Unter dem Strich erhöhen die Probleme der SVB und das, was daraus folgt, das Risiko für eine harte Landung und eine Rezession in der US-Wirtschaft.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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