Kommentar
08:36 Uhr, 20.01.2023

DAX lässt heiße Luft ab – Rezessionsgespenst wird in 2023 noch öfter vorbeischauen

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Der Deutsche Aktienindex hat mal etwas heiße Luft aus den Kursen gelassen, die Korrektur war überfällig und ist aus technischer Sicht mehr als gesund. Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, hat in Davos deutlich gemacht, dass sie noch lange auf der geldpolitischen Bremse bleiben wird. Hier hatten sich die Anleger etwas mehr Entgegenkommen der Geldpolitik erhofft.

Gleiches Thema in den USA. Hier ächzt die Wall Street unter der strengen Regentschaft der Federal Reserve. Die Aussicht auf billiges Geld der Notenbanken ist wie eine Honigfalle, an der Anleger kleben bleiben. Zwar schütteln die Verantwortlichen in Fed und EZB immer wieder daran und ein paar zu spekulative Anleger fallen runter. Zwei, drei Tage später aber kleben sie wieder, weil sie sich durch schwächere Inflationsdaten bestätigt sehen. Sie verkennen dabei, dass die Zinsen trotz dieser Abwärtstendenz in den Preisen noch lange Zeit oben bleiben werden. Auch über weite Teile des Jahres 2023 hinweg, in dem sich zeitgleich die Wirtschaftsdaten merklich abkühlen werden. Das Rezessionsgespenst wird deshalb noch öfter sein Unwesen auf dem Börsenparkett treiben.

Weltweit betreiben die Investoren derweil Stock-Picking in bestimmten Indizes und Regionen. Der Hang Seng profitiert von der Wiedereröffnungs-Hoffnung in China. In Großbritannien steht der FTSE 100 in Tuchfühlung zu seinem Allzeithoch und reagiert damit mehr auf das schwache Pfund als auf irgendeine wirtschaftliche Stärke, die nicht vorhanden ist. Und aufgrund der Tatsache, dass Indien in Russland Öl wahrscheinlich unter 60 Dollar pro Barrel kauft und dann Diesel nach Europa zu einem mehrfachen Preis exportiert, steigt der Nifty 50 und nähert sich damit dem erst vor zwei Monaten erreichten Allzeithoch an.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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