DAX kriegt am Nachmittag die Kurve – Timing für geldpolitischen Kurswechsel ist schwierig
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Nach der gestrigen Konsolidierung mussten die Bullen heute wieder aktiv werden, um zu verhindern, dass der Anstieg der vergangenen Woche wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt. Mit Hilfe der Wall Street, die seit der Fed-Sitzung nur noch eine Richtung kennt, ging es am Nachmittag dann wieder komfortabel über die 15.100er Marke. Damit könnte der DAX in den kommenden Tagen Anlauf auf die Region um 15.500 Punkte nehmen, die allerdings eine harte Nuss werden dürfte.
Anleger greifen in diesen Tagen bei Aktien zu, weil die sich abschwächende Konjunktur eine lockerere Geldpolitik und am Ende auch Zinssenkungen erfordert. Aber nur darauf zu setzen, kann sich am Ende als Fehler herausstellen. Nach den jüngsten Zahlen spricht vieles dafür, dass der außergewöhnliche Beschäftigungsboom in den USA zu Ende geht. Nicht nur, dass die Wirtschaft weniger Arbeitsplätze schafft und die Arbeitslosenquote steigt, sondern auch das Lohnwachstum verlangsamt sich. Hier aber lohnt der Blick auf die Kehrseite der Medaille.
Wenn Menschen keine Arbeit finden, werden sie weniger konsumieren. Konsumieren sie weniger, fällt das Einkommen eines anderen weg. Und das bedeutet theoretisch weitere Jobverluste. Die Arbeitslosenquote hat deshalb historisch gesehen die Tendenz, in die Höhe zu schnellen. Das macht bereits scheinbar marginale Veränderungen der Arbeitslosenquote zu einem großen Warnzeichen.
Die guten alten Zinssenkungen sind ein Instrument, das dagegen durchaus helfen und mit einem richtigen Timing einen tieferen Abschwung verhindern kann. Da die Inflation aber immer noch hoch ist, dürfte es schwierig für die Notenbanken werden, diesen richtigen Zeitpunkt zu finden.
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