Kommentar
08:21 Uhr, 20.06.2024

DAX kommt nicht vom Fleck – Starker Dollar wird für andere zum Problem

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Die Mega-Cap-Rally in den USA geht weiter und treibt den Technologieindex Nasdaq 100 auf ein neues Rekordhoch, das Plus allein im Juni 1.000 Punkte. Von Abkühlung und Konsolidierung keine Spur. Die hohen Zinsen in den USA sind im Moment eher das Problem der anderen.

Vom polnischen Zloty bis zum mexikanischen Peso gibt es in vielen Ländern zunehmend Verwerfungen, die auf wirtschaftliche Probleme in Folge des starken Dollar und einer relativ schwachen Binnenkonjunktur zurückzuführen sind. Es ist eine Folge des länger als ursprünglich erwarteten Hochzinsumfeldes, an dem die US-Notenbank festhält. Jetzt kommt auch der Offshore-Yuan unter die Räder. Die chinesische Währung fällt auf den tiefsten Stand in einem Jahr. Auch der Yen wertet weiter ab. Anleger außerhalb der USA müssen zunehmend ein Auge auf die eigene Währung haben. In Japan ist jederzeit eine neue Währungsintervention der eigenen Notenbank zu befürchten, die versucht, den Yen zu stabilisieren, was den Nikkei unvermittelt unter Druck bringen könnte.

Die steigende Volatilität am Währungsmarkt betrifft auch Anleger im Deutschen Aktienindex. Die Optionsmärkte nehmen eine Schwankung im Wechselkurs des Euro gegenüber dem US-Dollar über die nächsten 30 Tage von 2,1 und von 4,7 Prozent über die nächsten drei Monate vorweg. Es ist die Angst vor dem Ergebnis der Neuwahlen in Frankreich und den Folgen für die Eurozone.

In einem normalen Marktumfeld politischer Stärke wäre eine Abwertung des Euro fast gleichzusetzen mit besseren Exportaussichten für die deutsche Wirtschaft und ergo positiv für den DAX. Nun aber würde eine weitere Abwertung Alarm schlagen. Es wäre das schwindende Vertrauen internationaler Investoren in die Gemeinschaftswährung. Das kann in einem Teufelskreis enden: Der Kapitalabzug belastet die europäische Konjunktur, was die Europäische Zentralbank zwingen würde, schnellere Zinssenkungen durchzuführen, die den Euro weiter belasten und dann wären wir wieder inmitten einer Eurokrise.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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