Kommentar
07:56 Uhr, 07.10.2015

DAX: Klarer Kauf bis Jahresende?

Man muss es klar sagen: die QE-Rally europäischer Aktien war nichts. Alle Gewinne, die seit Ankündigung des EZB Anleihenkaufprogramms erzielt wurden, sind wieder weg. Der Dax bewegt sich mit einem Minus von über 20% von seinem Hoch im April sogar in Bärenmarktterritorium. Jeder Bärenmarkt pausiert aber auch einmal.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Die Zeit von Anfang Oktober bis Ende Dezember ist traditionell eine gute Zeit für Aktien. Die Jahresendrally kennt jeder. Wie diese in den USA verläuft, habe ich kürzlich diskutiert. Anhand von über 100 Jahren Historie sind die statistischen Hinweise auf eine Outperformance mit hoher Trefferquote erdrückend.

Nicht nur US Aktien können eine Jahresendrally hinlegen. Man kann sogar sagen, dass der Dax seine US Pendants klar aussticht. Grafik 1 zeigt die durchschnittliche Performance des Dax Performanceindex bis Jahresende abhängig vom Kaufzeitpunkt. Wer 10 Wochen vor Jahresende kauft, der kann bis Ende Dezember eine Performance von ungefähr 5,5% erwarten.


US Indizes boten bei einem Einstieg 10 Wochen vor Jahresende eine durchschnittliche Performance von knapp 6%. Das ist äquivalent, doch dafür kann man beim Dax durch einen etwas früheren Einstieg (11 oder 12 Wochen vor Jahresschluss) bis zu 7% holen. Der Dax beginnt mit seiner Rally etwas früher als die US Werte. Man sollte also nicht unbedingt auf Vorgaben aus Übersee warten, da der Dax ausnahmsweise einmal früher dran ist als die US Pendants.
Wie attraktiv die Jahresendrally deutscher Aktien sein kann zeigt Grafik 2. Hier ist nicht mehr der Durchschnitt seit 1990 gezeigt, sondern der Durchschnitt nach Jahrzehnt auf Basis der besten Einstiegszeitpunkte. Es kristallisiert sich ein deutliches Muster heraus, welches einem Einstieg 11 oder 12 Wochen vor Jahressende den Vorteil gibt.

Die Zuverlässigkeit der Jahresendrally ist sehr hoch. Die Trefferquote liegt mit 83 bis 88% sehr gut, sogar noch höher als bei den US Indizes. Von wenigen Ausnahmen abgesehen (Grafik 3) hat der Dax eine sehr gute Performance geliefert. Selbst im Jahr 2008 war eine positive Rendite zu schaffen, wenn man 11 Wochen vor Jahresende kaufte.

Die hohe Relevanz der Jahresendrally darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch Jahre gab, in denen der Dax eine negative Performance auswies. Wer den Einstiegszeitpunkt falsch wählte, konnte bis zu 25% verlieren. Striktes Risikomanagement bleibt auch zu Jahresende eine absolute Notwendigkeit. Wer sich daran hält kann in diesen Tagen in den Markt gehen und hat zumindest ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis auf seiner Seite, auch wenn der Markt momentan noch stark schwankt.

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  • Marco Soda
    Marco Soda

    konträ zum Dax : ja

    15:59 Uhr, 07.10.2015
  • bembes
    bembes

    Gibt es beim Bund Future auch eine Jahresendrally ???

    15:58 Uhr, 07.10.2015

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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