Kommentar
11:42 Uhr, 01.06.2019

DAX: Kein Verkaufssignal im Juni!

Anleger sollten vorerst weiter im DAX investiert bleiben. Der Gebert-Indikator, einer der am besten funktionierenden Signalgeber für den deutschen Leitindex, liefert auch im Juni kein Verkaufssignal.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Der Mai verlief für Anleger, die im deutschen Leitindex DAX investiert waren, wenig erfreulich. Um ganze fünf Prozent ging es im Börsenbarometer nach unten. Damit bewahrheitete sich, dass mit dem Mai die saisonale schwierige Phase des Börsenjahres begonnen hat. Im Sommerhalbjahr fällt die Performance an den Aktienmärkten im langjährigen Durchschnitt deutlich schwächer aus als im Winterhalbjahr (siehe: Was Trader über den Juni wissen müssen).

Der Gebert-Indikator ist langfristig einer der zuverlässigsten Signalgeber für die Entwicklung des deutschen Aktienmarktes. Wer sich in den vergangenen Jahrzehnten an seine Signale gehalten hat, konnte eine deutliche Outperformance gegenüber einem Anleger erzielen, der einfach dauerhaft im DAX investiert war (siehe auch: Gebert-Indikator: So funktioniert das Signalsystem für den DAX).

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Die langfristige Outperformance bedeutet aber natürlich nicht, dass der Gebert-Indikator in jedem Monat eine zuverlässige Prognose liefert. Im Mai etwa war der Gebert-Indikator den Anlegern keine große Hilfe. Zwar sank der Gebert-Indikator von drei Zählern im April auf nur noch zwei Punkte im Mai. Doch nach den Regeln des Gebert-Systems bedeutet ein Stand von zwei Punkten, dass Anleger ihre bisherige Positionierung (in diesem Fall eine Long-Position) beibehalten.

Der aktuelle Stand des Gebert-Indikators

Im Juni verharrt der Gebert-Indikator bei zwei Punkten. Damit wird nach den Regeln des Systems auch im Juni die bisherige Positionierung (Long-Position im DAX) beibehalten.

Aktuell stellen sich die Teilindikatoren folgendermaßen dar:

  • Leitzins: Da die letzte Zinsveränderung der EZB eine Leitzinssenkung war (bereits im Jahr 2016), gibt es für dieses Kriterium weiterhin einen Punkt.
  • Inflationsrate: Die HCPI-Inflationsrate für die Eurozone lag im April (dem letzten Monat, für den endgültige Daten vorliegen) bei 1,7 Prozent und damit höher als ein Jahr zuvor (1,2 Prozent). Damit gibt es für die Inflationsrate weiterhin keinen Punkt.
  • EUR/USD-Wechselkurs: Der Euro-Dollar-Wechselkurs lag Ende Mai 2019 bei 1,1167 und damit tiefer als ein Jahr zuvor (1,1692). Damit gibt es für das Wechselkurskriterium des Gebert-Indikators weiterhin einen Punkt.
  • Saisonalität: Da wir uns nicht im Zeitraum zwischen 1. November und 30. April befinden, gibt es für den Teilindikator Saisonalität weiterhin keinen Punkt.

Derzeit liefern also nur das Leitzins- sowie das Wechselkurskriterium einen Punkt. Damit der Gebert-Indikator ein frisches Verkaufssignal erzeugt, müsste der Punktestand auf einen oder auf null Punkte sinken. Da eine Leitzinserhöhung durch die Europäische Zentralbank (EZB) kurzfristig ausgeschlossen ist, kann der Punktestand in den kommenden Monaten nur sinken, wenn das Wechselkurskriterium keinen Punkt mehr liefert. Dazu müsste der Euro allerdings auf mehr als 1,16 US-Dollar zulegen, denn über diesem Niveau notierte die europäische Gemeinschaftswährung ein Jahr zuvor. Kommt es nicht zu einer solchen Aufwertung des Euros, dürfte es in den kommenden Monaten bei mindestens zwei Punkten im Gebert-Indikator bleiben.

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15 Kommentare

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  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Herr Baron, das war doch mal eine erfolgreiche Börsenwoche mit einem bullish engulfing in den Wochencharts der Amis und die (vorübergehende?) Rückeroberung des 61,8% Fibos. Kurzfristig evtl leicht runter aufgrund des Shootingstars, aber ansonsten sieht es nicht schlecht aus.

    Wie sehen Sie das?

    01:18 Uhr, 08.06.2019
  • Sarkast
    Sarkast

    Ein Indikator wie jeder andere. Mal gebert er, mal nimmt er.

    20:08 Uhr, 03.06.2019
  • hochdietassen
    hochdietassen

    Schaunmermal: Im Mai war es ja auch so...und meine Absicherungen haben mir 40% Gesamtdepotgewinn gebracht. Mindestens Hedges sollten "beigemischt" werden...Indikator hin oder her...

    07:01 Uhr, 03.06.2019
  • Unzenkönig
    Unzenkönig

    Puuuhhh... ich stehe immer noch am "Roulettisch" und setze auf schwarz- ich behalte bzw. stocke auf ko short zertis... Gruß an Herrn Gebert. Ich sitze meine Aktieninvestments weiter aus und freue mich über echtes Ge(o)ld..

    17:33 Uhr, 02.06.2019
  • Chamäleon
    Chamäleon

    gehört zwar nicht hierher......aber so kann es gehen und es kommt wohl noch schlimmer......die Grünen überholen - wenn auch nur in Umfragen - die CDU....Nahles auf dem Weg ins Takatukaland, wo sie auch hingehört.....Scholz schließt erneute Koalition mit CDU aus....Reaktion der Wähler kennt man ja schon, nur die SPDler sehen das sicher mal wieder anders. Die letzeten übriggebleibenen Genossen stimmen sich bald wieder ein und rufen "Jetzt geht es los" 😂😂......Grüße von Sarrazin......😀 .....jetzt kann ich noch nicht einmal mehr schwarzsehen vor lauter Grünspan...☹😎

    https://www.welt.de/politik/de...

    11:47 Uhr, 02.06.2019
  • Kahroba
    Kahroba

    Warum kann man Gebert Indikator nirgends finden? Die 2 Links die Sie früher angegeben hatten sind beide defekt.

    10:44 Uhr, 02.06.2019
  • daxe
    daxe

    dienstag ami daten wichtig

    mittwoch auch welche und dat beige book

    donnerstag unser Draghi

    freitag ami Arbeitsbericht

    könnte ab dienstag wieder zum we Richtung norden gehn

    20:19 Uhr, 01.06.2019
  • trend-x
    trend-x

    der Gebert läuft immer hinterher und springt auch in diesem Fall erst bei 11.300 an. Dann lieber die eigenen Indis nutzen und seit 12.170 schon drin sein.

    20:10 Uhr, 01.06.2019
  • BB Utz
    BB Utz

    Also mit den zwei Gebert Punkten fuer die nächsten Monate, per Definition schlaf ich keineswegs ruhiger🙄

    16:14 Uhr, 01.06.2019
  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Die kommenden Wochen könnten einige Marktteilnehmer überraschen. Ich hoffe, dass ich jetzt nicht selbst als Kontraindikator diene ;-)

    14:39 Uhr, 01.06.2019
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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