DAX: Kein klarer Trend - Bafin: Staat muss Verbraucher besser schützen
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DAX
Den deutschen Standardwerten fehlt am Dienstag eine klare Richtungsentscheidung. Der Dax notiert am Mittag um 0,14 % leicht tiefer bei 9.645 Punkten. Die Marktbewegungen bleiben wenig dynamisch und wesentliche Kurstreiber sind nicht zu sehen.
Charttechnik
Der Versuch, das gestrige Reversal heute direkt aufzunehmen, ist bisher nicht wirklich gut gelungen. Der Dax befindet sich in einer kurzfristigen Abwärtsbewegung und unterhalb von 9.685 Punkten ist zu befürchten, dass die gestrige Erholung wieder abverkauft wird. Erst wenn der Kursanstieg über dieses Hoch klappt, steigen die Chancen auf neue Jahreshochs.
Thema des Tages
Die Finanzaufsicht Bafin fordert einen besseren Schutz der Verbraucher gegen riskante Geldanlageprodukte. Anbieter wüssten mehr als Verbraucher, und diese Kluft werde eher größer als kleiner, sagte Bafin-Präsidentin König am Dienstag in Frankfurt. In einer sozialen Marktwirtschaft müsse daher der Staat den Verbraucher schützen. Sie regte verständlichere Informationen in Wertpapierprospekten an sowie eine Diskussion darüber, ob es sinnvoll sei, dass komplexe Produkte etwa über Briefkastenwerbung vertrieben werden dürfen.
Entschlossen zeigte sie König auch mit Blick auf die Abwicklung maroder Banken. „Es reicht nicht, systemrelevante Banken mit höheren Kapitalanforderungen widerstandsfähiger zu machen und sie besonders streng zu beaufsichtigen", sagte sie. „Wir müssen systemrelevanten Banken glaubhaft klar machen können, dass wir sie scheitern lassen, wenn ihr Geschäftsmodell nicht taugt." Dazu sei ein grenzüberschreitendes Abwicklungsregime notwendig, forderte König.
Aktien im Blick
K+S-Titel verlieren nach einem negativen Analystenkommentar zur Stunde 1,00 %. Kepler Cheuvreux stufte K+S von „Buy“ auf „Hold“ ab.
United Internet-Aktien legen aktuell 6,04 % zu. Die Quartalszahlen lagen über den Erwartungen, außerdem hat das Unternehmen seine Gesamtjahresziele bestätigt.
MorphoSys setzt sich mit 7,07 % an TecDAX-Spitze. Das Krebswirkstoffkandidat MOR208 hat in den USA und der EU den sog. Orphan Drug-Status erhalten.
Deutsche Annington sacken hingegen um 5,54 % ah. Die Platzierung von 12,5 % bzw. 30 Mio. Aktien durch die Monterey Holdings und CPI Capital belastet das Papier. Als Platzierungspreis werden 19,50 Euro genannt.
Konjunktur
Laut Angaben der KfW ist die Zahl der Existenzgründungen in Deutschland im vergangenen Jahr um 12 % auf 868.000 angestiegen.
Die Verbraucherpreise in Großbritannien sind April um 1,8 % gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Die Prognose lag knapp darunter (+1,7%).
Der Industrieumsatz in Italien hat sich im März um 0,3 % erhöht. Der Vormonatswert wurde von -1,5 % auf -1,4 % revidiert.
Währungen
Während EUR/USD angesichts der belastenden Erwartung, dass die EZB im Juni weitere geldpolitische Lockerungen vornehmen wird, bis bislang 1,3677 im Tief zurückfällt, legt GBP/USD bislang bis 1,6863 in der Spitze zu. Das Pfund profitiert dabei von aufgekommener Zinsanhebungsfantasie.
AUD/USD ist nach Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls des letzten Notenbanktreffens der Reserve Bank of Australia auf ein Zweiwochentief bei 0,9255 gefallen. Der aktuelle Leitzins von 2,50 Prozent sei noch für eine Weile angemessen, da die Inflation unter Kontrolle und das Wirtschaftswachstum auf Sicht der kommenden Monate unterhalb des Trends liegen dürfte, hieß es.
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