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12:41 Uhr, 06.01.2015

DAX: ifo-Präsident Sinn: "Griechenland steckt in der Falle"

Der Dax versucht sich heute an einer Stabilisierung. Die Belastungsfaktoren `Griechenland`, `fallender Ölpreis` und die `Angst vor einem Kollaps der russischen Wirtschaft` bleiben zwar nach wie vor auf der Agenda, jedoch scheinen sich die Gemüter etwas beruhigt zu haben.

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DAX

Nach dem starken Kursabfall von 3 % zu Wochenbeginn versucht sich der deutsche Leitindex heute an einer Stabilisierung. Gegen Mittag notiert er Dax etwas über der 9.500-Punkte-Marke (+0,31 %). Am Montag kannte der Index im Sog der Grexit-Debatte (Euro-Austritt Griechenlands), fallender Ölpreise und den Sorgen um die schwache russische Wirtschaft kein Halten mehr. Heute scheinen sich die Gemüter wieder etwas beruhigt zu haben.

Charttechnik

Nachdem der Dax zur heutigen Eröffnung kurzzeitig auf ein neues Tief zurückfiel, treiben die Käufer den Index seit drei Stunden in eine Erholung. Diese stößt auf Stundenebene im Bereich von 9.570 Punkten auf einen ersten Widerstand. Angesichts des herrschenden kurzfristigen Abwärtstrends muss anschließend mit einer Wiederaufnahme der Abwärtsbewegung gerechnet werden, wobei ein erstes Ziel im Bereich des Tagestiefs liegt.

Thema des Tages

Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn fordert erneut die Abkehr Athens aus der Währungsunion. „Griechenland muss wirtschaftlich wieder auf die Beine kommen und wettbewerbsfähig werden. Das erfordert eine Abwertung seiner Währung, also einen zeitweisen Euro-Austritt, was wiederum einen Schuldenschnitt bedingt“, sagte Sinn. Zur Begründung verwies er auf die miserable wirtschaftliche Lage. „Griechenland hat heute doppelt so viele Arbeitslose wie im Mai 2010. Die Industrieproduktion ist um 30 Prozent eingebrochen gegenüber dem Vorkrisenniveau. Das Land steckt in der Falle. Die interne Abwertung durch die Sparprogramme ist gescheitert.“

Griechenland könne ohnehin seine Schulden niemals zurückzahlen, und es drohe schon jetzt ein weiterer Staatskonkurs wie 2012, fügte Sinn hinzu. Falls Griechenland aus dem Euro ausscheide, müsste Deutschland derzeit maximal mit einem Verlust bis zu 76 Milliarden Euro rechnen. Aber auch wenn das Land nicht aus dem Euro ausscheide, seien die Verluste in etwa genauso hoch, nur würden sie anders verbucht. Und bei einem Verbleib Griechenlands in der Eurozone sei sogar zu vermuten, dass dem Land trotz eines sofortigen Schuldenschnitts auf die Dauer immer wieder neue Kredite gegeben und erlassen werden müssten, was den Unterhalt des Landes durch die Staatengemeinschaft zum einem Fass ohne Boden mache.

Aktien im Blick

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Konjunktur

Der Gesamt-Einkaufsmanagerindex für die Eurozone ist im Dezember um 0,3 auf 51,4 Zähler gestiegen, wie das Forschungsinstitut Markit mitteilte. In einer ersten Berechnung war ein Wert von 51,7 Punkten ermittelt worden. Sowohl im Dienstleistungssektor als auch in der Industrie verbesserte sich die Stimmung leicht.

Seit 2007 sind in der gesamten Eurozone unter dem Strich 3,8 Millionen Arbeitsplätze verloren gegangen. Das zeigen Berechnungen Ernst & Young, die der Zeitung „Welt" vorliegen. In Deutschland kamen hingegen seit 2007 fast 2,3 Millionen Arbeitsplätze hinzu.

Währungen

Der US-Dollar setzt auch am Dienstag seine Rally fort. EUR/USD fällt bislang bis 1,1890 im Tief zurück, während GBP/USD auf ein frisches 17-Monatstief bei 1,5173 gestürzt ist. USD/NOK strebt dank Ölpreisverfall und enttäuschendem norwegischen Einkaufsmanagerindex mit bislang 7,7330 in der Spitze wieder seinem am 16. Dezember 2014 erreichten Rekordhoch entgegen.

Der Yen profitiert hingegen von der gestiegenen Risikoaversion an den Märkten. USD/JPY notierte bislang bei 118,62 im Tief. Den Austral-Dollar beflügeln Spekulationen, dass China Infrastrukturprojekte im Wert von sieben Billionen Yuan schneller als geplant auf den Weg bringen will. AUD/USD notierte bislang bei 0,8157 im Hoch.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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