DAX holt sich die 15.000 zurück – Stress im Bankensektor hat sich zunächst gelegt
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Der Deutsche Aktienindex muss nun die Gewinne der gestrigen Rally verteidigen und darf in den kommenden Tagen auf kein neues Tief mehr abrutschen. Erst dann könnte man von einer Bodenbildung sprechen und es bestünde die Chance auf eine nachhaltige Erholung.
Dazu müssen aber erst einmal die Hiobsbotschaften aus dem Bankensektor abreißen. Die Zwangshochzeit zwischen der UBS und der Credit Suisse löst zwar für den Moment die größten Liquiditätssorgen, ändert aber nichts am Geschäftsausblick oder Solvenz der angeschlagenen Großbank. Die Hoffnung ist, wie schon bei vergangenen Bankenkrisen, dass ein ausreichendes Maß an Liquidität die Stressauslöser für den Moment wegspülen kann. Ob das aber schon ausreicht, um den positiven Kipppunkt in der Stimmung zu erreichen, ist fraglich.
Der Markt setzt auch darauf, dass die US-Notenbank morgen den Schalter wieder umlegen wird zu einer etwas entspannteren Geldpolitik. Aber sie darf auf keinen Fall die Inflation aus den Augen verlieren. Sie muss den Drahtseilakt schaffen zwischen der Beruhigung misstrauisch gewordener Anleger und der Notwendigkeit, die Teuerung zu bekämpfen – eine nahezu unerfüllbare Aufgabe. Die Versuchung dürfte groß sein, in altbekannte Muster zu verfallen und die Geldschleusen zu öffnen, wenn Probleme nicht bewältigbar erscheinen.
Die Fed hat längst erkannt, zu spät gehandelt zu haben, um die Inflation zu bekämpfen. Daher wollte sie das Zeitfenster nutzen, indem die Konjunktur noch stark und die Banken gesund waren. Dieses Fenster hat sich nun geschlossen. Ab jetzt kann es nur noch darum gehen, möglichst wenig Schaden anzurichten und dabei nicht den Eindruck zu erwecken, zu wenig getan zu haben, um die strauchelnden Banken zu stützen. Eines hat man aus der Finanzkrise 2008 gelernt: Man darf keine Bank fallen lassen, sonst zieht es im schlimmsten Fall alle auch unbeteiligten Geldhäuser mit in den Abgrund, was weltweite wirtschaftliche Verwerfungen nach sich ziehen kann.
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