Kommentar
09:25 Uhr, 09.07.2020

DAX hält die 12.500er Marke – Börse hofft auf Überraschungen in der Berichtssaison

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Erholung ist am heutigen Donnerstag am deutschen Aktienmarkt angesagt, nachdem der DAX in den vergangenen Tagen zwei Mal die Marke von 12.500 Punkten, die zuvor als Widerstand galt, erfolgreich verteidigen konnte. Diejenigen Anleger, die noch abwartend an der Seitenlinie stehen, müssen einsehen, dass sie zumindest für den Moment nicht noch billiger in den Markt kommen.

An der Börse werden weiter die positiven Effekte der geld- und fiskalpolitischen Stützungsmaßnahmen gegen mögliche Auswirkungen regionaler Lockdowns aufgrund wieder steigender Infektionsfälle abgewogen. Die Anleger bleiben aber zuversichtlich, dass die jüngst veröffentlichten und in vielen Fällen über den Erwartungen liegenden Wirtschaftsdaten auch zu besser als befürchteten Quartalszahlen führen, wenn die Unternehmen in der jetzt anlaufenden Berichtssaison ihre Bilanzen vorlegen.

SAP geht mit gutem Beispiel voran und legt heute Morgen gute Zahlen vor, während man den Ausblick auf das Geschäftsjahr bekräftigt. Damit hat die Börse ihr eigenes Thema für den Moment gefunden und das lautet Berichtssaison. Sie bleibt damit auch weiterhin relativ immun gegenüber dem Coronavirus. Wenn das Virus zwischenzeitlich dann doch mal wieder auf dem Parkett ankommt, führt dies bestenfalls zu leicht bremsenden Effekten in einer intakten Aufwärtsbewegung.

Die Börsen haben den Aufwärtsimpuls auch deshalb entwickelt, weil auch in den USA jetzt ein Umfeld von nahezu Nullzinsen herrscht. Die Alternativen für risikolose Renditen sind einfach nicht mehr so gegeben wie in der Vergangenheit.

Stützend wirkt außerdem die Rally an den festlandchinesischen Börsen – ein Plus von acht Prozent allein in dieser Woche. China wird als Blaupause für den möglichen Verlauf der Pandemie im Rest der Welt gesehen. Die schlimmste Entwicklung wäre ein neuer landesweiter Lockdown. Dass es den im Reich der Mitte bislang nicht gegeben hat, ist eine gute Nachricht. Man hofft an der Börse, dass sich das Beispiel China auch auf andere Länder der Welt übertragen lässt.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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