DAX® - Größter 3-Tages-Verlust seit Corona
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Größter 3-Tages-Verlust seit Corona
„Erst passiert ganz lange nichts und dann passiert alles auf einmal!“ Diesen Eindruck vermittelt der DAX® seit drei Handelstagen. So steht das zweite Abwärtsgap in Folge (17.624 zu 17.526 Punkte) zu Buche (siehe Chart). Drei negative Kurslücken in Serie sind sehr, sehr selten und gab es z. B. während der Atomkatastrophe von Fukushima. Apropos Gaps: Mit den Kursverlusten vom Wochenauftakt haben die deutschen Standardwerte das Aufwärtspendant vom Februar 2024 geschlossen und zudem die 200-Tages-Linie (akt. bei 17.412 Punkten) unterschritten. Darüber hinaus ist es für das Aktienbarometer der größte 3-Tages-Verlust (1.167 Punkte) seit der Corona-Krise von 2020. Für einen kleinen Hoffnungsschimmer sorgt die Tatsache, dass sich der DAX® spürbar von seinem Tagestief (17.025 Punkte) erholen konnte. Zumindest ein kleines Indiz, dass die Bullen den o. g. langfristigen Durchschnitt der letzten 200 Tage nicht kampflos aufgeben werden. Dazu beitragen könnte auch der RSI, der erstmals seit September 2022 in seine untere Extremzone eingetaucht ist, sowie die heutige Erholung des Nikkei-225. Abseits dieser kurzfristigen DAX®-Einordnung noch eine strategische Einschätzung der jüngsten Kursschwäche (siehe unten).
DAX® (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart DAX®
Quelle: stock3.com²
Einige Stoppschilder
Bei der längerfristigen Analyse kommt dem Wochenchart der deutschen Standardwerte eine Schlüsselrolle zu. Per Wochenschlusskurs am vergangenen Freitag ist der DAX® in dieser Zeitebene unter die Trendlinie zurückgefallen, welche verschiedene Hochs seit 2015 verbindet (siehe Chart). Diese Trendlinie (akt. bei 17.973 Punkten) hatten wir zuletzt immer wieder als strategische Absicherung ins Feld geführt. Den Rückfall in den beschriebenen Trendkanal untermauert sowohl die gestrige Abwärtskurslücke als auch die zuvor vervollständigte Toppbildung. Eine erste nennenswerte Unterstützung bildet der Jahresschlussstand von 2023 bei 16.752 Punkten. Charttechnisch noch wesentlich bedeutender ist allerdings der Haltebereich aus den alten Hoch- und Tiefpunkten zwischen 16.500 und 16.200 Punkten. Diese Rückzugszone wird noch zusätzlich durch das 38,2%-Fibonacci-Retracement der gesamten Aufwärtsbewegung seit Oktober 2022 (16.207 Punkte) untermauert. Für weitere Bremsfaktoren sorgen der „Farbwechsel“ im Heikin-Ashi-Chart – nach zuvor zwei inside months – sowie das „false break“ auf der Oberseite im Verlauf des DAX®-Kursindex.
DAX® (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
Ein ganz besonderes Indikatorsignal!
Bei all diesen Stimmungskillern noch eine positive Rückblende: Mit der genannten Überschrift wiesen wir vor Jahresfrist beim S&P 500® auf ein bemerkenswertes Indikatorsignal im Monatsbereich hin (siehe „HSBC Daily Trading“ vom 1. August 2023). In dieser hohen Zeitebene hatte der trendfolgende MACD damals gerade ein neues Einstiegssignal geliefert. Da wir solche Signale und ihre Auswertung lieben, fühlten wir vor Jahresfrist diesem Indikatorsignal ausführlich auf den Zahn. Zur Erinnerung: Auf Basis der Daten seit Mitte der 1960er-Jahre verspricht ein positives MACD-Schnittmuster auf Sicht der kommenden 3, 6 und 12 Monate beim S&P 500® mit einer bemerkenswerten Treffergenauigkeit überdurchschnittliche Anschlussgewinne von 3,41 %, 6,51 % bzw. 12,75 %. Es ist unsere feste Überzeugung, dass solche statistischen Auswertungen zu einem vertieften Marktverständnis führen. Deshalb wollen wir heute Bilanz ziehen und analysieren, wie das 22 MACD-Einstiegssignale seit Mitte der 1960er-Jahre tatsächlich gelaufen ist. Während nach 6 Monaten das historische Mittel fast exakt getroffen wurde, fällt der Kursertrag nach einem Jahr mit +20 % sogar nochmals deutlich spektakulärer aus. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass das Signal dieses Mal Zeit benötigte, denn nach 3 Monaten notierte der S&P 500® 8 % im Minus.
S&P 500® (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart S&P 500®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
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