Kommentar
18:51 Uhr, 18.02.2019

DAX: Geht es jetzt viele Jahre lang abwärts?

Eine riesige, gerade im Entstehen begriffene Chartformation könnte zu einem "extrem langen und zähen Bärenmarkt" führen. Geht es im DAX mehrere Jahre lang abwärts?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Es könnte das Ende aller Bullenträume am deutschen Aktienmarkt bedeuten: Eine riesige Chartformation im DAX, die nach Einschätzung eines Marktkommentators auf Twitter auf eine langfristige Topbildung und eine mehrjährige Abwärtsphase hindeuten könnte.

Bereits in den vergangenen beiden Jahren bildete sich im DAX eine große Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS-Formation) aus, die nach der Charttechnik zu den klassischen Topformationen gehört und die einen Trendwechsel hin von einem Aufwärts- zu einem Abwärtstrend signalisiert. Die sogenannte Nackenlinie, durch deren Unterschreiten das bearishe Signal ausgelöst wurde, liegt aktuell bei rund 11.435 Punkten.

Schulter-Kopf-Schulter-Formation im DAX
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    L&S

Solange die Nackenlinie der SKS-Formation nicht wieder überschritten wird, sollten die Aussichten am deutschen Aktienmarkt nach Aussagen der klassischen Charttechnik abwärtsgerichtet sein.

Doch die im obigen Chart zu sehende Schulter-Kopf-Schulter-Formation im DAX könnte erst der Anfang gewesen sein, wenn es nach dem Twitter-User LongWave Investing geht. Der Twitter-User analysiert langfristige Börsen- und Wirtschaftszyklen. Nach Einschätzung des Marktkommentators könnte im DAX aktuell eine "komplexe, in sich verschachtelte SKS-Top-Formation" im Entstehen begriffen sein.

Die linke Schulter dieser vermeintlichen, gigantischen SKS-Formation bildete sich bereit im Jahr 2015. Die oben gezeigte kleinere SKS-Formation der vergangenen beiden Jahre würde den Kopf der großen SKS-Formation darstellen. Auf der rechten Seite könnte sich nun eine weitere Schulter ausbilden. Nimmt man an, dass die Nackenlinie waagerecht verläuft, dürfte diese ungefähr bei 9.440 Punkten zu verorten sein.

Sollte sich die Formation wie erwartet ausbilden, würde das trübe Aussichten für den deutschen Aktienmarkt bedeuten. Die große SKS-Formation deute "auf einen bereits begonnenen, extrem langen und zähen Bärenmarkt hin, welcher sich vmtl. über die gesamte nächste Dekade hinziehen wird", schreibt der Twitter-User Longwave Investing.

Dass die deutsche Wirtschaft nach Jahren der Expansion nun vor einer Rezession stehen könnte, darauf hat vor Kurzem bereits mein Kollege Henry Philippson hingewiesen: Deutschland auf dem Weg in die Rezession?

Im vierten Quartal ist die deutsche Wirtschaft nur knapp an einer Rezession vorbeigeschrammt. Denn nachdem das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal geschrumpft war, gab es im vierten Quartal ein Nullwachstum. Wäre die Wachstumsrate auch im vierten Quartal negativ ausgefallen, wäre Deutschland mit zwei negativen Quartalen in Folge bereits in eine "technische Rezession" abgerutscht.


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31 Kommentare

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  • Market Impact
    Market Impact

    Na gut dann bringen wir jetzt unser Geld zur Spaarkasse, da gibt es richtig was zu holen.

    06:48 Uhr, 19.02.2019
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Ohne unsere amerikanischen Freunde ist heute jedenfalls mal wieder tote Hose angesagt, der Dax lebt und stirbt mit den Amis, kurfristig und langfristig sowieso. Falls morgen -was der liebe Bullengott verhüten möge- die Zahlen der größten chinesischen Verkaufsbude in Amerika äähhm suboptimal sein sollten, dann erhält der S+P500 die Chance Dampf abzulassen, er läuft sowieso auf Reserve und ist schon ganz rot im Gesicht vor Anstrengung, das Sentiment signalisiert bereits wieder pure Gier. Schmiert der S+P ab, wird der kleene Daxerl keinesfalls steigen.

    So ca. 6-8 % nach Süden dürften imo drin sein und dann kommt es drauf an, ob die Bullen die Nerven behalten und nachlegen.

    22:20 Uhr, 18.02.2019
    1 Antwort anzeigen
  • Sascha Huber
    Sascha Huber Experte für Kryptowährungen

    Naja, angesichts einer fehlkonstruierten Eurozone würde das fundamental durchaus passen. Merkel wirkt (nach)!!

    22:04 Uhr, 18.02.2019
    1 Antwort anzeigen
  • The Secessionist
    The Secessionist

    Das der Twitter user recht hat ist keine Frage ! Germany is falling......... Das Ausbluten schon längst eingeleitet , und keiner stand IHR im Weg ! New Agens hat es gut beschrieben ......

    21:04 Uhr, 18.02.2019
  • new-agens
    new-agens

    Deutschland ist zu saturiert, das ist das Problem. Bin schon mal auf das Gekeife der Millenials bzw. Digital Natives gespannt, wenn statt Sabbatical, Work Life Balance und souveräner Burn Out-Selbstdiagnose die Frage im Raum steht, wie man wat zu Futtern herbeischaffen kann.

    20:11 Uhr, 18.02.2019
  • Jaroos
    Jaroos

    Gelten für einen Performanceindex auf langfristige Sicht überhaupt solche Muster? 1. Warum sollten sie? 2. Angenommem die Wirtschaft geht wieder aufwärts. Warum sollte eine so langfristige SKS Formation gelten? Keiner Lust auf Dividenden und top Bewertungen?

    Halte die Twitterentdeckung für absoluten Hokus Pokus.

    20:09 Uhr, 18.02.2019
  • While E. Coyote
    While E. Coyote

    Das wird leider hier immer mehr zur Börsenbildzeitung. Hauptsache mal ne Schlagzeile produzieren

    20:07 Uhr, 18.02.2019
  • new-agens
    new-agens

    Aktuell isses am Dax doch nix anderes als das Rücklaufen an die Bruchstelle, die erste SKS ist doch längst ausgelöst, das steht doch gar nicht zur Diskussion. Für die ganz große SKS gibt´s ja handfeste Marken, die gerissen werden müssen - easy. Kurzer Hinweis noch an die Permabullen, die quasi in die Dauerhausse reingeboren wurden. Schaut euch mal die Entwicklung Anfang der 70er (1972-1974) und nach dem Millenium (2001-2003) an - da gab´s in vergleichbarer Situation auch richtig was auf die Ohren - also, schön Stopps setzen, ruhig mal Gewinne mitnehmen und v. a. mal das Unmögliche :-) in Betracht ziehen: eine Baisse, die alles und jeden so tief fallen lässt, dass man noch nicht mal mehr den Aufprall hört.

    20:02 Uhr, 18.02.2019
    1 Antwort anzeigen
  • Ich_bin_ein_Berliner
    Ich_bin_ein_Berliner

    1/3 ifo Weltwirtschaftsklima Ergebnisse des ifo World Economic Survey (WES) vom 1. Quartal 2019 ifo Weltwirtschaftsklima erfährt abermaligen Rückschlag München, 11. Februar 2019 – Das ifo Weltwirtschaftsklima ist das vierte Mal in Folge gefallen. Der Indikator sank im ersten Quartal von -2,2 auf -13,1 Punkte. Lagebeurteilung und Erwartungen verschlechterten sich deutlich. Die Experten schätzen die Lage aber immer noch knapp positiv ein. Die Weltkonjunktur schwächt sich zunehmend ab. Das Wirtschaftsklima verschlechterte sich insbesondere in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften. Dabei stachen insbesondere die USA heraus mit einem Einbruch der Erwartungen und der Lagebeurteilung. Aber auch für die Europäische Union revidierten die Experten ihre Einschätzungen deutlich nach unten. Dagegen blieb das Wirtschaftsklima in den Schwellen- und Entwicklungsländern weitgehend unverändert, nachdem es in den zwei Quartalen zuvor jeweils stark rückläufig war. Im Nahen Osten und in Nordafrika kühlte sich das Klima deutlich ab. Die Experten erwarten ein schwächeres Wachstum des privaten Konsums, der Investitionen und des Welthandels. Zwar geht weiterhin ein größerer Teil der Befragten von einem Anstieg der kurz- und langfristigen Zinsen aus, deren Anteil ist aber stark zurückgegangen. Sie rechnen mit einer weltweiten Abwertung des US-Dollars. Clemens Fuest Präsident des ifo Instituts

    http://www.cesifo-group.de/de/dms/ifodoc/docs/facts/survey/WES/WES2019/2019_02/WES_Welt_dt_I_19.pdf

    20:01 Uhr, 18.02.2019
  • DrEinstein
    DrEinstein

    Sehe ich ein wenig anders. Nach der EW Methode befinden wir uns in einer Korrekturwelle 4, worauf eine Welle 5 folgen sollte. Das oben beschriebene Szenario kann nur dann eintreffen, wenn wir eine versagende Welle 5 erhalten, Alles ist Möglich, schauen wir mal.

    19:55 Uhr, 18.02.2019
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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