DAX: Fortsetzung der Erholungsrally?

DAX

Der DAX hat am vergangenen Freitag nach einer mehrtägigen Rally leichter geschlossen. Für den deutschen Leitindex ging es um 0,37 Prozent nach unten. Im Zuge der Entspannung rund um Griechenland konnte der DAX vergangene Woche insgesamt eine starke Erholung aufs Parkett legen und wieder die 11.700-Punkte-Marke zeitweise hinter sich lassen.

Griechenland dürfte weiterhin mit den Diskussionen um ein Hilfsprogramm im Fokus bleiben. Für das pleitebedrohte Land steht heute ein weiterer wichtiger Tag an: Die griechischen Banken öffnen wieder und eine Milliarden-Rückzahlung an die EZB wird fällig. Auf die Griechen kommen auch neue Belastungen wie eine höhere Mehrwertsteuer für Lebensmittel zu. Die griechische Aktienbörse bleibt hingegen auch heute noch geschlossen. Die Verordnung zur Wiedereröffnung der Banken gelte nicht für den Handelsplatz, hieß es am Montagmorgen in Athen.

Für den heutigen Montag erwarten Banker und Broker einen stabilen Auftakt bei den deutschen Standardwerten. Die Deutsche Bank taxiert den DAX vorbörslich um 0,15 Prozent fester bei 11.691 Punkten.

Auch eine Zinserhöhung in den USA ist nach der jüngsten Rede von US-Notenbank-Chefin Janet Yellen wieder Thema. Der Euro hat im Nachgang seine Talfahrt beschleunigt. Zum Wochenauftakt notiert EUR/USD bei 1,0842.

Steuereinnahmen weiter im Plus

Der Anstieg bei den Steuereinnahmen hält an. Allerdings lag der Zuwachs im Juni für Bund, Länder und Kommunen mit 2,1 Prozent mehr Steuern als im Vorjahresmonat auf dem niedrigsten Stand seit einem Jahr. In den ersten sechs Monaten lag das Plus mit 5,5 Prozent allerdings immer noch deutlich über dem für das Gesamtjahr zuletzt geschätzten Zuwachs von 3,7 Prozent.

Laut dem Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums befindet sich die deutsche Wirtschaft in einem Aufschwung. Die Gesamtheit der Wirtschaftsdaten spreche dafür, dass sich die konjunkturelle Aufwärtsbewegung im zweiten Quartal „mit moderatem Tempo“ fortgesetzt habe. Nach Einschätzung der Regierung ist die Wirtschaft in Deutschland zwischen April und Juni um 0,3 Prozent gewachsen.

GR-Hilfe: Euroländer agieren am Rande der Legalität

Die Kritik an den neuen Hilfen für Griechenland will nicht verstummen: ZEW-Chef Clemens Fuest sieht die Euroländer mit dem dritten Hilfspaket für das Krisen-Land am Rande der Legalität. „Die Regeln der Eurozone werden gebeugt. Einem überschuldeten Land neue Kredite zu geben, heißt, diesem Land Geld zu schenken, also Transfers zu leisten und die Währungsunion ist keine Transferunion“, so Fuest gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Das geplante Hilfspaket sei ein derart klarer Fall von Transferprogramm, dass man wirklich die Frage stellen muss: Ist das noch mit den Verträgen vereinbar?"

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kann sich derweil weitere Schuldenerleichterungen für Griechenland vorstellen. „Über längere Kreditlaufzeiten und geringere Zinsen kann zu einem späteren Zeitpunkt gesprochen werden“, so Merkel in der ARD.

Blue Card für Flüchtlinge? Nein, sagt Innenministerium

Das Bundesinnenministerium hat den Vorschlag der Bundesagentur für Arbeit (BA) abgelehnt, hochqualifizierten Flüchtlingen über die Blue Card den Zugang zu einer Aufenthaltsgenehmigung zu erleichtern. „Die Asylbewerberzahlen würden deutlich in die Höhe schnellen", warnte Staatssekretär Günter Krings in der "Rheinischen Post“.

Volkswagen-Absatz schlittert ins Minus

Der Konzernabsatz von Volkswagen ist im ersten Halbjahr überraschend mit 0,5 Prozent ins Minus gerutscht. Im Juni fielen die Verkäufe um 4,3 Prozent. Die Gründe sind vor allem in der schwachen chinesischen Autokonjunktur zu suchen.

SGL Carbon verkauft Aktivitäten der kriselnden Tochter HITCO

Der Kohlenstoffspezialist SGL Carbon muss für das erste Halbjahr wegen des Verkaufs des Geschäfts mit Flugzeug-Strukturbauteilen Wertberichtigungen in der Größenordnung von 50 bis 55 Millionen Euro vornehmen. Nun werden die Aktivitäten der Tochtergesellschaft HITCO für die zivile und militärische Luftfahrt an die Avcorp Industries verkauft. Die Vereinbarung führt zu einem negativen Kauferlös von 47 Millionen Euro. Die Prognose für das Gesamtjahr 2015 bestätigte das Unternehmen jedoch.

Manz erfreut über Großaufträge

Der Maschinenbauer Manz hat im Geschäftsbereich Energy Storage (Konsumelektronikbranche) mehrere Folgeaufträge mit einem Gesamtvolumen von rund 50 Millionen Euro erhalten. Umsatz- und ertragswirksam werden die Aufträge zum Teil noch im laufenden Geschäftsjahr 2015 sowie im ersten Halbjahr 2016.