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12:43 Uhr, 02.02.2015

DAX: EZB-Beschlüsse wischen die Sorgen der Anleger beiseite

Der Dax startet am Montag mit Gewinnen in den neuen Monat. Die immer noch nachwirkende Aussicht auf die massive EZB-Geldschwemme sorgt weiterhin für Kauffreude bei den Anlegern.

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Die Anleger am deutschen Aktienmarkt zeigen sich zu Wochenbeginn erstaunlich kauffreudig. Der Dax erreichte bis zum Mittag in der Spitze 10.797 Punkte, ein Plus von rund einem Prozent, zuletzt notierte das Börsenbarometer bei 10.744 Punkten. Dass sich der deutsche Leitindex angesichts der schwachen Vorgaben aus den USA vom Freitag und Japan heute so resistent zeigt, mag etwas überraschen. Zumal aus China negative Meldungen über eine maue Konjunkturentwicklung in der Industrie kamen. Allerdings sorgt das Anleihekaufprogramm der EZB weiterhin für eine eine positive Grundstimmung am Aktienmarkt, auch weil EZB-Direktoriumsmitglied Coeure am Vormittag betonte, dass das Programm der EZB zum Kauf von Staatsanleihen (QE) „open-ended" ist.

Charttechnik

Der Dax ist charttechnisch weiter in Lauerstellung. Im kurzfristigen Bereich lässt sich eine Range zwischen 10.810 und 10.589 Punkten ausmachen und ein Ausbruchsversuch nach oben in der heutigen Eröffnungsphase scheiterte. Für ein „größeres“ Kaufsignal muss der Dax jedoch die 10.810 Punkte nachhaltig knacken. Die Chance darauf ist angesichts des übergeordneten Aufwärtstrends leicht erhöht, jedoch impliziert dies nicht den sofortigen Start einer neuen Rally. Geduld ist gefragt, was auch einen nochmaligen Rückfall in Richtung der unteren Range-Grenze mit einschließt.

Thema des Tages

Die neue griechische Regierung will künftig nicht mehr mit den Geldgeber-Kontrolleuren der Troika zusammenarbeiten, der neue Ministerpräsident Tsipras hat allerdings bereits Kompromissbereitschaft signalisierte. Am Morgen startete er eine Art „Roadshow“ in Zypern, um seine Vorschläge zur Lösung der griechischen Schuldenkrise zu präsentieren.

Tsipras betonte in Nikosia, er sehe im Falle eines „Grexit“ die Stabilität des Südosten Europas in Gefahr. Ein Austritt Griechenlands oder Zyperns aus der Eurozone wäre ein schwerer Schlag für Europa und würde die Stabilität im östlichen Mittelmeer gefährden. „Die Eurozone ohne Zypern und Griechenland würde eine Amputation des Südostens Europas bedeuten“. Griechenlands ausschließliches Ziel sei, die Verhandlungen mit seinen Partnern in der EU erfolgreich abzuschließen, so Tsipras nach einem Treffen mit dem zyprischen Präsidenten Anastasiades.

Aktien im Blick

Ryanair hob die Prognose für das Gesamtjahr an, zeigt sich Ausblick aber recht reserviert, die Aktie verliert an Boden. Im Schlepptau geht es auch für die Lufthansa nach unten (2,76 %).

Nemetschek erklommen am Vormittag ein neues Rekordhoch bei 97,46 Euro. Der Spezialist für Architektur- und Bauplanungssoftware wachst weiter kräftig.

Konjunktur

Laut dem Markit-Institut stieg der Einkaufsmanagerindex für die Industrie in der Eurozone im Januar um 0,4 Punkte auf 51,0 Zähler. Der deutsche Index verfehlte mit 50,9 Punkten knapp die Erwartungen von 51 Zählern, nachdem im Dezember noch 51,2 Zähler ausgewiesen wurden.

Währungen

Der US-Dollar bewegt sich zu Wochenbeginn gegenüber den anderen Hauptwährungen in unterschiedliche Richtungen. EUR/USD notierte im Verbund mit den Gewinnen des Euro auf breiterer Basis bislang bei 1,1355 im Hoch, während GBP/USD 1,5004 im Tief erreichte und USD/JPY bislang bei 117,88 im Hoch notierte.

Die aktuell größten Gewinne verbucht der Euro gegenüber dem Schweizer Franken. Einem Bericht zufolge hat die SNB die Anbindung des Franken an den Euro nicht vollständig aufgegeben, sondern verfolgt nun einen Korridor zwischen 1,05 und 1,10. EUR/CHF notierte bislang bei 1,0588 im Hoch während USD/CHF 0,9345 in der Spitze erreichte – die jeweils höchsten Stände seit der Aufhebung der EUR/CHF-Wechselkursuntergrenze bei 1,2000 am 15. Januar 2015.

Rohstoffe

Der Brent-Ölpreis setzt seinen Höhenflug am Freitag zu Wochenbeginn fort. Gegen Mittag legt der Preis für das Barrel der Nordseesorte um gut 4,30 % auf knapp 55 Dollar zu. Am Freitag hatten die Ölpreise um über acht Prozent zugelegt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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